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9-Euro-Ticket vor dem AusEs geht auch gratis: Hier ist der ÖPNV (bald) kostenlos

Ein 9-Euro-Ticket in der Kölner Haltestelle Ebertplatz. Das Foto wurde im Mai 2022 aufgenommen.

Ein 9-Euro-Ticket in der Kölner Haltestelle Ebertplatz. Das Foto wurde im Mai 2022 aufgenommen.

Während in Deutschland noch über einen möglichen Nachfolger des 9-Euro-Tickets gestritten wird, gibt es in anderen europäischen Ländern bereits Lösungen – die teilweise sogar gar nichts kosten.

von Tim Kronner (mac)

Das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) läuft Ende August aus. Wie es danach weitergehen soll, ist noch nicht klar. In der Koalition und auch in den Ländern herrscht Uneinigkeit darüber, ob und wie der ÖPNV hierzulande weiter gefördert werden soll.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte kürzlich gesagt:  „Es stehen in der Finanzplanung für eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets keinerlei Mittel zur Verfügung.“ Andere Politikerinnen und Politiker hingegen brachten neue Ticket-Varianten ins Gespräch. Was bleibt: Ein direkter, kostengünstiger Nachfolger steht nicht in den Startlöchern. Dabei geht es doch günstig, wie ein Blick in andere europäische Länder zeigt.

ÖPNV gratis: In diesen Ländern ist die Reise mit Bus und Bahn kostenlos

In Österreich, genauer gesagt in der Hauptstadt Wien, können Pendlerinnen und Pendler zum Beispiel für einen Euro am Tag mit Bussen und S-Bahnen fahren, wenn sie sich für das ein Jahr gültige 356-Euro-Ticket entscheiden. Doch es geht sogar komplett kostenlos.

Im deutschen Nachbarland Luxemburg kostet die Nutzung des ÖPNV seit 2020 nichts mehr. „Luxemburg ist das erste Land der Welt, das Mobilität kostenlos gemacht hat“, wirbt die luxemburgische Regierung auf ihrer Webseite. Hier gibt es keinerlei kostenpflichtige Tickets mehr für den Nahverkehr, auch Touristinnen und Touristen fahren kostenlos.

Urlaubende müssen in der estnischen Hauptstadt Tallin zwar für Busse und Bahnen zahlen, dafür sind Einwohnerinnen und Einwohner bereits seit 2013 komplett gratis unterwegs. Und nicht nur in der Hauptstadt:  Auch in den meisten Landkreisen in Estland sind Bus und Bahn mittlerweile kostenlos.

Ein ähnliches Modell gibt es in der Stadt Dünkirchen in Frankreich. Die Stadt an der Kanalküste hat 2018 den kostenlosen Nahverkehr eingeführt. Ziel war es, den Autoverkehr zu reduzieren. Laut Studien hat das geklappt: Es fahren deutlich mehr Menschen Bus als vorher.

Doch nicht nur in Städten, auch in ganzen Ländern soll künftig vermehrt auf kostenlosen ÖPNV gesetzt werden. Malta will ab Oktober den Busverkehr entgeltfrei machen, um die Straßen zu entlasten. Für einige Gruppen ist er schon jetzt kostenlos, Touristinnen und Touristen sollen aber weiter zahlen müssen.

Und auch in einer der größten europäischen Volkswirtschaften steht ein Gratis-Nahverkehr auf dem Plan. In Spanien soll der ÖPNV kostenlos werden, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Die Finanzierung soll durch Übergewinne von Banken und Energiekonzernen gesichert werden.

Eine Übergewinnsteuer wird auch in der deutschen Politik derzeit diskutiert. Genauso wie ein Nachfolge-Modell für das 9-Euro-Ticket. Vielleicht ließe sich ja sogar beides miteinander verbinden, wie der Blick zu den europäischen Nachbarn zeigt.