Großer Online-Händler vor dem AusMillionen-Verluste: Insolvenz für deutsches Unternehmen

Passanten mit Einkaufstüten in einer Innenstadt.

Passanten mit Einkaufstüten in einer Innenstadt.

Rund 18 Jahren gehörte der Online-Händler zu den großen Playern in Deutschland. Doch jetzt ist offenbar bald Schluss. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet.

von Jan Voß (jv)

Der Schlag kam plötzlich. 17 Jahre lang standen bei dem deutschen Online-Sporthändler alle Zeichen auf Wachstum. Doch jetzt ging alles ganz schnell: Die Keller Group musste Insolvenz anmelden.

Die Folgen der Corona-Pandemie, das deutlich verschlechterte Konsumklima, vor allem aber die Probleme durch unterbrochene Lieferketten haben dem Unternehmen in kürzester Zeit stark zugesetzt, berichtet „Textilwirtschaft“.

Millionen-Verluste: Online-Händler Keller Group ist pleite

Jetzt hat die Keller Group die Notbremse gezogen und beim zuständigen Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Online-Händler will die Insolvenz in Eigenverwaltung tragen, der Geschäftsbetrieb werde vorerst unverändert fortgeführt, so der Bericht weiter.

Der Online-Sporthändler verkauft sowohl Sport- als auch Lifestyleartikel von namhaften Produzenten wie Nike, Adidas oder The North Face. Für die Kundinnen und Kunden ändert sich erstmal nichts.

Doch ob das Unternehmen die Insolvenz überstehen kann, ist natürlich noch offen. Die letzten im Bundesanzeiger veröffentlichten Daten zeigen laut „Textilwirtschaft“ für 2020 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von sieben Millionen Euro und einen Verlustvortrag von 15,6 Millionen Euro.

Wie Sanierungsexperte Dirk Schoene von Dentons erklärt, soll das vorläufige Insolvenzverfahren „bis Ende Februar“ laufen. Die Gehälter der rund 60 Angestellten seien bis dahin durch das Insolvenzgeld abgesichert.