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Interview

FC in gefährlicher SituationEx-Köln-Profi: „Das hat nie mit Glück zu tun, nur mit Qualität“

Lukas Sinkiewicz beim Benefizspiel für Max in Pulheim.

Der ehemalige Profi des 1. FC Köln Lukas Sinkiewicz am 28. September 2024 in Pulheim.

Der 1. FC Köln steht am Sonntag vor einem ganz wichtigen Spiel gegen den Karlsruher SC. Im Interview mit EXPRESS.de spricht der ehemalige FC-Star Lukas Sinkiewicz (38) über die aktuelle FC-Lage.

von Uwe Bödeker  (ubo)

In seiner Jugend spielte Lukas Sinkiewicz (38) auch für Quadrat-Ichendorf. 1996 ging es zum 1. FC Köln, wo er 2005 zum Nationalspieler wurde und bis 2007 insgesamt 79 Pflichtspiele für die Profis absolvierte.

Am Samstag (28. September 2024) war der ehemalige Mittelfeldspieler beim Benefizspiel für Max (20, schwerst erkrankt an ME/CFS) in Pulheim dabei. Allerdings nur als Trainer, denn er schont sich nach einem Muskelfaserriss fürs Abschiedsspiel von Lukas Podolski (39) am 10. Oktober im Rhein-Energie-Stadion: „Da will ich unbedingt dabei sein.“ Am Rande des Benefizspiels in Pulheim gab Sinkiewicz EXPRESS.de ein Interview.

Lukas Sinkiewicz: „2. Liga ist ganz hartes Brot“

Sie spielen hier mit zahlreichen ehemaligen Weggefährten – wie ist das Wiedersehen?

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Lukas Sinkiewicz: Die Jungs waren alle sofort bereit, für den guten Zweck zu spielen. Es macht einfach immer wieder Spaß, die alten Kollegen zu treffen. Wir sehen uns auch öfter bei Benefizspielen oder bei Spielen mit der Traditionsmannschaft des FC.

Apropos FC, wie haben Sie die Spiele der Kölner bisher in der 2. Liga wahrgenommen?

Sinkiewicz: Das sind deutlich zu wenig Punkte für das, was sie spielen und leisten. Gegen Karlsruhe müssen sie auf jeden Fall gewinnen, um oben Anschluss zu halten.

Ist der Aufstiegszug sonst schon abgefahren?

Sinkiewicz: Nein, das noch nicht. In der Liga ist viel möglich, wenn du eine gute Rückrunde spielst und dich fängst. Aber 2. Liga ist anders als 1. Liga. Manchmal musst du halt 1:0 gewinnen, dich hinten reinstellen, dann nach Hause fahren und ‚vielen Dank für die Punkte‘ sagen. Das ist ein anderer Fußball. Da zählen zwar am Ende auch nur die Punkte wie überall, aber in der 2. Liga ist es speziell ganz hartes Brot.

Ist das gefährlich aktuell – wenn der FC sich von den Gegnern einlullen lässt und alle erzählen, dass der FC die spielerisch beste Mannschaft ist?

Sinkiewicz: Ich finde es sehr gefährlich. Denn am Ende zählen nur die Punkte und der Aufstieg. Man sollte sehen, dass man zwei Punkte im Schnitt holt. Dann steigt man auch auf. Das Motto hatte bei uns schon der damalige Trainer Jos Luhukay ausgegeben. Das heißt: auswärts egal wie punkten, auch mal mit einem 1:0 nach Hause fahren und Mund abputzen. Zu Hause muss man ein bisschen mehr bieten als nur die Punkte. Dann sind die Fans auch zufrieden. Das sollte das Motto für die Liga sein.

Ist es denn so, dass nur das Glück vor dem Tor fehlt? Chancen haben die FC-Profis ja genug …

Sinkiewicz: Nein, das hat nie mit Glück zu tun, nur mit Qualität. Glück erarbeitet man sich. Das kommt immer, wenn die Qualität stimmt.

Das heißt: Die FC-Profis müssen jetzt einfach knipsen?

Sinkiewicz: Genau. Du brauchst für die Liga einen Stürmer, der dir mehr als 20 Tore garantiert. Wenn nicht zwei, die zusammen 30 machen. Dann spielt man oben mit. Bei uns waren das früher Novakovic, Podolski oder Helmes – da hast du einen Knipser gebraucht, der dich aus der Liga schießt. Aus wenig Chancen die Tore zu machen, das ist die Kunst. Und hinten musst du gut und stabil stehen.

War es ein Fehler, Davie Selke ziehen zu lassen, zuletzt hat er dreimal für den Hamburger SV getroffen?

Sinkiewicz: Da bin ich nicht so tief im Thema und kenne die Gründe nicht. Da wissen Christian Keller und Thomas Kessler genauer, was passiert ist. Aber natürlich ist er ein guter Stürmer, gerade für die 2. Liga passt seine Art zu spielen.

Kann denn der Knoten bei den Kölnern platzen? Tim Lemperle und Damion Downs machen es doch gut bisher …

Sinkiewicz: Ich hoffe es. Die Jungs haben Potenzial. Es ist schon gut, dass da eine junge Mannschaft ist, wo auch die Fans dahinterstehen und mitgehen. Aber nochmal: Am Ende zählen die Punkte.