Udo Lindenbergs Pläne„Ich will mit Überlebenspille 130 werden“

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Trägt laut eigenen Aussagen ostasiatisches Sklavenblut in sich: Rocklegende Udo Lindenberg 

Berlin – Stolze 72 Jahre hat Udo Lindenberg jetzt auf dem Buckel, doch gewinnt man den Eindruck, dass dieser Mann umso umtriebiger wird, je weiter er sich rein rechnerisch von seiner Jugend entfernt.

Udo Lindenberg auf dem Zynit seiner Karriere

Vor wenigen Monaten erst ist die sehr lesenswerte „Udo“ erschienen, momentan laufen die Dreharbeiten zum Kinofilm „Lindenberg! Mach dein Ding!“, der sich der Geschichte des jungen Trommlers aus dem westfälischen Gronau auf dem Weg zum Star widmet, und im kommenden Sommer wird Udo wieder sehr ausgedehnt auf Tournee gehen.

Udo Lindenberg: Neues Album 

Aber jetzt erstmal: Das neue Album „MTV Unplugged 2 – Live vom Atlantik“. Im Juli dieses Jahres hat sich Deutschlands höchstwahrscheinlich coolste Socke sieben Jahre nach der dortigen Aufnahme seines ersten Unplugged-Albums erneut in die Hamburger Kulturfabrik Kampnagel begeben, und dort an zwei Abenden ein stimmungsvolles akustisches Konzert eingespielt.

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Dieses Mal hat Udo vermehrt auch alte Schätze aus seiner bald fünf Jahrzehnte währenden Laufbahn gehoben, etwa „Hoch im Norden“, „Cowboy Rocker“ oder „Der Astronaut muss weiter“, doch auch neuere Lieder wie „Durch die schweren Zeiten“ kommen in der Neubearbeitung gut zur Geltung.

Hochkarätige Duettgäste

Zu den Duettgästen zählen unter anderem Maria Furtwängler, Jan Delay, Marteria und Alice Cooper.

Wir trafen Udo Lindenberg, der während des Gesprächs immer wieder an einem Stäbchen zieht, das dann vorne leuchtet, in einem Berliner Hotel.

- Udo, sind Sie auf E-Zigarre umgestiegen?

Udo Lindenberg: Ich rauche sowohl als auch. