Erstmals wurde in Deutschland eine Infektion mit einer speziellen Variante des Hepatitis-E-Virus nachgewiesen.
Spezielles Ratten-VirusErster Deutscher wurde infiziert

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Erstmals wurde in Deutschland ein Mensch mit der seltenen Ratten-Hepatitis infiziert (Symbolbild).
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Zum ersten Mal wurde hierzulande eine Infektion mit einer speziellen Variante des Hepatitis-E-Virus nachgewiesen, die normalerweise nur bei Ratten vorkommt.
Der Fall wurde im Rahmen einer Studie bekannt, bei der Forscherinnen und Forscher über 3000 Proben von immungeschwächten Patientinnen und Patienten aus den Jahren 2022 bis 2024 analysierten. Betroffen ist ein Mann im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Das berichtet „Bild“.
Die bei dem Mann festgestellte Virusvariante (Rocahepevirus ratti) zeigte große Ähnlichkeit mit einer Variante, die zuvor bei Wildratten in Berlin gefunden wurde. Hepatitis-Viren können eine Leberentzündung hervorrufen. Weltweit kommt es durch Hepatitis-E-Viren (HEV) jährlich zu etwa 20 Millionen Infektionen bei Menschen.
Seit 2018 ist bekannt, dass diese spezielle Ratten-Variante auch auf den Menschen überspringen kann. Bislang waren jedoch nur Einzelfälle aus dem Ausland, etwa aus Hongkong, Frankreich oder Spanien, bekannt.
Wie sich der deutsche Patient angesteckt haben könnte, ist bislang unklar.
Eine Infektion mit Hepatitis E verläuft oft mild oder sogar ohne Symptome. Laut Robert Koch-Institut können grippeähnliche Anzeichen wie Müdigkeit, Fieber oder Übelkeit auftreten. Deutlichere Hinweise sind eine Gelbfärbung der Haut, dunkler Urin und ein gräulich-gelber Stuhl.
Die meisten Infizierten mit einem starken Immunsystem benötigen keine spezielle Behandlung, da die Krankheit von selbst ausheilt. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel nach einer Organtransplantation, besteht jedoch die Gefahr einer chronischen Leberentzündung. Eine Impfung gegen Hepatitis E ist in Deutschland nicht zugelassen. (red)
