„Deutlich teurer“Lidl nimmt Eigenmarke in den Blick – und passt Preise an

Eine Stele mit dem Logo des Discounters Lidl steht vor einer Filiale in Leipzig.

Lidl senkt die Preise für die Eigenmarke Vemondo. Der Discounter verfolgt damit ein bestimmtes Ziel.

Lidl ändert die Preise der Eigenmarke Vemondo. Dahinter steckt ein bestimmter Grund.

Neue Preise bei Lidl: Der Discounter senkt die Preise für seine pflanzlichen Alternativprodukte und nimmt damit verstärkt Flexitarier in den Blick.

Der Lebensmitteleinzelhändler gleiche in Deutschland „die Preise für nahezu das gesamte Sortiment der veganen Lidl-Eigenmarke Vemondo an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs an“, teilte das Unternehmen am Mittwoch (11. Oktober 2023) mit. Bisher sind vegane Alternativprodukte im Lebensmitteleinzelhandel laut Lidl „deutlich teurer“ als tierische Vergleichsprodukte.

Lidl passt Preise für pflanzliche Alternativen an

„Mit der Preisanpassung unserer Vemondo-Produkte möchten wir Kunden [Anm. d. Red.: und Kundinnen] vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren – ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist“, erklärte Lidl-Einkaufschef Christoph Graf. „Nur, wenn wir unseren Kunden [Anm. d. Red.: und Kundinnen] eine immer bewusstere und nachhaltigere Kaufentscheidung und faire Wahl ermöglichen, können wir die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung mitgestalten.“

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Lidl hob hervor, dass mit dem Schritt „ausdrücklich“ auch Flexitarier angesprochen werden sollen. Das Unternehmen verwies zudem auf eine im September veröffentlichte repräsentative Umfrage des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), wonach 41 Prozent der befragten Personen angaben, Flexitarier zu sein und nur gelegentlich Fleisch zu essen; 43 Prozent sagten außerdem, mehr pflanzliche Lebensmittel kaufen zu wollen, wenn diese günstiger angeboten würden.

Laut Lidl lag das Verhältnis von pflanzlichen zu tierischen Proteinquellen im Sortiment des Discounters in Deutschland im Geschäftsjahr 2022 bei 11 zu 89 Prozent. Bei Molkereiprodukten belief sich das Verhältnis auf 6 zu 94 Prozent.

Bis 2030 will Lidl in Deutschland nach eigenen Angaben den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen – also unter anderem Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie vegane Alternativprodukte für Fleisch-, Eier- und Fischprodukte – auf 20 Prozent erhöhen. Bei alternativen Molkereiprodukte sollen es bis dahin zehn Prozent sein.

Die Organisation Good Food Institute Europe, die sich für die Verbreitung pflanzenbasierter Produkte einsetzt, begrüßte die von Lidl angekündigte Preisanpassung. „Studien zeigen, dass pflanzliche Optionen einen deutlich niedrigeren ökologischen Fußabdruck haben als ihre tierischen Pendants“, erklärte Ivo Rzegotta von der Organisation. Andere Anbieter sollten diesem Beispiel folgen. (afp)