Erste Supermarkt-Regale schon leerPreis-Zoff eskaliert: Beliebte Fertig-Produkte nicht mehr verfügbar

Eine Frau geht mit ihrem Einkaufswagen durch einen Supermarkt.

Die Produkte von Maggi und Thomy sind äußerst beliebt in deutschen Supermärkten. Doch nun sind sie nicht mehr aufzufinden: Nestlé möchte mit einem Lieferstopp Preiserhöhungen erzwingen. (Undatiertes Symbolbild)

Erneuter Preis-Zoff im Handel: Einige deutsche Supermärkte werden nicht mehr mit Produkten des Herstellers Nestlé beliefert. Mit dem Lieferstopp will der Hersteller eine Preiserhöhung erzwingen.

Gähnende Leere in den Supermarktregalen: Wer die beliebten Produkte von Maggi oder Thomy einkaufen möchte, der muss in diesen Tagen mitunter mehrere Märkte aufsuchen, um findig zu werden. Denn bei einigen Händlern sind die Produkte momentan gar nicht mehr erhältlich.

Der Grund dafür ist ein Konflikt zwischen dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé und der Händlerkooperation Retail Trade Group (RTG), zu dem mehrere bekannte Ketten gehören. Dieser hält seit Wochen an – und bislang ist kein Ende in Sicht. 

Nestlé-Produkte verschwinden aus vielen Supermärkten

Nestlé ist die Muttergesellschaft dutzender bekannter Marken wie beispielsweise Vittel, Kitkat, oder auch Maggi. Das Unternehmen will nun die Preise erhöhen. Handelsmanager berichteten laut der „Lebensmittelzeitung“ von Aufschlägen, die teilweise sogar im „zweistelligen Prozentbereich“ liegen sollen. Das will die RTG nicht auf sich sitzen lassen.

Die RTG macht dem Bericht nach klar: Sie erwarten einen Preisnachlass bei den Herstellern, auf keinen Fall eine Erhöhung.

Die Preise seien teilweise bereits im letzten Jahr erhöht worden, zudem sänken Kosten und Rohstoffpreise, welche für eine Senkung sprechen. Die Händlerkooperation hatte sich bereits vor einiger Zeit mit anderen Unternehmen wie Danone, Mondelez und Unilever zerstritten. Dort wurde allerdings eine Einigung gefunden.

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Eine Vereinbarung, mit der beide Seiten zufrieden sind, scheint es vorerst nicht zu geben. Nestlé traf extreme Maßnahmen: Der Hersteller habe kurzerhand die Lieferungen an die Händler der RTG gestoppt, heißt es. Dazu gehören Märkte von Globus, Rossmann, Bünting, Bartels-Langness, Netto Nord, Metro Deutschland, Tegut, Klaas & Kock und Georg Jos. Kaes (V-Markt).

In den Supermärkten leiden vor allem die Verbraucherinnen und Verbraucher an dem „aktuell größten Streitfall mit einem Lieferanten“, wie der Kampf in RTG-Reihen genannt wird, berichtet die „Lebensmittelzeitung“ weiter.

Doch glücklicherweise seien nicht alle Nestlé-Produkte betroffen: Während Thomy-Saucen und Maggi-Fix-Produkte dem Bericht nach kaum noch verfügbar sind, sind Tiernahrung, Schokoriegel, Kaffee und Pizza reichlich vorhanden – noch.

Doch auch vor diesen Sortimenten will das Unternehmen keinen Halt machen. Wie lange sie also noch in den Regalen stehen und ob sie dann noch zum jetzigen Preis verkauft werden, ist ungewiss. (jh)