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Bitterernster HintergrundNetto muss Produkt für 1 Euro verkaufen

Ein Rotwein der Netto-Eigenmarke Villa am Weinberg wird aktuell für nur einen Euro verkauft (Archivbild).

Ein Wein der Netto-Eigenmarke Villa am Weinberg wird aktuell für nur einen Euro verkauft (Archivbild).

Ein Rotwein für nur einen Euro? Was für Kundinnen und Kunden wie ein Schnäppchen klingt, ist für die deutsche Wein-Branche ein Desaster. Die steckt nämlich in einer tiefen Krise.

Ein Rotwein für einen Euro – mit diesem Kampfpreis sorgt der Discounter Netto aktuell für Aufsehen!

Kundinnen und Kunden freuen sich vielleicht über das vermeintliche Schnäppchen, doch der Hintergrund dieser Aktion ist bitterernst.

Eine Flasche des Pfälzer Dornfelder der Eigenmarke Villa am Weinberg kostet statt 2,39 Euro nur noch einen Euro. Das ist eine Preissenkung von satten 58 Prozent. Das berichtet die „Lebensmittelzeitung“.

Die deutsche Wein-Branche befindet sich in einer dramatischen Lage. Bereits vor einem Monat schlug die Zukunftsinitiative Deutscher Weinbau Alarm. „Innerhalb weniger Wochen“ drohe bis zu 50 Prozent der Winzerfamilien in Deutschland das wirtschaftliche Aus.

Bereits im vergangenen Jahr habe es ähnlich niedrige Preise gegeben; ein zweites Jahr in Folge bedeute für viele Betriebe das Ende, warnte der Verein.

Preise für Weine sind kollabiert

Die Preise für Trauben- und Fassweine sind kollabiert und liegen mit 40 bis 60 Cent pro Liter weit unter den Produktionskosten. Viele Winzerinnen und Winzer müssen ihre Weine zu diesen Spottpreisen abgeben, nur um in ihren Kellern Platz für die neue Ernte zu schaffen.

Die Nachfrage nach Wein, insbesondere Rotwein, ist eingebrochen. Ein Produzent wird in der „Lebensmittel Zeitung“ mit drastischen Worten zitiert: Mit der Preis-Aktion werde Netto zum „Totengräber des Dornfelders“.

Der Discounter selbst hat sich zu den Hintergründen der Preissenkung nicht geäußert. Klar ist jedoch: Für einen Euro pro Flasche können die Winzerinnen und Winzer ihre Kosten nicht decken – auch wenn der Wein aus Deutschland stammt. (red)