Auch in DeutschlandZalando will Kleidergrößen besser ermitteln – mit Fotos der Kundschaft

Das Logo des Online-Internethändlers Zalando auf einem Firmengebäude.

Das Logo des Online-Internethändlers Zalando auf einem Firmengebäude. (Symbolfoto)

Zalando will mit einem neuen Service die Größen-Erkennung verbessern – per Smartphone. 

von Luisa Maria Stickeler (ls)

Wer gerne Kleidung bestellt, kennt das Problem. Kommen Pullover, Hosen und Kleider zu Hause an, sitzen sie oft nicht richtig – sind zu groß oder zu klein.

Dieses Problem will der Online-Großhändler Zalando nun beheben – und zwar mit einer besonderen Größen-Erkennung. Das Unternehmen will die Größe der Kundin oder des Kunden auf Grundlage ihrer individuellen Körpermaße erhalten können.

Zalando führt neue Größen-Erkennung ein – per Smartphone

Dazu ist lediglich die Aufnahme zweier Fotos nötig, erklärte Zalando in einer Mitteilung. Die Kundin oder der Kunde sollte dabei enganliegende Kleidung tragen, damit die Körpermaße ermittelt werden können. Laut Unternehmen soll es sich um eine Branchenneuheit handeln.

Die Funktion ist ab sofort verfügbar – in Deutschland, Österreich sowie in der Schweiz. Aktuell gibt es sie ausschließlich für Damenoberteile, inklusive Jumpsuits, Jacken, Mäntel und Kleider. In Zukunft soll die Funktion aber auch für andere Kategorien und Märkte gelten.

„Wir wissen, wie frustrierend es ist, auf einen Artikel zu warten und dann festzustellen, dass er nicht passt. Mit der Einführung der Größenempfehlungen auf Basis von Körpermaßen, helfen wir unseren Kundinnen und Kunden eines der größten Probleme der Modebranche zu lösen“, erklärte Stacia Carr, Vize-Chefin von Zalando.

Die Größen-Ermittlung soll nur wenige Sekunden dauern. Die Fotos werden auf dem eigenen Gerät lokal zwischengespeichert und nach Abschluss des Vorgangs direkt wieder gelöscht, verspricht das Unternehmen. 

Ziel ist es, die größenbedingten Retouren zu reduzieren. Laut Zalando soll dies in der Vergangenheit bereits um 10 Prozent geschehen sein. 

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Dennoch hat Zalando als größter Online-Modehändler Europas ein erhebliches Problem mit Retouren. Zwar gibt das Unternehmen auf seiner Webseite an, 97 Prozent der retournierten Waren wiederzuverkaufen und Kleidungsstücke „nur in Ausnahmefällen“ zu vernichten.

Laut Recherchen von SWR und „Zeit“ gilt dieses Versprechen allerdings nicht für alle Kleidungsstücke, die bei Zalando angeboten werden. Denn nicht jede Retoure wird durch den Online-Händler abgewickelt, erklärte das Unternehmen daraufhin. 

Das 2008 in Berlin gegründete Unternehmen hat laut eigenen Angaben mehr als 51 Millionen aktive Kundinnen und Kunden in 25 Ländern. Zalando bietet sowohl Bekleidung als auch Schuhe, Accessoires und Bekleidung an.