Garten im HerbstRobust und anspruchslos: Pflanzen für „Faule“

Sedum und Sempervivum im bunten Mix

Sempervivum und Sedum, wohin das Auge blickt: Die „Harten für den Garten“ werden aufgrund von Klimawandel (und Pflegefreundlichkeit) immer beliebter. 

Der Garten im Herbst: Wenn Sommerflieder und Co verblüht sind, kommen Sedum und Hauswurz zum Zuge. Sie sind robust, anspruchslos und können gut auch im Herbst gepflanzt werden.

von Stefanie Monien (smo)

Sind wir mal ehrlich: Die deutschen Namen für Sedum und Sempervivum sind eher herablassend denn klangvoll: Fette Henne (oder Fetthenne) verbirgt sich hinter Sedum, Hauswurz ist der hiesige schnöde Name für Sempervivum.

„Immer lebendig“ bzw. „ewig lebend“ sind sie ja, die Dickblatt-Gewächse, die in schier unendlicher Ausprägung mehr und mehr unsere Gärten und  Balkone verschönern. Wir stellen die „Harten für den Garten“ einmal vor.

Garten im Herbst: Immergrüne Hauswurz

Sie sind perfekte Begleiter für den klassischen oder den Steingarten (bitte nicht verwechseln mit den lebensfeindlichen Schottergärten): Die Sukkulenten speichern in ihren Blättern Wasser, sind die Asketen unter den Gewächsen. Sie wurzeln zudem schnell aus und vermehren sich über Stecklinge.

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Zahlreiche Arten und mehrere tausend Sorten der unverwüstlichen Wurz gibt es, in freier Natur kommt Sempervivum vor allem in Gebirgen auf kargem Untergrund bzw. in Felsspalten vor.

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Im heimischen Garten darf die Wurze daher ruhig an Stellen gesetzt werden, an denen wegen Trockenheit und nährstoffarmen Bodens sonst keine Pflanze so richtig wachsen mag – z. B. Mauerkronen, Trockenmauern oder auch auf Tonscherben und Dachziegeln.

Garten im Herbst: Hauswurz für Menschen mit wenig Zeit 

Ideal sind Hauswurze für „Gelegenheitsgärtner“, die nicht viel Zeit, dafür aber Geduld haben (Sempervivum wächst eher langsam). Im Fachhandel erhältlich auch unter den Namen:

  • Steinrose
  • Gewöhnliche Hauswurz
  • Dach-Hauswurz
  • Echte Hauswurz
  • Donnerwurz

Garten im Herbst: Sedum, der versteckte Star

Wer Sedum sagt, denkt meist an Fetthenne. Und das zu Recht, denn die immergrünen Stauden, von denen es mehr als 500 Arten gibt, ist aus unseren Gärten kaum mehr wegzudenken. Von Frühjahr bis Herbst emsige Blüher, im Winter dank der abgeblühten, filigranen Stiele stimmige Deko im ansonsten kahlen Garten.

Genießer, Selbstdarsteller, Buddler

Großer Check: Welcher Garten-Typ bin ich?

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Zu den beliebtesten Sedum-Sorten zählen unter anderem:

  • Sedum spectabile (Hohe Fetthenne): blüht im Spätsommer, kompakte Staude, bienenfreundlich
  • Sedum sieboldii (Oktober-Fettblatt): hoher Wuchs, blüht spät im Herbst
  • Sedum aizoon (Große Gold-Fetthenne): mittelhohe Sorte, blüht goldgelb
  • Sedum acre (Scharfer Mauerpfeffer): flach, blüht gelb
Sedum spectabile in einem herbstlichen Garten

Blickfang ganz Ton in Ton: Pracht-Fetthenne, lateinisch sedum spectabile, wächst unter kargen Bedingungen. Je nach Sorte färben sich die kleinen Knöspchen noch zart- bis dunkelrot ein.

Tipp: Versehentlich abgebrochene Stiele der Fetthennen lassen sich, in ein Glas Wasser gestellt, leicht auswurzeln und wieder einpflanzen. Oder man tauscht mal mit dem Nachbarn selbstgezogenen Mauerpfeffer gegen Hohe Fetthenne (oder eine andere Pflanze).

Garten im Herbst: Was Sedum und Hauswurz gar nicht mögen

Bei aller robusten Genügsamkeit mögen weder Sedum noch Sempervivum eines: Nässe, schon gar keine Staunässe – der Wurzelstock beginnt dann zu faulen. Gegebenenfalls etwas Sand oder kleinkörnigen Kies im Beet einarbeiten. Bei Töpfen, Kästen oder Kübeln auf guten Wasserablauf und Drainage achten (z. B. aus Teilen von zerbrochenen Ton-Blumentöpfen oder speziellem Granulat aus dem Fachhandel).

Nicht nur viele Insekten werden das Anpflanzen der Dickblatt-Pflanzen danken – gerade im Hinblick auf die heißen, trockenen Sommer hierzulande sind Sedum und Sempervivum eine gute Investition. Mit mediterraner Schönheit!