LidlDiscounter plant drastische Veränderung im Sortiment – Schritt „alternativlos“

Eine Filiale des Discounters Lidl.

Die Discounterkette macht Ernst: Aus Gründen des Klimaschutzes schrumpfen künftig die Fleischangebote in den Filialen. Das Symbolbild von Januar 2023 zeigt eine Lidl-Filiale.

Der Discounter Lidl setzt künftig auf weniger Fleisch und mehr pflanzliche Proteine. Damit wolle man die Kunden zu weniger Fleischkonsum motivieren.

von Eva Gneisinger (eg)

Veggie-Schnitzel statt Schweinesteak: Die Discounterkette Lidl will die Fleischangebote in ihren Filialen in den kommenden Jahren drastisch senken. Im Gegensatz dazu sollen Produkte aus pflanzlichen Proteinen künftig die Regale füllen.

Bis zum Jahr 2025 soll der pflanzliche Anteil in den Filialen „kontinuierlich erhöht“ werden. Um Kundinnen und Kunden gegenüber transparent zu sein, plant die Discounterkette die prozentuale Verteilung von tierischen und pflanzlichen Proteinen in ihrem Sortiment in einem Nachhaltigkeitsbericht festzuhalten und zu veröffentlichen. Damit soll bereits in diesem Jahr gestartet werden.

Weniger Fleischprodukte: Lidl plant Sortimentsumstellung

Als Grund für die Abkehr von Fleischprodukten nannte der Chef-Einkäufer Christoph Graf auf der „Grünen Woche“ Ende Januar in Berlin den Klimaschutz und die Verantwortung des Discounters gegenüber Mensch und Umwelt.

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„Europa und die Welt schauen auf uns als Land“, so Graf zur veränderten Sortimentsauswahl. Man müsse man sich so ernähren, dass die Grenzen des Planeten berücksichtigt würden, heißt es.

Da es keinen zweiten Planeten gäbe, sei die Maßnahme „alternativlos“. Die natürlichen Ressourcen für zehn Milliarden Menschen würden nur dann ausreichen, wenn der Fleischanteil am Konsum sinke, so Graf. Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:

Der Discounter verspricht sich davon nicht nur eine Abgrenzung von seinen Konkurrenten, sondern auch einen Image-Gewinn bei der jüngeren Kundschaft. „Ich glaube, dass die jüngere Generation froh ist, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen“, erklärt Graf.

Zudem soll ein Umdenken in manchen Köpfen stattfinden: Man wolle die Menschen zu weniger Fleischkonsum „motivieren“, heißt es. Dabei ginge es jedoch um keine Erziehungsmaßnahme der Kundschaft, wie Graf betont.