Eichhörnchen fütternIst das sinnvoll oder sogar verboten?

Ein rotes Eichhörnchen sucht im Yorkshire Dales National Park im Neuschnee nach Nahrung.

Eichhörnchen sind in vielen Parks und Gärten anzutreffen. Auf dem Foto vom 6. Januar 2022 sucht ein rotes Eichhörnchen im Yorkshire Dales National Park im Neuschnee nach Nahrung.

Darf ich Eichhörnchen füttern und wenn ja, was fressen sie? Wir verraten, was Sie beim Füttern von Eichhörnchen beachten sollten und was zu tun ist, wenn Sie ein Eichhörnchen-Baby finden.

von Sarah Istel (sai)

Eichhörnchen gehören zu den weit verbreitetsten Nagetieren Deutschlands. Sie sind mittlerweile nicht mehr nur in Wäldern, ihrem natürlichen Lebensraum, sondern auch in Städten anzutreffen. Hier springen sie in Parks von Baum zu Baum oder hüpfen durch Gärten.

Viele stellen sich vor allem im Winter die Frage: Soll ich Eichhörnchen füttern? Denn oft werden ja auch Vögel oder Igel während der kalten Jahreszeit unterstützt. Aber was fressen Eichhörnchen eigentlich? Was muss ich beachten? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Fütterung von Eichhörnchen wissen müssen.

Eichhörnchen füttern: Ist das sinnvoll?

Eichhörnchen sind sehr gut darin, sich selber zu versorgen. Sie gehören zu den Allesfressern, ernähren sich aber hauptsächlich von vegetarischer Kost, die sie normalerweise im Wald in aller Hülle und Fülle finden. Da Eichhörnchen aber auch in Städten leben, kann es da für sie schwieriger werden, ausreichend Nahrung zu finden.

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Eichhörnchen halten, anders als beispielsweise Igel, keinen Winterschlaf. Sie halten Winterruhe, fahren ihre Aktivität im Winter also deutlich herunter, gehen aber trotzdem tagsüber auf Nahrungssuche. Dafür legen sie sich vorher einige Futterverstecke an. Das Problem: In der Stadt gibt es oft nicht genug Futterkapazitäten für die vielen Depots und die Nager kommen teilweise bei einem gefrorenen Boden nicht an die Nahrung heran. 

Deswegen kommt es den Eichhörnchen zugute, wenn sie menschliche Unterstützung bekommen. Vor allem Weibchen benötigen mehr Nahrung, da sie im Januar trächtig werden und im Februar gebären. Das kostet sehr viel Kraft. Wer Eichhörnchen füttern möchte, muss aber einiges beachten.

Zu welchen Jahreszeiten soll man Eichhörnchen füttern?

Eichhörnchen füttern ist nicht verboten und kann den Tieren dabei helfen, gut durch den Winter zu kommen. Auch im Frühjahr und im Spätherbst kann das zusätzliche Futter sie unterstützen. Im Sommer ist das aber nicht nötig. Was aber immer wichtig und richtig ist, unabhängig von der Jahreszeit:  Eine Schale mit Wasser bereitstellen. Aber Achtung – diese sollte sich erhöht befinden, damit sie von Katzen und anderen Feinden nicht erreicht werden kann.

Was fressen Eichhörnchen? Das dürfen Sie füttern – und das nicht 

Aber was dürfen Eichhörnchen eigentlich fressen? Für die Winterdepots eignen sich Nüsse mit Schale, allerdings können Jungtiere diese nicht knacken - sie fressen überwiegend Nüsse ohne Schale. Es gilt also das Motto: „Die Mischung machts“. Dieses Futter eignet sich, um eine breite Auswahl bereitzustellen:

  • Haselnüsse
  • Walnüsse
  • Kürbiskerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Pinienkerne
  • Bucheckern
  • Getrockneter Mais
  • Früchte, beispielsweise Rosinen und Äpfel
  • Gemüse, beispielsweise Karotten und reife Gurken

Nicht geeignet sind Milchprodukte und Brot. Außerdem sollten manche Nüsse wie Erdnüsse oder Mandeln nicht gefüttert werden, da Erdnüsse schnell schimmeln und Mandeln Blausäure enthalte. Teilweise essen Eichhörnchen auch Insekten, Eier oder Kleintiere – die brauchen sie aber nicht zu füttern.

So füttern Sie Eichhörnchen richtig

Das Futter kann auf dem Balkon oder im Garten in einem Vogelhäuschen bereitgestellt werden, das groß genug für Eichhörnchen und sicher vor Feinden (mindestens zwei Meter über der Erde angebracht) ist. Es gibt auch spezielle Häuschen für Eichhörnchen, die man für gewöhnlich im Handel erwerben kann. Es sollte offen sein, damit sich kein Schimmel bildet, und nicht mit Chemikalien behandelt worden sein.

Wichtig: Die Futterstelle muss regelmäßig gereinigt werden, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Außerdem sollten Sie nicht jeden Tag füttern, da sich die Tiere sonst zu sehr an den Menschen und seine Fütterung gewöhnen.

Soll ich Eichhörnchen-Babys füttern?

Wenn Sie ein Eichhörnchen-Baby in Ihrem Garten entdecken, machen Sie erstmal nichts. Meistens ist die Mutter nicht weit entfernt. Wenn Sie allerdings langfristig kein Muttertier entdecken und das junge Eichhörnchen ein auffälliges Verhalten an den Tag legt (läuft dem Menschen hinterher, sucht Hilfe), sollten Sie sich an einen Tierarzt oder eine Auffangstation für Wildtiere wenden. Über die sozialen Medien lässt sich auch schnell ein passender Ansprechpartner finden. 

Wer langfristig Eichhörnchen beim Überwintern unterstützen möchte, der hilft am besten dadurch, dass er in seinem Garten eine naturnahe Umgebung schafft. Sprich: Indem man z.B. Haselnusssträucher und fruchttragende Büsche anpflanzt. So finden die Tiere selber über Jahre mehr Futter.