PlagegeisterBaum-, Stink- und Zapfenwanze – wie Sie die ungebetenen Gäste loswerden

Wanze

Zu Beginn der kühlen Jahreszeit machen sich unbeliebte Tierchen in Wohnungen und Häusern breit. Die Wanzen sind auf der Suche nach einem warmen Plätzen zum Überwintern und kommen gern auch mal in die Wohnungen rein. Das Foto wurde 2014 in Bingen am Rhein aufgenommen.

Haben Sie das Problem auch? Sie machen Fenster oder Tür zum Lüften auf – und schon haben sie ungebetene Gäste in der Wohnung: Wanzen.

Wer an die Insekten denkt, ekelt sich schnell. Kein Wunder: Ihr schlechter Ruf eilt ihnen voraus und nun krabbeln sie in Wohnungen und Häuser.

Denn wenn es draußen kalt wird, verschlägt es die Krabbeltierchen ins Warme, in die Nähe der Menschen. Doch wieso sind es in diesem Jahr so viele und wie kann man das verhindern?

Wanzen-Plage: Immer mehr Krabbeltierchen in Wohnungen

Die kleinen Krabbeltierchen machten bereits 2018 auf sich aufmerksam. Grund dafür war der warme und trockene Sommer. Die Wanzen konnten sich zahlreich vermehren und besetzten Ende September massenhaft Häuser und Wohnungen.

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Ein einzelnes Tier kann bis zu 450 Eier legen. Und im Jahr 2018 brachten die Wanzen gleich zwei Generationen hervor, berichtet das Redaktions Netzwerk Deutschland(RND).

Auch in diesem Jahr profitieren die Insekten wieder von einem sehr trockenen und warmen Sommer. Und nun sind sie auf der Suche nach einem warmen Winterquartier. Dabei fühlen sie sich regelrecht von geheizten und beleuchteten Wohnungen angezogen.

2020: Der Sommer war heiß und trocken – jetzt kommen die Wanzen

Sie nisten sich auf warmen und überdachten Balkonen oder Terrassen ein. Dort finden sie einen Platz in Topfuntersetzern, Rollladenkästen, Spalten und Rissen im Gemäuer.

Durch manche Risse in Fenstern und Türen gelangen sie dann auch in die Häuser. Vielerorts wurden die Insekten schon gesichtet.

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Die Wanzen richten zwar keinen Schaden an, bedienen sich aber gerne an Obst. Diese verfärben und verformen sich, sobald die Störenfriede von ihnen gekostet haben.

Wanzen: Was genau sind das für Viecher?

Wanzen stellen eine eigene Gattung innerhalb der Insekten dar. Sie sind vergleichsweise groß, haben sechs Beine und einen festen Panzer. In Deutschland gibt es rund 1000 Arten der Sechsbeiner, in Europa sind es 3000 und weltweit 40.000 Arten. Einige Exemplare aus Ostasien sind bereits nach Deutschland eingewandert.

Sie ernähren sich von Früchten und Pflanzensaft. Dabei können sie teilweise Schimmelpilze auf die Pflanzen übertragen, wodurch einige Arten in der Landwirtschaft und in Gärten als Schädlinge gelten.

Die häufigsten Arten in Deutschland belaufen sich auf die marmorierte Baumwanze, grüne Stinkwanze, rötlich-braune Zapfenwanze und die gräulich-braune Feldwanze.

Wanzen in Deutschland: Ungefährlich, aber ekelig

Auch, wenn sie völlig harmlos sind geben besonders die Stinkwanzen keine willkommenen Mitbewohner ab. Denn fühlen sie sich gestresst oder bedroht, machen sie ihrem Namen alle Ehre und lassen eine Stinkbombe hochgehen.

Eine Wanzen-Plage steht uns zwar noch nicht bevor, jedoch sollte man einige Tipps und Tricks kennen, um sich davor zu schützen.

Wanzen: So schützen Sie sich vor den ekeligen Krabbeltierchen

Man sollte die kleinen Insekten niemals erschlagen, da sie ein stinkendes und klebriges Sekret in sich tragen, welches ausgesondert wird, wenn der Panzer zerbricht.

Diese weiteren Regeln sollten Sie außerdem beachten:

  • Fenster und Türen verschließen
  • Risse und Löcher in Fenster- und Türrahmen abdichten
  • Fliegengitter anbringen, um Lüften zu können
  • Abends nicht bei angeschaltetem Licht lüften, da Wanzen sich davon angezogen fühlen – schützt auch vor Motten, Fliegen und Mücken
  • Wanzen mit einem Glas und einem Stück Papier in die Freiheit entlassen
  • Sollten Sie sie aufsaugen, auf jeden Fall den Staubsaugerbeutel wechseln – sonst wird er zur Stinkbombe
  • Keine giftigen Insektizide, sondern eine Mischung aus Essig, Wasser und Spülmittel verwenden – der Duft hält die Viecher fern
  • Auch der Duft von Nelken, Ammoniak und Wacholder soll helfen
  • Klebestreifen anbringen, um die Insekten zu „fangen“

Wanzen-Plage: Das sollten Sie beachten

Sollten Sie Wanzen in ihrem Heim entdecken, ist schnelles Handeln angesagt. Denn die Insekten breiten sich rasant schnell aus. Kammerjäger können dabei durch eine professionelle Wanzenbekämpfung helfen.

Im Garten, auf dem Balkon oder an der Hauswand können Bäume und Pflanzen beschnitten werden. So fehlt den Tierchen eine Lebensgrundlage.

Beruhigend ist jedoch, dass Wanzen kein Zeichen für ein unhygienisches Zuhause sind. Die Krabbelviecher bevorzugen kein besonders sauberes oder dreckiges Zuhause, sondern sind nur auf der Suche nach einem Platz zum Überwintern.

Wanzen in Deutschland: Gibt es auch eine Bettwanzenplage?

Die Baum- oder Stinkwanzen dürfen jedoch nicht mit den Bettwanzen verwechselt werden. Die Bettwanzen treten vermehrt in Städten auf und sind eine wiederkehrende Plage.

Bettwanze

Die Bettwanzen ernähren sich von Blut. Dafür Beißen sie in die Haut der Menschen. Dieses Foto wurde 2016 in Dresden aufgenommen.

Außerdem sind sie nicht ganz ungefährlich. Sie können Juckreiz, allergische Reaktionen oder Entzündungen verursachen. Teilweise können Bisse von Bettwanzen sogar Krankheiten übertragen.

Besonders in den USA und in Australien sind die fiesen Dinger zu einer Plage geworden. Haben sie es sich erst einmal bequem gemacht, wird man sie schwer wieder los. Oft helfen da nur professionelle Schädlingsbekämpfer.

Kleine schwarze Punkte auf Tapeten oder Bettrahmen entlarven die Bettwanzen. Dabei handelt es sich um den Kot der Tiere.

Wanzen zu Hause: Im Frühjahr gehen sie von allein

Sollten Sie Opfer einer Baum- oder Stinkwanzenplage sein und erfolglos gegen die Tierchen ankämpfen, können sie spätestens im Frühjahr wieder aufatmen.

Die Krabbeltierchen finden im Frühjahr ganz allein den Weg nach draußen. (mh)