Nach Primark-SchockWas wird aus der XXL-Filiale in Köln?

Außenansicht auf die Neumarkt-Galerie in Köln. Hier erstreckt sich eine Primark-Filiale über vier Etagen.

Die Primark-Filiale in der Neumarktgalerie, hier ein Foto aus dem März 2022, erstreckt sich über vier Etagen.

Die Berichte über die finanziellen Probleme von Primark werfen auch Fragen bezüglich der großen Filiale am Kölner Neumarkt auf.

von Thomas Werner (tw)Matthias Trzeciak (mt)

Die Nachricht ist eingeschlagen wie eine Bombe: Die Billigmoden-Kette Primark soll finanziell angeschlagen sein. Der extreme Hype früherer Jahre ist vorbei, erste Geschäfte schließen, dem Unternehmen droht offenbar der Ausverkauf.

Auch in Deutschland waren die Zeiten mal besser: 916 Mio. Euro hat Primark in der Bundesrepublik mal umgesetzt, 2021 waren es nur noch 380 Millionen.

Primark in finanzieller Schieflage: Wie geht es mit der Filiale in Köln weiter?

Primark musste in Deutschland bereits erste Filialen dichtmachen. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, kündigte der Mutterkonzern ABF weitreichende Einschnitte an. Eine „Neupositionierung“ soll das Geschäft „nachhaltig profitabel“ machen, hieß es.

Die wichtige Frage für Köln: Was bedeutet das für den XXL-Store (auf vier Etagen) in der Neumarkt-Galerie? Zieht sich Primark, etwa achteinhalb Jahre nach der Eröffnung im Mai 2014, jetzt schon wieder zurück?

Am Neumarkt bleibt man diesbezüglich ganz entspannt: „Es gibt aktuell keine uns bekannten Bemühungen seitens Primark, den Standort Neumarkt-Galerie zu verlassen“, sagt Angela de Jager, Centermanagerin bei der Apleona Real Estate GmbH gegenüber EXPRESS.de.

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Die Zuversicht basiere unter anderem auf der Tatsache, dass die vier Etagen und die dazugehörige Infrastruktur 2013 explizit nach den Wünschen Primarks umgebaut wurde. Das war allerdings in der Blütezeit des Unternehmens, noch weit weg von finanziellen Sorgen.

Primark in Köln: Beispiele wie in der Neumarkt-Galerie Teil des Problems?

Trotzdem: „Wir sind davon überzeugt, dass Primark in Köln weiterhin erfolgreich sein wird und seinen Mietvertrag vollumfänglich erfüllt“, so de Jager.

Laut Branchen-Expertinnen und -Experten sind Beispiele wie in Köln großer Teil des Problems: Primark habe zu ehrgeizig expandiert, nehme riesige Ladenflächen in Anspruch, die (entweder beim Kauf oder durch die Miete) in den Innenstädten viel Geld kosten. Man habe den deutschen Markt überschätzt.

Offen ist, ob die Folgen nun auch Köln treffen. Noch prägt das Geschäft auf vier Etagen das Design der Neumarkt-Galerie. Ob es dabei auch langfristig bleibt, muss sich erst zeigen.