Neues Holland-VerbotKölner Komiker entdeckt Schild in den Dünen – „da fahre ich diesen Sommer nicht hin“

Die Nordsee am Strand der niederländischen Insel Ameland.

So ruhig wie auf diesem Foto geht es an der niederländischen Nordeeküste anscheinend nicht überall zu.

Während Benimm-Regeln am Ballermann in aller Munde sind, lebt es sich für deutsche Touristinnen und Touristen in den niederländischen Urlaubsregionen recht unbeschwert. Doch jetzt gibt es ein neues Verbot.

von Tim Kronner (mac)

Was ist das denn für ein Schild? An der niederländischen Nordseeküste erwartet Reisende auf dem Weg zum Strand ein durchaus überraschender Anblick.

So erging es zumindest Bernd Stelter. Als der Kölner Komiker wie jedes Jahr über Fronleichnam im deutschen Nachbarland urlaubte, fiel es ihm sofort auf. Also machte er ein Foto und lud es bei Facebook hoch. Der Text ist zwar auf Niederländisch, doch auch als Deutscher oder Deutsche versteht man sofort, was hier gemeint ist.

Sex-Verbot in Holland: „Es war eine ziemliche Orgie da oben in den Dünen“

„Geen seks“ steht auf dem blau-weißen Schild in den Dünen, übersetzt: „kein Sex“. Darüber ist ein kreisrundes Piktogramm zu sehen, das die Füße zweier Menschen zeigt, die sich wohl gerade vergnügen. Natürlich ist das Piktogramm entsprechend durchgestrichen, schließlich handelt es sich um ein Verbots-Schild.

Alles zum Thema Bernd Stelter

Auch lesen: Sex in der Öffentlichkeit: Strafbar oder sogar erlaubt?

Bernd Stelter kommentierte den kuriosen Fund selbstironisch: „Ein neues Schild am Strand. Man beachte das dunkelblaue Zeichen in der Mitte. Um es salopp auszudrücken: Poppen in den Dünen ist jetzt verboten! Das Schild steht hier in diesem Sommer zum ersten Mal. Jetzt, wo ich über 60 bin. Wenn ich ehrlich sein soll: Jetzt ist es mir egal!“

Hier sehen Sie das neue Verbots-Schild:

Stelters Facebook-Freunde nahmen das Sex-Verbot in den Dünen ebenfalls mit Humor. „Danke für den Hinweis. Also, da fahre ich diesen Sommer schon 'mal nicht hin...“, schrieb ein User etwa. Und ein anderer kommentierte: „Endlich! Die Zeit, in der es noch Pflicht war, fand ich ganz schön anstrengend.“

Doch wo hat Stelter das neue Holland-Verbot entdeckt? Es handelt sich dabei um den Strand und die Dünen von Oostkapelle auf Zeeland. Die Region ist auch bei deutschen Touristinnen und Touristen sehr beliebt, wie etwa der Nachbarort Domburg.

Die Gastronomen können über die neuen Verbots-Schilder weniger lachen. Ihnen zufolge seien die Schilder unnötig, da es in der Region in dieser Hinsicht seit Jahren eher ruhig gewesen sei. Die Schilder würden eher dazu verleiten, das Verbot zu brechen, heißt es im niederländischen News-Portal „Omroep Zeeland“. Manche Schilder seien sogar schon eigenmächtig entfernt worden.

Lesen Sie hier: „Top 10 - Diese Orte in den Niederlanden sollten Sie unbedingt besuchen“

Verantwortlich für das neue Verbot ist die Gemeinde Veere. Hintergrund sind Beschwerden Einheimischer über das Treiben im Naturschutzgebiet. „Es war eine ziemliche Orgie da oben in den Dünen“ wird eine Anwohnerin von „Omroep Zeeland“ zitiert. 

Und auch der Bürgermeister berichtet, dass sich Menschen wohl über Dating-Apps zum Dünen-Sex verabreden. Deshalb sollen Ordnungskräfte nun mit einem neu angeschafften Strandauto stärker kontrollieren. Wer gegen das Verbot verstößt, dem droht eine Geldstrafe.