Großer Schoko-TestAchtung, Schadstoffe: Stiftung Warentest mit erschreckender Bilanz

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Die Stiftung Warentest hat 24 Schokoladenprodukte untersucht. Unser Symbolfoto ist im Januar 2019 in Nordrhein-Westfalen entstanden und zeigt eine Frau, die in eine Schokoladentafel beißt.

Köln – Rund neun Kilogramm Schokoladenwaren isst jeder Deutsche pro Jahr, wie die „Stiftung Warentest“ berichtet. Am beliebtesten ist Vollmilchschokolade, auf Platz Zwei folgt dunkle Schokolade.

Feinherb, Edelbitter, Zartbitter – die Auswahl an dunkler Schokolade in deutschen Supermärkten ist groß. Gleichzeitig gilt Dunkle Schokolade als gesünder als Vollmilchschokolade, da sie einen geringeren Zucker- und einen größeren Kakaogehalt aufweist. Sie lässt den Blutzuckerspiegel langsamer steigen und stillt gleichzeitig den Appetit schneller. 

„Stiftung Warentest“ testet 24 Zartbitter-Schoko-Produkte

Da ein grundsätzlich gesünderes Produkt noch lange keinen Aufschluss über seinen Geschmack oder den Schadstoffgehalt gibt, hat die Stiftung Warentest insgesamt 24 Schokoladenprodukte ganz genau unter die Lupe genommen. In der Auswahl befinden sich sowohl günstigere Discounter-Produkte als auch hochpreisige Produkte aus dem Supermarkt oder speziellen Läden.

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Das Ergebnis ist durchaus überraschend: Discounter-Produkte schneiden im Vergleich mit teilweise sehr edlen Schokoladenprodukten unerwartet gut ab. Ein Produkt von Aldi schafft es sogar auf Platz Drei. 

„Stiftung Warentest“: Hachez gewinnt Schoko-Test

Von den 24 untersuchten Schoko-Produkten schnitten mit der Note „gut“ ab. Neun Produkte bewertete die Stiftung mit „befriedigend“. Zwei Schokoladenprodukte schafften nur ein „ausreichend“. 

Am besten schnitt die Schokolade „Edle Bitter“ von der Marke Hachez ab. Mit 1,99 Euro pro 100 Gramm befindet sie sich unter den teureren Produkten. Laut den Experten konnte die Schokolade vor allem im Geschmack und in der Textur überzeugen. Die Schokolade hat laut der Stiftung Warentest eine „komplexe, sehr starke und aromatische Kakaonote“.

Den zweiten Platz erreichte die Schokolade „Excellence Edelbitter mild“ von Lindt. Mit dem stolzen Preis von 2,29 Euro pro 100 Gramm gehört sie ebenfalls zu den teureren Schokoladenprodukten im Test.

Aldi-Produkt schneidet bei „Stiftung Warentest“ gut ab

Der dritte Platz überraschte: Hier landete nämlich ein echtes Discounter-Produkt. Die Schokolade „Moser Roth Edel Bitter“ von Aldi ist mit 0,84 Euro deutlich günstiger als die meisten Schokoladen.

Genau wie die Schokoladentafeln von Hachez und Lindt erhielt die Schokolade ein „sehr gut“ im geschmacklichen Urteil. Zusätzlich punktete sie mit einem „Fair Trade“-Siegel, das den anderen Gewinnerprodukten fehlt.

In anderen Bereichen fielen viele der Schokoladenprodukte negativ auf: Von 13 Produkten, bei denen die Hersteller die Zutat Vanille in der Zutatenliste angegeben hatten, konnten die Tester diesen Inhaltsstoff nur bei zwei Produkten tatsächlich nachweisen – und zwar bei den Schokoladentafeln von Hachez und Lindt. 

„Stiftung Warentest“: Vier Schoko-Produkte enthalten Schadstoffe

Eine weitere negative Auffälligkeit: Bei insgesamt vier Produkten stellten die Experten Schadstoffe in den Schokoladentafeln fest. Die Schokoladen waren mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt – Schadstoffe, die beim Menschen als krebserregend gelten.

Die „Chocolate made in Africa Zartbitter“ von Fairafric – die die Experten mit „ausreichend“ bewertet hatten – wies laut Stiftung Warentest den Schadstoff MOAH in einer Menge auf, „die den Orientierungswert knapp überschreitet“.

Akut schädlich seien die Mineralölrückstände zwar nicht. Einen täglichen Verzehr der Schokolade empfehlen die Experten aber dennoch nicht. 

Sämtliche getestete Schokoladenprodukte wiesen einen Kakaogehalt zwischen 60 und 75 Prozent auf. (ta)