Studie belegtSupermärkte und Discounter kämpfen mit Problem – Aldi besonders betroffen

Dass die Welt ein Müllproblem hat, ist schon lange bekannt. Eine Untersuchung informiert nun über das tatsächliche Verpackungsmüll-Ausmaß in Deutschland.

von Lara Hamel (hl)

Ist man darauf angewiesen, seine Einkäufe im Supermarkt oder Discounter zu erledigen – und das sind wohl die meisten Deutschen –, kann man (in Plastik) verpackte Produkte kaum meiden.

Sogar Obst und Gemüse, also Lebensmittel, die durch ihre Schale bereits eine natürliche Verpackung haben, findet man meistens nicht unverpackt vor. Besonders schlimm ist der Verpackungswahn in den Discountern.

Aldi Nord schneidet besonders schlecht ab

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) prüft regelmäßig, inwieweit die Verpackungsversprechen der Supermärkte und Discounter zu dem tatsächlichen Ist-Zustand passen. Für ihre aktuelle Studie untersuchte die DUH zwölf Supermärkte, Discounter und Bio-Märkte – insgesamt 48 Filialen in einem Zeitraum von vier Monaten.

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Aldi Nord, Aldi Süd, Norma, Lidl, Netto, Penny und Kaufland erhielten eine rote Karte – „trauriger Spitzenreiter“ ist Aldi Nord: Bei der stichprobenartigen Untersuchung waren 72 Prozent des angebotenen Obsts und Gemüses in Plastik verpackt. Das geht aus einer Pressemitteilung der DUH vom 20. Juli 2023 hervor.

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Etwas besser schnitten Edeka und Rewe ab, beide erhielten die gelbe Karte. Die grüne Karte ging an Alnatura, Bio Company und Denn’s Biomarkt. Die Biomärkte „schnitten in allen untersuchten Produktkategorien besser ab als Supermarkt- und Discounterketten“, so Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH. Fischer weiter: „Die großen Lebensmitteleinzelhändler müssen jetzt endlich nachziehen, wenn Sie es mit Umweltschutz ernst meinen.“

Zu einem ähnlichen Fazit kommt auch DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz: „Unsere Testbesuche zeigen unnötig viel Einweg, zu viel Plastik und Müll.“ Um diesem Problem entgegenzuwirken, müsse der Plastikmüll bis 2027 halbiert werden. Metz fordert außerdem, den Preis für Produkte in Plastik-Einwegverpackungen zu erhöhen. Besonders bitter an der aktuellen Untersuchung: „Im Vergleich zum letztjährigen Verpackungscheck gab es kaum Verbesserungen.“