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„Es ist doch offensichtlich“Chef von deutschem Drogerie-Riesen mit überraschender Preis-Ansage

Blick in eine Rossmann-Filiale in Hagen (Symbolbild).

Blick in eine Rossmann-Filiale in Hagen (Symbolbild).

Die Inflation treibt die Preise, Einkaufen in Supermärkten und Discountern ist ein teures Vergnügen. Das könnte sich jedoch bald ändern.

von Tim Kronner (mac)

Das Verhältnis zwischen dem Preis auf dem Kassenbon und dem Füllstand des Einkaufswagens hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie und des Angriffskriegs auf die Ukraine stark verschoben. Für immer mehr Geld bekommt man immer weniger Waren in den deutschen Supermärkten, Discountern und Drogeriemärkten.

Denn waren zu Beginn des Ukraine-Krieges vor allem fossile Brennstoffe teuer und trieben die Inflation, wurden die Energiepreise inzwischen längst durch die Teuerung von Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs abgelöst. Doch es gibt gute Nachrichten: Nachdem die Preise zuletzt nur den Weg nach oben kannten, könnte jetzt ein Ende in Sicht sein.

Rossmann: Preise sollen sinken – „Inflationswellen sind vorbei“

Das geht aus den Aussagen des Geschäftsführers eines der größten deutschen Drogerie-Unternehmen hervor. In einem Interview wurde er mehr als deutlich und gab ein Statement ab, das viele Kundinnen und Kunden, die derzeit nur Preiserhöhungen gewohnt sind, überraschen dürfte. „Es ist doch offensichtlich: Die Inflationswellen sind vorbei und Preiserhöhungen ausgereizt“, sagte Raoul Roßmann der „Lebensmittel-Zeitung“.

Bei Papier, Kaffee und Speiseölen würden die Preise bereits fallen. Die Industrie fange an, sich bei Preiserhöhungen deutlich zurückzunehmen. Das macht Hoffnung darauf, dass der Einkauf im Drogeriemarkt bald wieder günstiger wird.

Der Geschäftsführer des Drogerie-Riesen Rossmann sieht die Zeit gekommen sieht, Preissenkungen durchzusetzen. „Ich erwarte, dass diese Entwicklung im Zuge sinkender Rohstoffpreise auf andere Bereiche und Drogerieartikel überschwappt. Wir schauen immer kritischer bei der Kalkulation der Einkaufspreise hin. Fallende Einkaufspreise eröffnen Möglichkeiten, Verkaufspreise abzusenken“, sagte Rossmann im „LZ“-Interview (Bezahl-Inhalt).

Heißt das jetzt, dass beim Rossmann bald alles günstiger wird? Nein. Denn von Dauerniedrigpreisen hält Raoul Roßmann wenig. Während Aldi und Lidl für dauerhaft günstige Preise stehen, werben Drogerien wie dm und Rossmann eher mit hohen Aktionsrabatten. Die Strategie der Discounter ärgert Roßmann – auch wenn beide Preismodelle ihre Berechtigung hätten. „Die Branche sollte nicht nur den Dauerniedrigpreis in den Himmel heben“, meint er. 

„Um es klipp und klar zu sagen: Unser Werbepreis ist günstiger als der Dauerniedrigpreis und hilft auch Menschen mit niedrigeren Einkommen, günstiger einzukaufen.“ Er halte im Schnitt etwas höhere Preise mit großen Rabatt-Aktionen deshalb für den sozialeren Ansatz. So würden Menschen, die weniger preissensibel einkaufen müssen, dabei helfen, die niedrigen Werbepreise mitzufinanzieren.

Raoul Roßmann wurde 1985 geboren und ist der Sohn von Dirk Roßmann, dem Gründer und Geschäftsführer der Drogeriemarktkette. Im September 2021 übernahm er die Geschäftsführung der Rossmann Beteiligungs GmbH, die einen Anteil von 60 Prozent an den mehr als 4000 Rossmann-Drogeriemärkten hält.