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FC-Spiel gegen die BayernPolster gibt Tipps und warnt El Mala

Toni Polster jubelt im Trikot des 1. FC Köln.

So jubelte Toni Polster beim legendären 3:1-Sieg über die Bayern im April 1995.

Vor dem DFB-Pokal-Spiel des 1. FC Köln gegen den FC Bayern München spricht Stürmer-Legende Toni Polster über die Chancen des FC und warnt Said El Mala.

Wer soll diese Bayern stoppen? Am Mittwoch (29. Oktober, 20.45 Uhr) versucht der 1. FC Köln in der 2. Runde des DFB-Pokals sein Glück gegen den Rekordmeister. Einer, der weiß, wie man die Münchner schlägt, ist Stürmer-Legende Toni Polster (61).

Polster tanzte die Bayern am 1. April 1995 mit den Kölnern aus. Beim 3:1 bereitete der Österreicher den ersten Treffer von Pablo Thiam vor, die beiden weiteren erzielte er selbst.

Toni Polster: Der FC muss nur an sich glauben

Im Interview mit „ran.de“ traut „Toni Doppelpack“ den Kölnern eine Überraschung zu. Der frühere Publikumsliebling glaubt fest an die Chance des Außenseiters.

Polster sagt deutlich: „Natürlich weiß man, dass der FC der große Außenseiter ist. Aber man wird sich nicht kampflos ergeben, sondern fighten. Im Fußball gibt es immer Überraschungen. Wenn man aus FC-Sicht aber nicht daran glaubt, dann wird es keine.“

„Normalerweise gewinnt Bayern das Spiel. Aber was ist schon normal? Als Trainer muss man öffentlich immer irgendetwas sagen im Vorfeld. Aber intern wird er natürlich ganz anders reden: dass ein Weiterkommen schon möglich ist, dass die Bayern-Stars auch nur Menschen sind und zwei Füße haben“, betont der frühere FC-Stürmer (1993 bis 1998).

Auch zu den jungen Talenten Said El Mala (Köln) und Lennart Karl (Bayern) hat Polster eine klare Meinung. Er warnt vor zu viel Hype: „Dass er Fußballspielen kann, sieht man auf den ersten Blick. Das macht Spaß. Aber es ist immer das Gleiche: Hochkommen ist leichter als den Status zu bestätigen. Wenn er ein Großer werden will, muss er seine Leistungen kontinuierlich abrufen.“ Vergleiche von Karl mit Lionel Messi findet er „ein bisschen zu viel.“ Generell mahnt er: „Es ist gefährlich, wenn von der Oma bis zu den Fans jeder sagt, dass man der Beste ist.“

Polster, der zwischen 1993 und 1998 in 168 Spielen 88 Tore für den 1. FC Köln schoss, blickt gerne auf seine Zeit beim FC zurück: „Es war eine wunderbare Zeit, neben jener beim FC Sevilla die schönste meiner Karriere.“

Doch rosarot war seine Zeit in Köln auch nicht, das hat der Österreicher nicht vergessen. Vor allem die damalige Transferpolitik sieht er durchaus kritisch: „Aber es war auch schwierig, wir haben es einmal geschafft, uns für den Europapokal zu qualifizieren. Allerdings hatten wir kaum Erfolg. Vieles ist an mir hängengeblieben. Wir haben es leider Gottes nicht geschafft, die Mannschaft stetig zu verstärken. Jedes Jahr ist das Team eigentlich schwächer geworden. Jedes Jahr wurden drei, vier Flops verpflichtet, die eigentlich sportlich null gebracht haben.“

„Aus der Ferne würde ich sagen, dass diese Mannschaft mehr Qualität hat als die letzten FC-Teams, die in der Bundesliga waren. Der aktuelle Kader überzeugt mich mehr. Die Spieler sind widerstandsfähiger, organisierter und qualitativ besser. Deswegen glaube ich, dass Köln die Klasse halten wird“, blickt Polster optimistisch in die Kölner Glaskugel.

Heute ist Polster Trainer bei der Wiener Viktoria in der Regionalliga Ost und hat keine Ambitionen auf einen Wechsel mehr. „Das ist mein Verein, dort gehöre ich hin. Das wird meine letzte Station sein“, so die Legende. (red)