Der Kinofilm „Notting Hill“ von 1999 ist ein Klassiker. EXPRESS.de war auf den Spuren von Julia Roberts und Hugh Grant unterwegs.
90er-Feeling pur„Notting Hill“ – auf den Spuren des Kult-Films

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Eine wunderbare Szene aus einem wunderbaren Film: Julia Roberts und Hugh Grant flanieren als Anna Scott und William Thacker durch die Straßen von Notting Hill. Der Film „Notting Hill“, der 1999 in unsere Kinos kam, ist einer der größten Kinoromanzen der 90er Jahre.
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Ja, wir erinnern uns alle an den herrlichen Liebesfilm „Notting Hill“ (1999) mit Hugh Grant als süßem englischen Normalo-Buchhändler und Julia Roberts als US-Filmstar, die sich in Notting Hill verliebten.
Neben den Stars und den schrulligen Nebencharakteren spielte der gleichnamige Londoner Stadtteil eine große Rolle. Sah nett aus. Ist es heute noch immer so? EXPRESS.de war vor Ort und tauchte ein in Nostalgie – und Moderne.
„Notting Hill“: Hier ist die legendäre blaue Tür
- Auf den Spuren des Kultfilms: Da stehen wir am frühen Morgen vor dieser blauen Tür an der 280, Westbourne Park Road. Und natürlich sind Rhys Ifans und seine Unterhose nicht da. Dieser herrlich schrullige Mitbewohner aus „Notting Hill“ war das Salz in der Suppe des Films. Schnell ein Foto gemacht, sonst ist hier auch nicht viel. Die Umgebung ist eher ein wenig „spooky“. Schnell zurück auf die Portobello Road.
- Portobello Road: Auf der schlendert Hugh Grant durch alle Jahreszeiten, als mit Julia Roberts im Film Schluss ist. Trubelig geht es hier noch immer zu, der Flohmarkt Portobello Road Market ist jeden Tag, am Samstag gibt es auch Antiquitäten. Herumstöbern zwischen Vintage-Klamotten und viel Kitsch macht durchaus Spaß. Kurzer Halt an der Buchhandlung, in der der gute Hugh im Film gearbeitet hat (ist jetzt an einem anderen Ort als zu Drehzeiten, heute 13, Blenheim Crescent). Reinschauen, ein bisschen stöbern, wenn es aber zu voll sein sollte, ist es auch kein Muss.
- Architekturfans aus dem Häuschen: Das Londoner Stadtviertel ist auf jeden Fall etwas für alle, die bunte und vielfältige Architektur lieben. Und damit sind nicht nur die unzähligen farbenfrohen typischen englischen Häuschen auf Lancaster Road, Hillgate Place und Westbourne Park Road gemeint. Auch viele andere Privat- und Geschäftshäuser und öffentliche Einrichtungen sind sehr hübsch. Ob man deshalb gleich – wie einige Influencer-Horden – stundenlang mit „Duck Face“ in den Eingängen rumlungern muss, ist fraglich. Lieber schlendern, kurz gucken und genießen.
- Markenkunde: Im Museum of Brands (Eintritt: 13 Euro) warten 12.000 Originalprodukte von ganz alltäglichen Dingen wie Cornflakes und Tütensuppen, von der viktorianischen Zeit bis heute. Toll, wenn es draußen mal schüttet und man ein oder zwei Stunden überbrücken muss.
- Notting Hill Carnival: Großes, buntes Straßenfest im August (2026 am 30. und 31. August) mit Paraden, Kostümen wie in Rio und Musik vor allem von karibischen und afrikanischen Einwanderern. Der Ursprung dieser schönen Tradition (spricht Rheinländer natürlich direkt an) ist aber leider ein trauriger: 1958 gab es massive rassistische Übergriffe, als Protestaktion wurde der Carnival ins Leben gerufen –und hat sich bis heute gehalten.
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- Übernachten: Ehrlicherweise gibt es bessere Stadtviertel in London zum Nächtigen, seine Herberge sollte man besser in Kensington oder South Kensington wählen, dort wohnt man auch zentral, kommt mit der Tube sowieso überall hin und kann zu tollen Sehenswürdigkeiten wie dem Natural History Museum laufen (kostenlos, aber einen Eintrittslot im Netz buchen und nicht am Wochenende hin, dann ist es zu voll). Nett sind das Blackbird und das Millenium The Baileys (DZ ab ca. 120 Euro/Nacht).
- Essen und Trinken: Zum Frühstück (oder auch Abendessen) in den „Dishoom Permit Room Portobello“ und in indischen Köstlichkeiten schwelgen. Fürs schnelle Pint im „The Duke of Wellington“ vorbeischauen und wer auf der Suche nach einer köstlichen scharfen und reichhaltigen Laksa-Suppe wie in Singapur ist, bestellt sich eine im „The Bugis“ im benachbarten Kensington. Aber Vorsicht, Schlabbergefahr!
- Das nervt: Gerade morgens, bevor die Müllabfuhr durchkommt, ist es in Notting Hill leider ein wenig – sorry – schmuddelig. Nicht so schön anzuschauen. Und Influencer, die sich stundenlang in Hauseingängen mit Stativ und Wechselklamotten herumdrücken, lassen die Bewohner mit mürrischen Gesichtern dreinblicken. Was aber auch verständlich ist.
- Das bleibt: Die Erkenntnis, dass der Film „Notting Hill“ schon 26 Jahre alt ist – und eben ein Film, nicht Realität. Dennoch lohnt sich ein kleiner Bummel durch das quirlige Londoner Viertel – und dann biegt man auch schnell wieder in die Stadtteile Kensington und Chelsea ab.
Auf den Spuren des legendären Films: So komm' ich nach Notting Hill
Ab Düsseldorf fliegen Eurowings und British Airways, ab Köln/Bonn Eurowings, British Airways und Ryanair nach London (ab 25 Euro pro Flug, ohne Gepäck). Der praktischste Flughafen ist Heaththrow (zumindest um danach in die Stadt zu kommen).
Von dort fährt die Tube (Picadilly Line) für ca. 6,30 Euro (knapp einer Stunde Fahrt). Vor Ort dann Tube und Busse nutzen, dafür kann man sich einfach mit seiner Kreditkarte „ein- und ausstempeln“. Warum geht das nicht bei uns?

