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„Wissen genau, dass Leute sterben“Nach Flucht vor Krieg: Neue FC-Hilfe für ukrainisches Frauen-Team

Die Ukrainerinnen vom FK Krywbas haben am 8. Juni 2022 Fahrräder vom 1. FC Köln und der ZEG erhalten.

Die Ukrainerinnen vom FK Krywbas haben am 8. Juni 2022 Fahrräder vom 1. FC Köln und der ZEG erhalten.

Das Frauen-Team des FK Krywbas ist im März mithilfe des 1. FC Köln vor dem Krieg geflohen. So geht es den Ukrainerinnen inzwischen in Deutschland.

von Sebastian Bucco (buc)

Vor drei Monaten floh das Frauen-Team des FK Krywbas vor dem Krieg. Mit der Unterstützung des 1. FC Köln schafften es die Ukrainerinnen durch Polen in die Domstadt, wohnen hier in einem Hotel – und können sich mit Fußball zumindest etwas von den russischen Gräueltaten in ihrer Heimat ablenken.

Im März war das Erstliga-Team eigentlich auf dem Weg ins Trainingslager. Doch dann marschierte Putin in der Ukraine ein und an Fußball war nicht mehr zu denken. Die Frauen mussten in einem Hotel-Keller ausharren. Bis die FC-Stiftung zur Hilfe kam.

Violeta Tian: „Wir wissen genau, dass die Leute sterben“

Wie geht es den Spielerinnen inzwischen? Dariya Kelyushik sagt: „Für mich ist es moralisch sehr schwer, weil meine Verwandten in der Ukraine in Cherson sitzen, das ist ein Kriegsgebiet. Leider habe ich keinen Kontakt mit ihnen und das macht mich natürlich unruhig. Aber der Fußball sorgt für ein wenig Stabilität in unserem Leben.“

Auch die Gedanken ihrer Mitspielerin Violeta Tian sind in der Ukraine: „Interessanterweise interessieren sich viele Leute jetzt nicht für den Krieg, aber wir wissen genau, dass die Leute sterben, und das kann man nicht vermeiden. Die Hälfte meiner Verwandtschaft ist Gott sei Dank in Deutschland. Aber der Rest ist im Süden der Ukraine geblieben, genau dort, wo jetzt Unruhe herrscht.“

Die Spielerinnen des FK Krywbas trainierten am Geißbockheim, hier am 8. Juni 2022.

Die Spielerinnen des FK Krywbas trainierten am Mittwoch (8. Juni 2022) am Geißbockheim.

In Porz haben die Ukrainerinnen die Möglichkeit, regelmäßig zu trainieren. Um ihnen eine bessere Mobilität in Köln zu gewährleisten, stellt die FC-Stiftung nun gemeinsam mit der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft Fahrräder zur Verfügung. Am Mittwoch (8. Juni 2022) wurden dem Team am Geißbockheim symbolisch die ersten drei überreicht.

Werner Wolf: „Wir sind ihre Begleiter im Leben hier“

Bei der Übergabe mit von der Partie: FC-Präsident Werner Wolf (65), der erklärte: „Die Idee kam aus der Notwendigkeit, dass die Mädels beweglich sein müssen. Wir haben ein Trainingsgelände in Porz gefunden, das ist zweieinhalb Kilometer entfernt und da ist es gut, wenn man ein Fahrrad hat. Jetzt haben wir einen großzügigen Spender, nämlich einen Unterstützer des 1. FC Köln, die ZEG.“

Und der 1. FC Köln unterstützt die Frauen auch in weiteren Bereichen ihres Lebens. Wolf: „Nachdem, was mir beschrieben wird, geht es den Spielerinnen ganz gut. Wir haben letzte Woche Menschen in Wohnungen gebracht, die uns zur Verfügung gestellt wurden. Sie können dann in ihren eigenen vier Wänden wohnen und wir begleiten sie, kümmern uns um die Sorgen und Nöte und beschaffen, wenn es gewünscht wird, auch Arbeitsplätze. Wir sind ihre Begleiter im Leben hier.“

„Wir fühlen uns in Köln sehr wohl“, sagt Dariya Kelyushik, doch trotz aller FC-Hilfe ist auch klar: „Unser Ziel ist natürlich, möglichst bald wieder als Mannschaft in die Ukraine zurückkehren und an unserem Ligabetrieb teilnehmen zu können.“