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„Raketen können jederzeit kommen“Flucht vor dem Krieg: FC nimmt Fußballer von Dynamo Kyjiw auf

Die Nachwuchs-Kicker von Dynamo Kyjiw trainierten am Montag (8. August 2022) am Geißbockheim.

Die Nachwuchs-Kicker von Dynamo Kyjiw trainierten am Montag (8. August 2022) am Geißbockheim.

Der 1. FC Köln und die FC-Stiftung haben erneut einem ukrainischen Fußball-Team geholfen. Über 50 Nachwuchs-Kicker von Dynamo Kyjiw finden in Köln einen Unterschlupf.

von Sebastian Bucco (buc)

Der 1. FC Köln hilft erneut Fußballern aus der Ukraine. Nachdem man im März bereits das Frauen-Team des FK Krywbas unterstützen konnte, sind jetzt, fast sechs Monate nach Kriegs-Beginn, über 50 Nachwuchs-Kicker von Dynamo Kyjiw in Köln angekommen. 

Gemeinsam mit ihren Betreuern und Coaches wohnen die Jugendlichen in einem Hotel, am Montag (8. August 2022) absolvierten die Jungs ein Training am Geißbockheim

Werner Wolf: „Das ist unser Versprechen als 1. FC Köln“

Die Suche nach Hilfe hatte sich für Dynamo Kyjiw jedoch zunächst schwierig gestaltet. FC-Präsident Werner Wolf (66) erzählt: „Dynamo Kyjiw hat versucht, bei mehreren Vereinen einen Unterschlupf zu finden, das ist offensichtlich nicht gelungen. Als sie uns dann angerufen haben, standen sie bereits unter Druck, weil die mit ausgereisten Betreuer nur ein Visum für eine bestimmte Zeit hatten.“

Der Präsident ergänzt: „Wir bringen die Jungs zurzeit in einem Hotel in der Stadt unter. Im Vordergrund steht, dass sie trainieren können und das ist auch unser Versprechen als 1. FC Köln, dass wir dafür sorgen, dass das funktioniert.“

Außerdem freut sich Werner Wolf über den Zuspruch der Fans des 1. FC Köln und sieht den Klub in der Verantwortung: „Die Reaktion von unseren Mitgliedern ist äußerst positiv. Wir als Verein haben eine klare sozialpolitische Verantwortung und wenn wir diese wahrnehmen können, dann ist das gut.“

Iryna Shum: „Die Russen bombardieren Städte und auch Zivilisten“

Ebenfalls am Geißbockheim vor Ort war am Montag Iryna Shum (36), die Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf. Auch sie ist froh, dass die Jugendlichen jetzt in Sicherheit sind.

Die Verantwortlichen des 1. FC Köln und Dynamo Kyjiw tauschen am Geißbockheim gemeinsam Geschenke aus.

Die Verantwortlichen des 1. FC Köln und Dynamo Kyjiw tauschten am 8. August 2022 am Geißbockheim gemeinsam Geschenke aus. (Von links: Jakub Wawrzyniak, Nicole Fischer, Werner Wolf, Iryna Shum, Yaroslav Harkevych und Yuriy Yastrebinsky)

„Dass die Jungs hier aufgenommen wurden, ist ein sehr wichtiges Zeichen der Solidarität und der Unterstützung der Ukraine. Sie mussten ausreisen, weil die Situation in Kyjiw überhaupt nicht sicher ist. Die Russen bombardieren die Städte und auch Zivilisten und die Infrastruktur“, erklärt Shum.

Die 36-Jährige ergänzt: „Deswegen ist es auf dem ganzen Territorium der Ukraine nicht sicher, die Raketen können jederzeit kommen. Es ist unfassbar wichtig, dass sie hier sein dürfen und ihre Lebenstätigkeit weiterführen können. Wenn der Krieg vorbei ist, können sie das wieder in der Ukraine machen.“

Das klare FC-Ziel ist also, den Jugendlichen von Dynamo eine sichere Trainings-Möglichkeit zu bieten. Die Kyjiw-Profis hingegen kämpfen am Dienstag (9. August 2022) um die Qualifikation zur Champions League gegen Sturm Graz. Wegen der Lage in der Ukraine trug der Rekordmeister das eigentliche Heim-Hinspiel (1:0) im polnischen Lodz aus.