Pickel und HautirritationenWas kann ich tun, wenn die Maske meine Haut stresst?

Alltagsmasken Hautirritationen

Gerade Alltagsmasken können bei empfindlicher Haut zu Irritationen führen.

Köln – Blitzschnell haben sie sich in den Alltag integriert: In der aktuellen Pandemie sind Mund-Nase-Bedeckungen und Alltagsmasken nicht mehr wegzudenken. Durch sie gelingt es, die Pandemie weiter einzudämmen. Doch es gibt auch Probleme mit den Masken. Wer ständig eine trägt, bei dem kann sich die Haut darunter gereizt zeigen. Sie reagiert mit Pickelchen, Rötungen oder Juckreiz. Dies zeigt auch eine Studie aus China, die darlegt, dass sich durch das Tragen einer Maske unter anderem Akne, Hautausschlag und Dermatitis, also Ekzeme und Entzündungen, verschlimmern können.

Für Menschen mit einer unempfindlichen Haut führt das Tragen einer Maske in der Regel nicht zu größeren Problemen. Das sagte Hautärztin Dr. Yael Adler dem Bayerischen Rundfunk. Wer allerdings eine empfindliche Haut habe und über einen längeren Zeitraum eine Maske trage, könne eventuell Verschlechterungen des Hautzustands feststellen.

Alltagsmasken: Falscher Stoff, zu dick

Gerade Alltagsmasken können hier eine Rolle spielen. Sie seien häufig aus sehr unterschiedlichen Materialien, zudem „manchmal sehr dicht. Da kann es eine feucht-warme Kammer geben.“ Unter der Maske sammeln sich die feuchte Atemluft, Schweiß, Make-Up, Pflegeprodukte und Fett. Auch der Mangel an frischer Luft macht sich bemerkbar. Zudem tun Reibung und Druck der Haut nicht unbedingt gut. All das kann dafür sorgen, dass sich Irritationen auf der Haut bilden. Dies sind meist keine Hitzepickel. Auslöser sind vielmehr Keime, die sich in der feucht-warmen Umgebung zwischen Maske und Haut wohl fühlen.

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Um das zu verhindern, kann man mit verschiedenen Maßnahmen vorbeugen. Der Stoff, aus dem Alltagsmasken sind, spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Hier sollte besser auf Baumwolle zurückgegriffen werden. Dies ist angenehmer für die Haut als Masken aus billigen Synthetik-Stoffen, da so die Feuchtigkeit besser aufgenommen werden kann. Allerdings darf der Stoff auch nicht zu dick sein.

Richtige Maskenpflege

Die Aufnahme der Feuchtigkeit sorgt allerdings auch dafür, dass die Maske häufiger gewechselt werden muss. Muss man über einen längeren Zeitraum eine Maske tragen, ist es sinnvoll, mehrere Mund-Nase-Bedeckungen mitzunehmen. Auch das richtige und regelmäßige Waschen der Maske ist wichtig. Zudem sollte man der Haut Pausen geben, sie atmen lassen – allerdings nur da, wo es auch sicher ist, Abstände also großzügig eingehalten werden können. Wer keine trockene Haut hat, kann auch ein Mineralpuder auftragen. Dieses saugt die Feuchtigkeit auf.

Hautirritationen vorbeugen kann man auch, indem man seine Make-Up- und Pflegeroutine umstellt. Unter der Maske sollte es sparsam zugehen, erst recht bei der Kosmetik. Auf Schminke sollte unter der Maske am besten verzichtet werden, stattdessen kann man die Augen stärker betonen. Je weniger Partikel sich auf der Haut befinden, desto besser kann sie atmen. Die Pflege der Gesichtshaut sollte möglichst auf den Abend verschoben werden, damit die Produkte ausreichend Zeit haben, an frischer Luft in die Haut einzuziehen. Empfehlenswert ist es zudem, das Gesicht nach langem Tragen einer Maske gründlich zu reinigen.

Finger weg von betroffenen Stellen

Der Verzicht auf Cremes ist bei Menschen mit Neurodermitis, die häufig von trockener und empfindlicher Haut geplagt werden, schwierig. Denn die Maske reibt über die Gesichtshaut, kann so bei trockenen Stellen zur Verschlimmerung der Situation beitragen. Hier können milde Cremes ohne Zusatzstoffe helfen.

Kommt es trotzdem zu Hautirritationen, ist es wichtig, die Finger von den betroffenen Stellen zu lassen. Dann muss man den richtigen Weg zwischen Pflege der Irritationen und dem möglichst geringen Einsatz von Pflegeprodukten finden. Auch hier empfiehlt es sich, die Pflege am Abend durchzuführen, wenn das Tragen einer Maske nicht mehr nötig ist.

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Natürlich gelten auch in der Pandemie die Tricks, die auch in der vom Coronavirus freien Zeit galten: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, mit viel Obst und Gemüse sowie wenig Zucker, hilft der Haut, intakt zu bleiben. Auch Bewegung tut der Haut gut, Stress sollte man hingegen vermeiden. Werden die Lippen trocken, rau und rissig, was unter einer Maske ebenfalls schneller passieren kann, helfen Lippenbalsam und ausreichendes Trinken. (tli)