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San SebastiánGourmets kriegen hier weiche Knie – aber eine Zeit sollten Sie meiden

Blick vom Igueldo aus auf die Bucht vor San Sebastián mit dem breiten weißen Sandstrand von La Concha.

Blick vom Igueldo aus auf die Bucht vor San Sebastián mit dem breiten weißen Sandstrand von La Concha.

Wer sich im Urlaub richtig durchschlemmen möchte, ist im spanischen San Sebastián richtig. Neben Pinxtos, den baskischen Tapas, gibt's aber auch jede Menge Kultur und Strand.

von Marie Schäfers (mjs)

Machen wir uns nichts vor. Wer nach San Sebastián im spanischen Baskenland fährt (nach Donostia, wie die Basken sagen), hat eines im Sinn: futtern. In der Stadt hat der Guide Michelin satte 16 Sterne verteilt, es gibt sogar zwei 3-Sterne-Tempel.

Aber auch alle, die keine Unsummen ausgeben wollen, können hier köstlich schmausen. Ja, es ist touristischer als zum Beispiel Bilbao, einen Abstecher ist es aber dennoch wert. Die Pfunde kann man an einem der herrlichsten Stadtstrände der Welt ablaufen und wegschwimmen.

San Sebastián: Instagram-Hotspot, baskische Tapas, Sterneküche

Unbedingt machen: Zwei Dinge! Am Golf von Biskaya mit der Standseilbahn rauf auf den Igueldo, einer von drei Anhöhen, die San Sebastián umringen. Von dort hat man einen traumhaften Blick auf die Strände. DER Instagram-Spot, aber es ist wirklich unbeschreiblich schön (den Vergnügungspark nicht beachten).

Und Nummer zwei: in der Altstadt schlemmen gehen. Pintxos sind die Tapas des Baskenlandes – und die sind hier am raffiniertesten. Die Bars sind zum Teil gerammelt voll, aber sie sind alle offen gestaltet oder haben Außenplätze.

Essen: Da es bei den Pintxos-Bars so viele gute gibt (Portionen kosten von 1,50 bis 5 Euro je nach Größe und Zutat), hier einfach nur die, die man partout nicht verpassen darf:

  • „La Cucharra de San Telmo“ macht unglaubliche kleine Tellerchen (hier mal ohne übliches Pintxo-Brot) mit geschmorten Schweine- und Rinderspezialitäten, Muscheln und Co. Da lohnt sich auch das Warten.
  • In der rustikalen Bar „Haizea“ die Bunuelos de Bacalao (frittierte Kabeljau-Krapfen, 2 Euro) kosten, die winzige Karte ist komplett top und günstig.
  • Weiterziehen ins „La Viña“, dort die Waffelhörnchen mit Sardellencreme nehmen und obligatorisch den Tarta de Queso, den verbrannten Käsekuchen, für den das La Viña weltberühmt ist. Sie werden nie mehr davon loskommen.
Pinxtos in San Sebastián

Pintxos so weit das Auge reicht gibt es hier in jeder Bar. Die baskischen Tapas sind eine Wucht.

Für besondere Augenblicke: Wer nicht immer Pintxo-Hopping machen und auch mal gemütlicher sitzen will, findet gute und nicht zu teure Küche im „Baluarte“ am San Telmo Museum und in der „Kaskazuri Jatetxea“ mit Meerblick.

Und dann gibt’s da ja auch noch die Sterne-Restaurants, die aber das Portemonnaie foltern. Noch vergleichsweise „günstig“ ist das „Amelia“, es hat 2022 den zweiten Stern bekommen. Man sitzt bei Chefkoch Paulo Airaudo am Tresen (die besten der ohnehin wenigen Plätze) und sieht, was in der Küche passiert. Menü für 225 Euro, es gibt nur das. Wirklich nur, wenn man sich was Besonderes gönnen will. In San Sebastian gibt’s genug leckeres Essen für kleines Geld. Aber das Bananeneis mit Mole-Sauce und Osietra-Kaviar vom „Amelia“ verfolgt einen...

Paulo Airaudo  und sein Team im Sterne-Restaurant Airaudo in San Sebastián

Im „Amelia“ zaubern Paulo Airaudo (links) und sein Team trendige Sterneküche auf den Tresen.

Trinken & Nachtisch: Zu den Pintxos muss es Txakoli, der leckere baskische Weißwein, sein. Wer nach dem Schlemmen Platz für Cocktails hat, schaut in der dunklen Bar „Arraun“ vorbei. Die Drinks sind Lichtblicke (ca. 11 Euro). Ein kreatives Eis am Stil bei „Loco Polo“ geht auch noch.

Sehenswürdigkeiten: Genug vom Essen! Wir laufen die Kalorien wieder ab. Die Kathedrale Buen Pastor, das Rathaus und die Eisenskulpturen am Ende des Strandes Ondaretta sollte man machen. Apropos Strände – drei gibt es in der Stadt: La Concha ist der zum Sehen-und-gesehen-Werden, Ondaretta ist schön für Familien, Hondartza ist kleiner und ruhiger auf der anderen Seite der Bucht gelegen.

San Sebastian: Geheimtipps für Fisch-Fans

Übernachten: Ist hier teuer. Ferienwohnungen machen keinen Sinn: hier nur überteuert. Klassische Stadt für Hotels. Das Catalonia Donosti liegt perfekt in einem alten Kloster, hat einen sehr schönen Rooftop-Pool (DZ ab 102 Euro die Nacht). Netter Ausflug: 30 Minuten Fahrt von Donostia entfernt liegt Hondarribia, nur durch einen Meeresarm von Frankreich getrennt. Auto auf der spanischen Seite stehen lassen, mit den kleinen Fähren übersetzen (1,90 Euro pro Strecke) ins französische Hendaye. Strand, den Ort und eine leckere Fischplatte bei „Olivier“ genießen (19,50 bis 23,50 Euro), dann wieder zurück ins spanische Baskenland.

Das nervt: Es ist ganz schön voll, das merkt man auch preislich überall. Eher perfekt für die Nebensaison, in der Hauptsaison zu trubelig.

Das bleibt: Pintxo-Sucht, geschärfte Gourmetsinne und Strandbilder, die Neid verursachen.

San Sebastian: So kommen Sie vom Rheinland aus ins Schlemmerparadies

Mit dem Auto braucht man vom Rheinland aus für die 1300 Kilometer bis San Sebastian ca. 13 Stunden. Oder man fliegt von Düsseldorf nach Bilbao (Eurowings, ab 59,99 Euro oneway ohne Gepäck). Von dort sind es ca. 100 Kilometer bis Donostia, wie die Stadt im Baskischen heißt. Achtung: Am schnellsten ist die Mautstraße, kostet aber 10 Euro extra. Busse fahren für ca. 20 Euro.

Oder man fliegt nach Biarritz in Frankreich (Flug ab Köln/Bonn mit Ryanair mit Gepäck oneway ab 31 Euro), dann sind es nur ca. 50 Kilometer. Vor Ort braucht man keinen Mietwagen, für Ausflüge nach Frankreich oder Bilbao (empfohlen) lohnt sich ein Auto aber schon.