Berlin – Heute noch Stalker, bald schon Kommissar…

So laufen Krimi-Karrieren im deutschen TV. Denn Vladimir Burlakov mutiert am Montagabend in „Dein Leben gehört mir“ (Sat.1, 20.15 Uhr) vom mitfühlenden Charmeur zum bösartigen Stalker und Entführer. Bald wechselt er die „Seiten“ – und wird für die ARD zum „Tatort“-Kommissar.

Wir sprachen mit dem Senkrechtstarter, der in „Iron Sky 2“ auch schon Hollywood-Luft schnupperte, über beides.

Wer diesen Film sah, kann vor Vladimir Burlakov Angst bekommen. „Ich hoffe nicht, dass die Frauen demnächst die Straßenseite wechseln, wenn sie mich sehen…“, erklärt er – und lacht. „Dafür bin ich ja Schauspieler. Ich hoffe die Leute wissen, was ich da mache – und dass ich in Wirklichkeit kein Stalker bin.“

Angst vor sich selbst kriegt er auch nicht, sagt er. Selbst bei Szenen, in denen er seine (Film-)Freundin Josefine Preuß beerdigen oder ans Bett fesseln musste. „Ich habe mich da reingedacht – sonst könnte ich es auch nicht überzeugend spielen. Außerdem finde ich ja, dass diese bösen Charaktere mit solchen Abgründen spannender sind. Es macht wesentlich mehr Spaß sowas zu spielen, weil man in solchen Figuren weniger Grenzen hat und mehr zeigen kann. Man kann sich mehr erlauben.“

Vladimir Burlakov über Josefine Preuß

Im echten Leben seien Preuss und er, die sich am Set des Films mehrfach sehr nachkamen, eng befreundet. Aber – trotz anderslautender Gerüchte – kein Paar. „Josi und ich sind einfach oft zusammen bei Partys aufgetaucht. Ich habe deshalb mal in einem Interview gesagt, dass ich eine Heirat nicht ausschließe. Das war aber einfach ironisch gemeint.“

Burlakov betont: „Josefine und ich kennen uns schon lange und sehr gut. Wir sind eng befreundet. Das macht das Ganze einfacher. Dadurch sind auch die Sexszenen entspannter. Josefine ist sehr professionell und ich halte mich auch dafür. Deshalb hat das alles gut funktioniert.“

„Türkisch für Anfänger“-Star machte sie bekannt

Wie lernten die beiden bekannten TV-Stars sich kennen? „Wir kennen uns über einen Freund, Arnel Taci, der mit ihr in ,Türkisch für Anfänger‘ zusammen gespielt hat. Seitdem sind wir befreundet. Gespielt haben wir bisher aber nur in ,Die Hebamme‘ zusammen und da hatten wir auch nur zwei kleine gemeinsame Szenen. Das ist der erste richtige gemeinsame Film.“

Ihn macht eine andere Frau glücklich – welche, will er (noch) nicht verraten. Bei der Frage erklärt er schmunzelnd: „Ich bin glücklich, danke der Nachfrage.“

Sat.1-Film „Dein Leben gehört mir“ könnte fortgesetzt werden

Möglicherweise sieht er Preuss trotzdem bald vor der Kamera wieder. Denn das Ende des Films deutet eine mögliche Fortsetzung an. „Ich würde das gerne machen, warum nicht?“, erklärt auch der Wahl-Berliner. „Erstmal ist das ein offenes Ende. Bisher ist nichts geplant. Aber man könnte es natürlich als Cliffhanger verwenden.“

Vorher dreht er seinen ersten „Tatort“, EXPRESS erreichte ihn am Set in Saarbrücken. „Das ist erstmal ein Ritterschlag, man tritt in so viele tolle Fußstapfen. Das ist deutsches Kulturgut“, freut sich Burlakov. „Das war nie geplant von mir, aber ein tolles Angebot. Als die Anfrage kam, wusste ich erstmal nicht so recht. Aber Buch und Regisseur stimmten, alles hat gepasst. Außerdem bin ich ein totaler ,Tatort‘-Fan und Fan der Figur.“

Vladimir Burlakov schwärmt über „Tatort“

Zu der verrät er auch schon was: „Leo Hölzer ist fast ein Psychologe, mit scharfem Blick für Menschen. Deshalb interessiert mich das wahnsinnig. Klar ist das jetzt verbindlich, wir machen das jetzt ein paar Jahre. Aber weil wir nur einen Film pro Jahr drehen, bin ich trotzdem weiter frei für andere Projekte.“

Sein Fazit zum neuen Job: „Viele Tatorte heben sich aus der Reihe ab und können als für sich stehende Filme mit Netflix und Co. mithalten. Wie zum Beispiel der Pädophilie-Tatort von Dustin Loose oder der Tatort mit Axel Milberg von Sven Bohse „Borowski und das Land zwischen den Meeren! Aber vor allem kann man in dem Format etwas wagen.“