„Peppa und das neue Baby“, „Der phönizische Meisterstreich“ und das Kampfsport-Abenteuer „Karate Kid: Legends“, in dem alte und neue Helden der Reihe aufeinandertreffen: Das sind die Kino-Neustarts am 29. und 30. Mai.
Zwei Äste, ein Baum und ein neues „Karate Kid“Das sind die Kino-Highlights der Woche

Copyright: 2024 CTMG/Sony Pictures
In „Karate Kid: Legends“ treffen mehrere Generationen aufeinander (von links): Li Fong (Ben Wang), Mr. Han (Jackie Chan) und Daniel LaRusso (Ralph Macchio). (Bild: 2024 CTMG/Sony Pictures)
„Zwei Äste, ein Baum“: Dieser Slogan, mit dem zuletzt intensiv für „Karate Kid: Legends“ geworben wurde, hätte dem alten Bonsai-Liebhaber Mr. Miyagi sicher gut gefallen. Dass wieder gekämpft werden muss, eher nicht so sehr. Aber manchmal, das wusste Miyagi in all seiner Weisheit auch, geht es eben nicht anders. 41 Jahre liegt der allererste „Karate Kid“-Film inzwischen zurück, zuletzt wurde das Franchise vor allem dank der „Cobra Kai“-Serie bei Netflix wieder mit neuem Leben gefüllt. Jetzt führt der Weg zurück ins Kino.

Copyright: 2024 CTMG/Sony Pictures
Li Fong (Ben Wang) ist das neue „Karate Kid“. (Bild: 2024 CTMG/Sony Pictures)
Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: In „Peppa und das neue Baby“ freut sich die berühmte Schweinefamilie Wutz über Nachwuchs, und mit „Der phönizische Meisterstreich“ liefert Wes Anderson eine neue Tragikomödie mit Starbesetzung.
Karate Kid: Legends

Copyright: Hasbro
Mama Wutz, Papa Wutz, Peppa und ihr kleiner Bruder Schorsch: Das war bislang die Familie Wutz. Doch das ändert sich jetzt - es gibt „Nachwutz“ ... (Bild: Hasbro)
Ein Baum mit nur zwei Ästen, aus botanischer Sicht wäre das eine ziemlich traurige Angelegenheit. Im „Karate Kid“-Kosmos steckt aber doch irgendwie Sinn dahinter. Daniel LaRusso (Ralph Macchio) war der Held der alten Filme, Mr. Han (Jackie Chan) nahm in einem „Karate Kid“-Reboot von 2010 die Rolle des schrulligen alten Karate-Lehrmeisters nach Vorbild von Mr. Myagi ein. In „Karate Kid: Legends“ bündeln LaRusso und Mr. Han nun erstmals ihre Kräfte, um einen neuen Underdog zu einem großen Kämpfer aufzubauen: Li Fong, verkörpert von Ben Wang.
Ein junger, unerfahrener Karate-Fan zieht mit seiner Familie in eine neue Stadt, wo ein fieser Kampfsport-Bully wartet: Die Geschichte zu „Karate Kid: Legends“ ist ganz ähnlich aufgebaut wie 1984 die von „Karate Kid“. Li Fong wächst in China auf, landet dann mit seiner Mutter (Ming-Na Wen) in New York. Die Mama hofft, dass ihr Außenseiter-Sohn sich im neuen Umfeld gut einfügt, nette Freunde findet und nicht mehr kämpft. Aber dann wird Li Fong ausgerechnet zur Zielscheibe des mehrfachen lokalen Karate-Champions Connor (Aramis Knight). Ein unbezwingbarer Gegner, so scheint es. Doch Mr. Han und Sensei LaRusso glauben an Li Fong und tun alles, um ihn auf den großen Showdown vorzubereiten: „Machen wir ihn zum Karate Kid.“

Copyright: Hasbro
„Mutter und Kind sind wohlauf“: Familie Wutz freut sich über die Ankunft von Baby Evie. (Bild: Hasbro)
„Karate Kid: Legends“, inszeniert von Jonathan Entwistle nach einem Drehbuch von Ron Lieber, ist eine Heldengeschichte nach bewährtem Muster und setzt ganz bewusst auch auf viele nostalgische Momente. LaRusso etwa sitzt anfangs in demselben alten Hinterhof, in dem er einst mit Mr. Myagi zwischen amerikanischen Oldtimern für seine Kämpfe trainierte. Auch Pat Morita, der 2005 verstorbene Myagi-Darsteller, wird hinreichend geehrt. Außerdem ist auch Johnny Lawrence (William Zabka), Daniels erster großer Widersacher aus „Karate Kid“, Teil der neuen Geschichte.
Peppa und das neue Baby - Das Kinoerlebnis

