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Kommentar zum FC-StartLeidenschaft, Fitness – aber auch sichtbare Defizite

Die Spieler des 1. FC Köln bedanken sich bei den mitgereisten Fans: Ellyes Skhiri und Steffen Tigges.

Abgekämpft: Ellyes Skhiri (l.) und Steffen Tigges bedanken sich nach dem Spiel in Bochum am 18. September 2022 bei den Fans des 1. FC Köln.

Die kurze Länderspiel-Pause in der Bundesliga kann zur ersten Zwischen-Bilanz genutzt werden. Der 1. FC Köln ist ordentlich unterwegs, muss sich aber weiter auf intensive Wochen einstellen.

von Marcel Schwamborn (msw)

Ein Fünftel der Saison ist gespielt. Der 1. FC Köln hat aber schon ein Viertel der angepeilten Punkte auf dem Konto. Nicht nur wegen dieser mathematischen Spielerei können Verantwortliche, Profis und Fans zufrieden auf den Start in diese Spielzeit blicken.

Es gab nicht wenige Experten und Fans, die vor dieser Saison ein mulmiges Gefühl hatten. Der Verlust von absoluten Leistungsträgern wie Salih Özcan oder Anthony Modeste. Die Mehrfach-Belastung durch den Europapokal. Die kraftintensive und auf Flanken ausgelegte Spielweise, die die Konkurrenz durchschaut haben könnte. Die befürchteten Parallelen zur Abstiegssaison 2017/18.

1. FC Köln: Team wirkt fitter als die Konkurrenz

Es gab genug Gründe, die die Skeptiker zweifeln ließen. Doch nach dieser Auftaktphase steht die Baumgart-Truppe sehr solide da. Nur eine Bundesliga-Niederlage, fünf Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen. In der Conference League Tabellenführer. Lediglich das frühe Pokal-Aus beim Zweitligisten Regensburg trübt den Eindruck.

Wichtiger als die nackten Zahlen ist jedoch der Eindruck, den die Mannschaft in den absolvierten Begegnungen hinterlassen hat. Trotz der Europapokal-Belastung wirkt das Team fit, hatte nach einer englischen Woche dem zuvor spielfreien VfL Bochum in der Endphase der Partie viel mehr zuzusetzen.

Waren FC-Spiele in den früheren Jahren oft eine einzige Quälerei, gibt es seit der Ära Baumgart eine Spektakel-Garantie. Langweilig ist es selten. Die Spieler gehen an ihre Grenzen, es kann jederzeit etwas Überraschendes passieren.

Genauso unberechenbar wie das wöchentliche Aufstellungs-Puzzle des Trainers sind auch die Spieler. Überragende Leistungen wechseln sich mit persönlichen Aussetzern ab. Aber an Einsatz und Bereitschaft mangelt es nie.

Trotz der derzeit komfortablen Lage werden auch die FC-Verantwortlichen erkannt haben, dass noch einiges optimiert werden muss, um bis zum Saisonende sorgenfrei zu bleiben. In der Offensive fehlt Akteuren wie Florian Dietz oder Steffen Tigges in dieser Verfassung einiges zum gehobenen Bundesliga-Niveau. Da hapert es beim Abschluss gewaltig. Defensiv ist bis auf Jonas Hector eigentlich kein Spieler außerhalb aller Diskussionen.

Florian Dietz und Steffen Tigges fehlt noch viel in der Offensive

Auch fällt auf, dass der Mannschaft gegen kompakt verteidigende Gegner oft die Lösungen fehlen. Vieles ist doch auf den Faktor Standardsituation oder Einzelaktion angelegt. Das Flankenfeuerwerk der Vorsaison führt – auch aufgrund der Abwesenheit von Modeste im Zentrum – nicht mehr zum gewünschten Erfolg.

Dass auch unter den Anhängerinnen und Anhängern ein Auswärts-Remis wie nun in Bochum als Enttäuschung aufgefasst wird, zeigt gut, welche Entwicklung der 1. FC Köln genommen hat. Die Ansprüche sind wieder gewachsen.

Unter Steffen Baumgart hat sich der Verein vom Dauer-Kellerkind zur festen Liga-Größe entwickelt. Dennoch sollten sich alle Fans nach der Euphorie der Vorsaison auf eine nervenzerreißende Saison bis zum Schluss einstellen. Das junge FC-Gebilde muss sich jeden Erfolg hart erkämpfen.