Beliebtes ReisezielTouris sollen hier jetzt ihren eigenen Kot in Beuteln mit sich tragen

Ein Yak-Transportteam am Mount Everest

So wie hier im Jahr 2020 helfen Einheimische mit ihren Yaks Reisenden bei der Besteigung des Mount Everest.

Der 8849 Meter hohe Mount Everest hat traurige Berühmtheit dafür erlangt, die höchstgelegene Müllhalde der Welt zu sein. Jetzt sollen Bergsteigerinnen und Bergsteiger ihre Hinterlassenschaften wieder mitnehmen.

Nepal will, dass Menschen auf dem Mount Everest ihren Kot wieder ins Basislager heruntertragen und nicht mehr auf dem Berg liegenlassen. Ab der diesjährigen Hauptsaison im Frühling sei es für sie obligatorisch, Kotsäcke zu verwenden, bestätigte Mingma Chhiri Sherpa, ein hochrangiger Vertreter der zuständigen Kommune Pasang Lhamu.

Mit der neuen Regel solle die Verschmutzung der Landschaft bekämpft werden, erklärte er. Zudem gebe es immer wieder die Befürchtung, dass Bergsteigerinnen und Bergsteiger indirekt menschliche Ausscheidungen zu sich nehmen könnten, wenn sie Schnee erhitzen, um Trinkwasser zu gewinnen. Zur Durchsetzung der neuen Regel will die Kommune ein temporäres Büro im Basislager eröffnen. 

Kotproblem auf dem Mount Everest wird immer größer

Im Basislager selbst gibt es Toiletten, sagte Behördenmitarbeiter Khimlal Gautam, der den Everest selbst schon bestiegen hat. Aber höher oben auf dem Berg müssten Touris ihre Notdurft draußen verrichten – und das Kotproblem sei inzwischen groß.

Neben dem Kot liegen auf dem Everest auch sonst tonnenweise Abfall – etwa kaputte Zelte und Kleidungsstücke, Essensverpackungen, Kocher, leere Wasserflaschen, Bierdosen und Sauerstoffflaschen.

Die Behörden des armen Landes im Himalaja mit mehreren der höchsten Berge weltweit versuchen das Problem schon länger zu bekämpfen. Immer wieder werden Putzmannschaften hingeschickt und es werden Mülleimer auf den Wanderwegen in der Region aufgestellt. Einige Expeditionsfirmen nutzten Kotsäcke schon länger freiwillig. (dpa)