Sex in der ÖffentlichkeitWo es erlaubt ist und wann Strafen drohen – auch im Urlaub

Ein Paar liegt am Strand und küsst sich.

Sommer macht auch Lust auf Sex unter freiem Himmel – aber Vorsicht ist geboten!

Sex in der Öffentlichkeit – tatsächlich gar nicht immer verboten. Wir verraten, was erlaubt ist und wann Sie sich strafbar machen.

In der Sommerzeit zieht es viele Liebende nach draußen. Die Hitze, viel nackte Haut – da kann es schnell leidenschaftlich werden. Doch wer sein Sexleben vom Schlafzimmer in die Natur verlegen will, sollte einige Dinge beachten. Sex im See, Sex im Flugzeug oder Sex am Strand – ganz egal, bei der Wahl des Ortes ist eines entscheidend. 

Sex in der Öffentlichkeit: Eine Straftat?

Grundsätzlich ist Sex in der Öffentlichkeit in Deutschland nicht verboten. Doch wenn ein Dritter etwas von der freizügigen Nummer mitbekommt, kann es rechtliche Konsequenzen haben.

Wenn ein Paar sehr offensichtlich darauf aus ist, von anderen beim Liebesspiel im Freien gesehen zu werden, kann eine Anzeige drohen. Mitten auf dem Strand, gut sichtbar auf dem Balkon oder auf der Wiese im Park: Der freizügige Sex kann als eine Erregung öffentlichen Ärgernisses gewertet werden. Die Beteiligten riskieren eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Die Höhe der Strafe berechnet sich nach dem Einkommen.

Der öffentliche Sex kann aber auch als Ordnungswidrigkeit, als Belästigung der Allgemeinheit, gewertet werden. Dafür sind Geldbußen in Höhe von bis zu 1000 Euro vorgesehen. Sex auf einer einsehbaren Terrasse oder im Garten kann außerdem zu einer Abmahnung führen, wenn der Vermieter den Hausfrieden dadurch gestört sieht.

Halten Sie sich bedeckt – dann steht dem Liebesspiel im Freien nichts im Wege

Die gute Nachricht ist: Wer sich wirklich bemüht, unentdeckt zu bleiben, muss nicht unbedingt mit einer Strafe rechnen. Zwar wird immer der Einzelfall bewertet, doch wenn ein Paar beispielsweise im Auto die Fenster verdeckt oder an eine Stelle geht, an der sie sehr gut von neugierigen Blicken geschützt sind, steht ihrem Liebesspiel prinzipiell nichts im Wege. Sex in der Öffentlichkeit ist also nicht generell verboten!

Sex in der Öffentlichkeit: Die beliebteste Erotik-Fantasie der Deutschen

Sex in der Öffentlichkeit ist laut einer Umfrage von 2016 übrigens die beliebteste erotische Fantasie der Deutschen. Fast ein Drittel der Befragten wollen einmal unter freiem Himmel Sex haben, wie das Meinungsforschungsinstitut Mafo.de im Auftrag des Magazins „Playboy“ repräsentativ ermittelte. Der Lieblingsort vieler wäre dabei der Strand – und zwar für 68,4 Prozent der Frauen und 57,4 Prozent der Männer.

Beim Sex im Freien beobachtet zu werden, liegt laut der Umfrage dagegen gar nicht hoch im Kurs. Mit gerade einmal 3,9 Prozent ist es die am wenigsten verbreitete erotische Fantasie hierzulande – nach Gruppensex und Sadomaso-Praktiken (4,2 Prozent).

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Sex auf dem Balkon – ist das bei der Hitze erlaubt?

Öffentlicher Sex im Urlaub – in diesen Ländern drohen Strafen

Auch im Urlaub ist die Verlockung groß, mal eben eine Nummer am Strand zu schieben. Doch dabei sollten Sie vorsichtig sein: In vielen Ländern können Sie dafür sogar ins Gefängnis kommen.

Mallorca, Spanien

In der Gemeinde Llucmajor, zu der auch ein Teil von El Arenal gehört, ist Sex am Strand oder in öffentlichen Parkanlagen eine „sehr schwere Ordnungswidrigkeit“. Die Nummer am Strand kann mit Geldbußen bis zu 3000 Euro geahndet werden.

Rumänien

Die Rumänen sind streng, wenn es um die körperliche Liebe im Freien geht: Hier können sogar bis zu sieben Jahren Haft drohen! 

Italien

Auch die Italienerinnen und Italiener sehen es ebenso ungern, wenn jemand Sex an ihren Stränden hat: Bis zu 300 Euro Strafe und zwei Jahre Haft drohen hierfür.

Kroatien

An der Adriaküste wie auch im restlichen Land kann Sex in der Öffentlichkeit mit einer Geldstrafe von 150 Euro und 30 Tagen Knast geahndet werden.

Griechenland

Zwar müssen Liebende in Griechenland nicht mit einer Geldstrafe rechnen, wenn es um Sex in der Öffentlichkeit geht. Aber es kann dafür eine Haftstrafe bis zu zwei Jahren drohen.

Thailand

Auch wenn viele Touristen denken, Thailand wäre das absolute Party-Paradies, gelten hier auch für Urlauber die Gesetze der Einheimischen. Nacktbaden oder sexuelle Handlungen im Freien werden mit hohen Geldstrafen geahndet, es kann sogar zu Freiheitsstrafen kommen.

Bulgarien

Die Bulgaren sind ziemlich gelassen, was Sex in der Öffentlichkeit angeht. Hier gibt es nur eine Verwarnung.

Muslimisch geprägte Länder

In muslimisch geprägten Regionen sollten Sie wirklich davon absehen, Körperlichkeiten in der Öffentlichkeit auszutauschen. In Dubai drohen hohe Gefängnisstrafen bei Sex in der Öffentlichkeit, sogar Küssen kann schon Strafen nach sich ziehen. (red, mit Material der dpa)