Die Mecklenburger Seenplatte oder den Spreewald kennen viele, aber dass die Mark Brandenburg eine Perle des Ostens ist, hat sich im Rheinland noch kaum herumgesprochen. Bei Promis allerdings schon: In der Drei-Seen-Stadt Lindow zum Beispiel haben bekannte Schauspieler wie Natalia Wörner, Bastian Pastewka, Sebastian Koch oder Ralph Herforth Häuser direkt am Gudelacksee. Kein Wunder: Hier findet man noch Ruhe abseits vom Touristenstrom.

Wer nach einem Städtetrip in Berlin noch herrlich entspannen oder seinen Kindern einen richtigen Abenteuerurlaub bieten will, sollte gut 70 Kilometer weiter in den Norden fahren. Hier gibts malerische Seenlandschaften, unzählige Radwege und wahre Paradiese für Hobbyangler oder Seesportler. Das alles noch zu zivilen Preisen.

Gudelacksee: Geheimtipp für Freizeitkapitäne und Nacktbader

• Ideal für Freizeitkapitäne: Einfach mal treiben lassen ... Hausboote können in Lindow und Rheinsberg ohne Führerschein gemietet werden. Leider sind alle dieses Jahr so gut wie ausgebucht, deshalb frühzeitig planen. Nach einer kurzen Einführung kann das Abenteuer schon beginnen. Tipp: Mit 438 Hektar ist der Gudelacksee der größte der drei Seen in Lindow, hier findet man garantiert eine einsame Bucht, in der man auch nackig ins Wasser springen kann (www.BunBo.de, ab 665 Euro die Woche, in der Hochsaison aber viel teurer). Doch auch im November kann es auf dem Boot noch muckelig warm werden, denn die Hausboote haben sogar einen Kaminofen. Gut zu wissen: Auf den meisten sind Haustiere zugelassen, es gibt sogar Allergiker-Boote.

• Wer's sportlicher mag: Segeln wird in Lindow ganz großgeschrieben (Wassersportzentrum Heide, ohne Führerschein mit Skipper). Kanus und Kajaks sind ideal, um zum Beispiel auf dem Rheinsberger Rhin (leichtes Wildwasser) von Rheinsberg nach Zippelsförde zu paddeln. Es gibt auch kombinierte Rad- und Paddeltouren (ca. 30 Euro). Weitere Tipps unter www.rhinpaddel.de
• Auf den Spuren von Literatur und Politik: Für Fans von Kurt Tucholsky ist „Schloss Rheinsberg“ natürlich ein Muss. Eine wunderschöne Anlage, in deren Schloss das Tucholsky-Literatur-Museum (4 Euro Eintritt) untergebracht ist. Das direkt am Wutzsee gelegene Kloster Lindow war Vorbild für das „Kloster Wutz“ in Fontanes bekanntem Roman „Der Stechlin“. Weltpolitik schnuppern ist in Meseberg möglich. Das Barockschloss am Huwenowsee ist das Gästehaus der deutschen Bundesregierung.

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• Unbedingt probieren: Rheinsberg beeindruckt mit liebevoll restaurierten Häusern und vielen netten Restaurants. Tipp: die Fischsuppe mit heimischen Fischen und Safran-Mayo (Vorspeise, 9 Euro) im „Seehof“ (Seestraße 18).
• Ideal für Senioren: Das barrierefreie 4-Sterne-Seehotel Rheinsberg (EZ ab 220 Euro) liegt direkt am See. Wer nicht gut zu Fuß ist, lässt sich auf dem Ausflugsschiff über die fünf Seen schippern (22 Euro).

• Kitschig schön, auch mit Kids: Lagunen wie in Venedig, kombiniert mit skandinavischem Charme bietet das neue Hafendorf abseits von Rheinsberg. In der Laguna kann man auch mit seinem Hausboot anlegen, tanken und in Ruhe einkaufen. Es gibt ein Hotel mit tollem Pool, aber auch Bungalows samt eigenem Steg (mehr unter hafendorfrheinsberg.com).

Lindow in der Mark Brandenburg: Hier beißt jeder gerne an

• Paradies für Angler: Aale, Barsche, Hechte, Welse und Zander zappeln schnell am Haken, wenn man in der Mark die Angel auswirft (Angeltageskarten gibt es für 13 Euro in den Touristenbüros).

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• Das nervt: Manche Lokale können wegen Personalmangel nur am Wochenende öffnen.
• Das bleibt: Noch ein Hauch von (N)Ostalgie in unberührter Natur.

Lindow in der Mark Brandenburg: so komm' ich hin

Mit dem Auto Richtung Berlin, die Hauptstadt auf der A 10 umrunden, dann die A 24 nehmen, Ausfahrt Kremmen/Nauen abfahren. Anschließend über Kremmen, Sommerfeld, Rüthnick, Herzberg, Schönberg nach Lindow oder Rheinsberg. Dauert knapp 7 Stunden. Mit der Bahn: Bis zum Bahnhof nach Berlin-Lichtenberg fahren, dann den RB 54 nach Lindow nehmen (Fahrzeit knapp anderthalb Stunden von Berlin aus).