Der DFB startet neue Vorbereitungsprogramme für Profis vor dem Karriereende. Ein früherer Bundesliga-Profi des 1. FC Köln soll dabei Orientierung liefern.
Neuer Job beim DFBKölner Derby-Held soll sich in neuer Rolle als „Lotse“ bewähren
von Béla Csányi (bc)
Neue Pläne für die „Nachwuchsförderung“ bei DFB und DFL! Der Verband und die Liga wollen es aktiven Profis in den kommenden Jahren noch besser ermöglichen, schon in der Endphase der Karriere für die Zukunft vorzubauen.
Zwei neu geschaffene Programme sollen Spielerinnen und Spieler auf einen Job im Sportmanagement oder eine Trainerlaufbahn vorbereiten, in einer Art Crashkurs sollen dabei erste Grundlagen geschaffen werden.
Andreas Rettig: „Brauchen auch das Bauchgefühl von Ex-Profis“
Anwärterinnen und Anwärter auf einen Management-Posten können sich in drei Modulen zwischen Oktober und März weiterbilden, müssen für jedes der drei Module nur je drei Präsenztermine vor Ort wahrnehmen.
Wer auf die Trainerbranche schielt, muss in mehreren Abschnitten von September bis Juni die „Schulbank“ drücken. Die Kosten für den wirtschaftlichen Kurs liegen bei 7900 Euro, das Trainerprogramm liegt bei 4900 Euro.
„Bei allem Hype um künstliche Intelligenz ist der Fußball ein People-Business, in dem es um emotionale Intelligenz geht. Wir brauchen den Laptoptrainer, aber wir brauchen auch das Bauchgefühl und die Erfahrung von Ex-Profis“, sagte DFB-Boss Andreas Rettig (62) dem „Kicker“.
Einen Ansprechpartner für die Anwärterinnen und Anwärter hat der DFB auch schon festgelegt: Der frühere Bundesliga-Profi Björn Schlicke (43) soll in einer Rolle als „Lotse“ Orientierung bieten und seine Erfahrung weitergeben – er schloss den „Management im Profifußball“-Studiengang beim DFB erst vor kurzem erfolgreich ab.

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Björn Schlicke jubelt am 17. September 2005 über sein Tor für den 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach
Schlicke, ehemaliger U21-Nationalspieler, hatte in der Bundesliga für den Hamburger SV, den 1. FC Köln und den MSV Duisburg gespielt. Der frühere Innenverteidiger war bis Sommer 2024 Leiter der Nachwuchsabteilung bei Greuther Fürth.
Beim FC stand er in der Saison 2005/2006 unter Vertrag, startete mit dem späten Siegtor beim 1:0-Saisonauftakt gegen Mainz auch glänzend in die Spielzeit, traf am 5. Spieltag beim 2:1-Sieg im Derby gegen Borussia Mönchengladbach mit der Kapitänsbinde am Arm zum 2:0.
Am Ende standen allerdings nur 15 Einsätze mit drei Toren zu Buche, nach dem Abstieg unter Trainer Hanspeter Latour (77) verließ er die Kölner Richtung Duisburg.
Teil seines Abschlussjahrgangs im 18-monatigen Management-Lehrgang waren auch mehrere ehemalige Nationalspieler wie Gonzalo Castro (37) und Marco Engelhardt (44). Vom 1. FC Köln war Kevin Izzadeen (35), Leiter der Administration am Geißbockheim, dabei.