Copyright: TPS Productions/Focus Features/Universal
Man trachtet ihm nach dem Leben, doch Zsa-Zsa Korda (Benicio del Toro) tüfelt weiter an seinem „phönizischen Meisterstreich“. (Bild: TPS Productions/Focus Features/Universal)
Papa Wutz, Mama Wutz, Peppa und Schorsch: Seit über 20 Jahren schon sorgt die wohl bekannteste Schweinefamilie der TV-Geschichte in genau dieser Konstellation für Unterhaltung im Kinderzimmer. Jetzt aber ändert sich da einiges, denn es gibt „oinktastische Veränderungen“ in der Welt von „Peppa Wutz“. So „oinktastisch“ sogar, dass daraus ein eigenes Leinwand-Event für die ganze Familie wird: „Peppa und das neue Baby - Das Kinoerlebnis“.
„Mama Wutz hat heute, am 20. Mai 2025, ein wundervolles Mädchen geboren“, hieß es kürzlich in einer offiziellen Ankündigung rund um das neue Kino-Projekt. „Baby Evie erblickte um 5.34 Uhr das Licht der Welt; Mutter und Kind sind wohlauf.“ Um der ganzen Sache noch mehr Gewicht und Aufmerksamkeit zu verschaffen, trat in England vor wenigen Tagen sogar ein traditioneller Ausrufer mit roter Uniform, Dreispitz-Hut und großer Glocke vor ein Tor, um lauthals die frohe Botschaft zu verkünden - eine uralte Zeremonie, die sonst eigentlich der Ankunft von royalem britischen Nachwuchs vorbehalten ist.

Copyright: TPS Productions/Focus Features/Universal
Neue Gesichter im Wes-Anderson-Kosmos: Michael Cera spielt in „Der phönizische Meisterstreich“ einen Agenten, Mia Threapleton die Nonne Schwester Liesl. (Bild: TPS Productions/Focus Features/Universal)
Was in der jetzt fünfköpfigen Familie Wutz so los ist nach der Geburt von Evie, davon erzählt „Peppa und das neue Baby“ in zehn neuen Folgen, die zu einem großen „Kinoerlebnis“ zusammengefügt wurden. Dazu gehören auch mehrere neue Lieder zum Mitsingen und -tanzen. Das inzwischen fünfte „Kinoerlebnis“ rund um Peppa Wutz soll ab 30. Mai in 2.600 ausgewählten Kinos in 14 Ländern gezeigt werden.
Der phönizische Meisterstreich
Die eigentümliche kräftige Farbgebung und liebevoll choreografierte Bildeinstellungen: Bei einem entsprechend geübten Blick reicht das inzwischen schon, um den kreativen Kopf im Hintergrund zu erahnen. Und wenn dann einer nach dem anderen noch viele Stars in ausnehmend schrägen Rollen auftauchen, kann man fast sicher sein: Das hier ist ein Wes-Anderson-Film. „Der phönizische Meisterstreich“ heißt das neueste Werk des 56-Jährigen, und auch hier bleibt er sich und seinen Markenzeichen treu.
Wes Anderson arbeitet gerne immer wieder mit denselben Leuten, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Diesmal fiel seine Wahl für den Hauptdarsteller auf Benicio del Toro. In Andersons „The French Dispatch“ (2021) spielte del Toro ein Künstlergenie hinter Gittern, in „Der phönizische Meisterstreich“ wird er zu einem exzentrisch-geheimnisvollen Unternehmer.
Zsa-Zsa Korda (del Toro) wurde mit Geschäften in Rüstungs- und Luftfahrtindustrie zu einem der reichsten Menschen der Welt. Jetzt arbeitet er an seinem „phönizischen Meisterstreich“, dem „wichtigsten Projekt“ seines Lebens. Aber was genau steckt hinter dieser mysteriösen neuen Unternehmung? Konkurrierende Tycoons möchten es nur zu gerne herausfinden, und bald sind auch Terroristen und Attentäter hinter Zsa-Zsa her.
Neben del Toro sind in weiteren größeren Rollen auch zwei „Neulinge“ in West Andersons zwölftem Spielfilm zu sehen: Mia Threapleton (die Tochter von Kate Winslet) verkörpert Zsa-Zsas Tochter Liesl, eine Nonne, die überraschend zur alleinigen Erbin des familiären Vermögens ernannt wird. Michael Cera, mit dem Anderson nach eigener Aussage schon lange arbeiten wollte, spielt einen als Hauslehrer getarnten Agenten. Darüber hinaus gehören unter anderem die Anderson-Lieblinge Scarlett Johansson, Tom Hanks, Bryan Cranston, Benedict Cumberbatch, Mathieu Amalric und Bill Murray zum Cast der gewohnt skurrilen Tragikomödie. Das Drehbuch erarbeitete Anderson mit Roman Coppola, auch er ist ein alter Bekannter: In der Vergangenheit wirkte Coppola bereits bei den Anderson-Filmen „Darjeeling Limited“, „Moonrise Kingdom“ und „Asteroid City“ mit. (tsch)