Nach 60-Tage-LeiheEx-FC-Verteidiger kämpft am Traumstrand um zweite Chance

Im Trainingslager von Club América in Mexiko läuft Jorge Meré bei einer Einheit am Strand.

Im Trainingslager von Club América in Mexiko will sich Jorge Meré (3.v.r.) für eine zweite Chance beweisen. Das Foto zeigt ihn bei einer Einheit am Strand am 10. Dezember 2022.

Schwitzt sich Jorge Meré hier aus der Karriere-Sackgasse? Der Ex-Verteidiger des 1. FC Köln konnte sich nach seinem Mexiko-Wechsel bei zwei Klubs nicht durchsetzen, kämpft jetzt um seine zweite Chance.

von Béla Csányi (bc)

Es sollte ein Neuanfang nach viereinhalb durchwachsenen Spielzeiten beim 1. FC Köln werden, doch das Fußball-Jahr 2022 war für Innenverteidiger Jorge Meré (25) eine einzige Enttäuschung.

Nur gute 1100 Minuten stand er seit seinem Mexiko-Wechsel zu Club América im Januar in insgesamt 16 Spielen auf dem Platz, wurde zwischenzeitlich sogar verliehen. Jetzt ist Meré zurück und kämpft um eine neue Chance.

Jorge Meré nach Kurzzeit-Leihe zurück bei Club América

Knapp 30 Grad, strahlende Sonne und endlose, von Palmen gesäumte Sandstrände: Wo andere ihren Traumurlaub verbringen, schwitzt Meré derzeit mit seinen Kollegen im Trainingslager für die zweite Saisonhälfte.

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Nach abgelaufener Kurzzeit-Leihe steht der Rückkehrer beim Hauptstadt-Klub zwar schon wieder auf dem Abstellgleis, will sich aber mit einer guten Vorbereitung doch noch für die zweite Chance empfehlen.

Mit seinem 60-Tage-Intermezzo bei Ligakonkurrent Mazatlán FC war das nicht gelungen: Meré wurde Anfang August verliehen, bestritt sechs Spiele und war Anfang Oktober nach einem Mega-Patzer schon wieder außen vor, als sich die Mannschaft mit drei sieglosen Spielen und verpasster Playoff-Teilnahme frühzeitig in den Urlaub verabschiedete.

Jorge Meré bei América außen vor

Aus dem Urlaub ins Urlaubsparadies. Doch nach Entspannung ist Meré in einer entscheidenden Phase für seine Laufbahn nicht zumute: Erst steckte er beim FC mit wenig Spielzeit in der Karriere-Sackgasse, dann verschlechterte sich seine Situation in Mexiko mit noch weniger Einsatz-Gelegenheiten sogar noch.

Weil in der dortigen Liga MX nur zehn ausländische Profis pro Team erlaubt sind, ist im entsprechenden Kontingent bei América praktisch kein Platz für den teuren, bislang aber nicht überzeugend auftretenden Spanier.

Dessen einstiger Fürsprecher, Trainer Santiago Solari (46), war schon wenige Wochen nach der Meré-Verpflichtung entlassen worden. Und jetzt legte América auf dem Transfermarkt nach, verpflichtete mit Israel Reyes (22) einen weiteren Innenverteidiger.

Jorge Meré: Mexiko-Verleib oder Spanien-Rückkehr?

Wie schon im Sommer, als sich lange keine Interessenten auftaten, sondiert der Klub derzeit mögliche Abnehmer für Meré. Erneut gab es lose Gerüchte um eine Rückkehr zu Heimat-Klub Sporting Gijón in die zweite spanische Liga, die sich bislang aber nicht weiter konkretisierten. Bei América könnten ihm nur eine herausragende Vorbereitung und Abgänge oder Ausfälle der Konkurrenz noch einmal die Tür öffnen.

Immerhin: Beim Trainings-Auftakt am 5. Dezember hatte Trainer Fernando Ortiz (44) sogar noch offengelassen, ob Meré überhaupt mit der Mannschaft ins Trainingslager dürfe. Diese erste Hürde konnte der Ex-FC-Spanier immerhin überspringen. Unter Palmen kämpft er jetzt darum, sich doch noch einmal beim Rekordmeister beweisen zu dürfen.