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Prügelei mit Polizisten?Basketball-EM: Türkei droht nach Katakomben-Zoff mit Abreise – Verband ermittelt

Duda Sanadze schreit bei der Basketball-EM in Tiflis.

Duda Sanadze (Georgien) bei der Basketball-EM am 1. September 2022 in Tiflis. Gegen die Türkei soll er am 4. September 2022 für Ärger gesorgt haben.

Wenn Riesen ausrasten! Bei der Basketball-EM droht nun ein Eklat. Die Türkei will das Turnier verlassen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Das sind Szenen, die man bei einem friedlichen Sportfest nicht sehen will. Bei der Basketball-Europameisterschaft soll es beim Spiel zwischen Georgien und der Türkei am 4. September 2022 zu einer Schlägerei in den Katakomben gekommen sein.

Jetzt droht dem Turnier ein handfester Skandal. Die Türkei will die EM offenbar verlassen und auf ihre weiteren Gruppenspiele gegen Belgien und Spanien verzichten.

Basketball-EM in Tiflis: Was passierte in den Katakomben

Die Vorrundenspiele der EM werden in vier Ländern ausgetragen: Deutschland (Gruppe B in Köln), Italien (Gruppe C in Mailand), Tschechien (Gruppe D in Prag) und eben Georgien (Gruppe A in Tiflis).

Dort eskalierte die Situation zwischen dem Gastgeber und den Türken. Es lief am Sonntagabend im vierten Viertel die Uhr ganze 22 Sekunden von 4:48 auf 4:26 Minuten herunter, obwohl die Partie nach einem Streit zwischen Furkan Korkmaz und Duda Sanadze unterbrochen war. Zu sehen sind Szenen auf Twitter:

Von den Zuschauerrängen flogen Gegenstände auf die türkischen Spieler. Korkmaz und Sanadze wurden nach ihrem Zoff vom Schiedsrichtergespann unter die Dusche geschickt. Doch der Streit ging weiter und wurde immer wilder.

Omer Onan, der Vize-Präsident des türkischen Verbandes, sagte laut mehreren Medienberichten: „Als Furkan Korkmaz durch den Flur in Richtung Umkleide ging, wurde er von georgischen Spielern, die nicht im Kader waren und dem runter geworfenen Georgier und einigen Polizisten angegriffen. Ein Spieler, der auf dem Weg zur Umkleide ist, sollte nicht attackiert werden! Nach dem Ende des Spiels haben uns rund 30 Polizisten in einen Kampf verwickelt. Das muss man sich mal vorstellen – wir haben uns mit der georgischen Polizei geprügelt! Ich habe mich bereits an den Weltverband gewandt.“

Onan ist nun außer sich und will die Szenen mithilfe der Überwachungskameras auswerten lassen: „Wenn wir das Material der Sicherheitskameras nicht bekommen, werden wir dieses Turnier verlassen.“ 

Die Türkei verlor nach zwei Verlängerungen mit 83:88 und legte anschließend auch noch Protest gegen die Wertung ein. Grund: Im Basketball muss die Uhr angehalten werden, wenn das Spiel pausiert.

Am Montag, 5. September, reagierte auch der europäische Basketballverband FIBA Europe. Die Ermittlungen wurden nun aufgenommen und wenn man alle Fakten gesammelt habe, werde man sich äußern.

Basketball-EM: Protest nach Deutschland-Sieg

Am selben Tag hatte es beim Spiel in Köln in der Lanxess-Arena auch schon einen peinlichen Schiedsrichterfehler gegeben. Im Duell zwischen Deutschland und Litauen wurde den Gästen ein fälliger Freiwurf nach einem technischen Foul der deutschen Bank verweigert. Die Schiedsrichter hatten es wohl einfach vergessen. Litauen legte Protest ein, der wurde jedoch abgeschmettert.

Der Verband FIBA Europe meinte in einer Stellungnahme: „Der Einzelrichter erachtete den Protest als unzulässig, da die Protestbegründung außerhalb der festgesetzten Frist von 60 Minuten nach dem Spiel zugestellt wurde. Sie stellten auch fest, dass der Protest, wenn er zulässig wäre, zurückgewiesen worden wäre, da der angegebene Grund nicht einer der Gründe ist, aus denen ein Protest eingelegt werden kann.“

Die Türkei liegt nach drei Spielen auf Rang drei in der Sechser-Gruppe. Georgien ist auf Platz fünf. Die ersten vier jeder Gruppe erreichen die Endrunde mit den K.o.-Spielen. Das Achtelfinale steigt ab 10. September dann in Berlin. Dort werden alle Spiele inklusive Finale am 19. September ausgetragen.