Supermarkt-Kauf mit FolgenKundin greift zum Bärlauch, danach zeigen sich Vergiftungserscheinungen

Blühender Bärlauch im Leipziger Auwald am Rande eines Waldwegs, hier im Mai 2020.

Ein Ehepaar zeigte Vergiftungserscheinung, nachdem es eine giftige Pflanze verzehrt hatte, die Bärlauch zum Verwechseln ähnlich sieht. 

Dieser Einkauf im Supermarkt brachte verheerende Folgen mit sich: Ein Ehepaar aus Nürnberg hatte Vergiftungserscheinungen erlitten, nachdem es ein Gericht mit dem zuvor gekauften Bärlauch gegessen hatte.

Ein lästiges Brennen im Mund. Während der unangenehme Schmerz immer heftiger wird, kommen auch noch Durchfall und allgemeines Unwohlsein hinzu. Dabei wollte ein Ehepaar aus Nürnberg nur das gemeinsame Essen genießen.

Dass die unangenehmen Symptome tatsächlich von dem Gericht kommen, welches die beiden vor sich auf dem Tisch stehen hatten, wird dem Ehepaar erst später bewusst. Eigentlich stand selbstgemachtes Bärlauch-Pesto auf dem Speiseplan. Wie die „Nürnberger Nachrichten“ berichteten, stellte sich das Produkt, das im Discounter als Bärlauch verkauft wurde, jedoch nicht als dieser heraus.

Bärlauch: Ehepaar erleidet Vergiftungserscheinungen durch Verwechslung

Bei den Symptomen handle es sich tatsächlich um Vergiftungserscheinungen. Und die kommen nicht von irgendwoher. Die Ursache: Eine Verwechslung im Supermarkt. Dass Maiglöckchen häufig mit Bärlauch beim Pflücken im Wald verwechselt werden, ist nichts Neues. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Pflanzen, die der Knoblauchpflanze zum Verwechseln ähnlich sehen. 

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Aronstab heißt der Doppelgänger, den ein Discounter seinen Kundinnen und Kunden versehentlich als Bärlauch verkauft habe. Das Gefährliche daran: Der Verzehr der Pflanze kann verheerende Folgen mit sich bringen und teilweise sogar tödlich enden.

Bereits beim bloßen Berühren des Aronstabs kann es zu Rötungen der Haut und Blasenbildung kommen. Schließlich sind alle Teile der Pflanze giftig. Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein sind nach dem Verzehr der Giftpflanze daher typisch. 

Auch lesen: Bärlauch erkennen und ernten: So vermeiden Sie giftige Verwechslungen!

Das Ehepaar aus Nürnberg spüre bis heute die unangenehmen Folgen der Verwechslung und müssen mit Medikamenten gegen die Vergiftungserscheinungen vorgehen. Eine Klage gegen den Discounter haben die Eheleute bislang nicht eingereicht. 

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Wie „merkur.de“ berichtete, konnten die Bärlauch-Doppelgänger in der betroffenen Lidl-Filiale in Nürnberg im Sortiment nicht mehr ausfindig gemacht werden. Außerdem sollen sich die Hersteller wegen des Vorfalls bei dem Ehepaar entschuldigt haben. Des Weiteren wurde angekündigt, das Personal besser zu schulen, um Vorfälle wie diese in Zukunft zu vermeiden. 

Vergiftungsgefahr: So erkennen Sie Bärlauch

Um eine Verwechslung mit ähnlich aussehenden Pflanzenarten zu vermeiden, sollte beim Ernten unbedingt auf die typischen Merkmale des Bärlauchs geachtet werden. So ist beispielsweise der intensive Geruch nach Knoblauch das wohl auffälligste Indiz dafür, dass es sich um die genießbare Pflanze handelt. 

Auch die genaue Betrachtung der Blätter kann Bärlauch-Liebhaberinnen und -Liebhaber vor der Verwechslung bewahren. Diese sind im Vergleich zu ähnlich aussehenden Pflanzenarten auf der Unterseite nämlich matt. Außerdem befindet sich unter jedem Blatt ein klar erkennbarer Stil. 

Für die richtige Ernte lohnt es sich, pro Pflanze nur ein Blatt abzureißen. So kann diese besser weiter wachsen. Außerdem empfiehlt es sich nur so viel zu ernten, wie auch verzehrt werden kann. Fängt die Bärlauch-Pflanze an zu blühen, verlieren die Blätter ihr beliebtes Aroma und schmecken eher bitter. Dann heißt es: Die Bärlauch-Saison für dieses Jahr ist vorbei. (js)