Mit fünf Tagen VerspätungDFB-Schiri-Lehrwart gibt Fehler in Regensburg zu
Köln – Die Schiedsrichter-Entscheidungen, die kaum mehr nachzuvollziehen sind, sorgen für immer mehr Unmut. Jetzt meldet sich der DFB-Lehrwart Lutz Wagner (57) zu Wort und räumt ein, dass die jüngsten Entscheidungen zu Recht die Fans und Verantwortlichen der Vereine verwirrt haben. Zudem gibt er einen Fehler im Pokal-Spiel des 1. FC Köln bei Jahn Regensburg zu.
Führung des 1. FC Köln in Regensburg wohl zu Unrecht aberkannt
Regelexperte räumt Probleme für die Schiedsrichter ein
Mit fünftägiger Verspätung ist am Montag (8. Februar) aus Wagners Worten nun deutlicher heraus zu hören, dass das Schiedsrichter-Gespann bei der Aberkennung der Kölner 3:1-Führung durch Benno Schmitz (26) daneben lag. Die Aberkennung sei „Auslegungssache“ - und hing an der Frage, ob Regensburgs Scott Kennedy (23) den Ball absichtlich aus dem eigenen Strafraum in die Füße von Ismail Jakobs (21) gespielt hatte oder in einer unkontrollierten Abwehraktion.
„Man konnte sehen, dass der Ball am Tor vorbeigegangen wäre und dass hinter dem Verteidiger, der den Ball gespielt hat, noch weitere standen, die auch hätten eingreifen können“, sagte Wagner im Kicker: „Das spricht nach meiner Auffassung gegen eine Torabwehraktion und damit für kein Abseits und Weiterspielen.“
Unmittelbar nach der Partie hatten sich die DFB-Verantwortlichen noch damit heraus geredet, dass der Jahn-Abwehrspieler zwar den Ball auf Jakobs spielte, es sich bei dieser Aktion allerdings um eine sogenannte Torabwehrreaktion – auch „deliberate save“ genannt - handelte. Jakobs hatte den Ball auf Ondrej Duda (26) weitergespielt. Dieser hatte zuvor im Abseits gestanden und flankte dann auf Schmitz.
„Die Aktion des Abwehrspielers wird gleich bewertet wie die Abwehraktion eines Torwartes“, teilte der Verband mit. Video-Assistent Pascal Müller (30) habe daraufhin eingegriffen, und Schiedsrichter Robert Hartmann (41) nahm den Schmitz-Treffer zurück.
Andere Regel-Auslegung bei Borussia Dortmunds Tor gegen Paderborn
Dass bei diesen zwei Szenen unterschiedlich argumentiert wird, ärgert auch den Regelexperten. „Ich verstehe den Unmut der Vereine und der Fans in diesen Fällen“, sagte Wagner. „Es ist auf den ersten Blick sehr schwer, alle Möglichkeiten nachzuvollziehen. Im Regelwerk sind einige Zusätze dazugekommen, die es kompliziert machen.“ Ganz grundsätzlich machten „Nachbesserungen“ im Reglement es den Schiedsrichtern „oft nicht leichter. Daher bin ich nicht immer mit allen Änderungen zufrieden“.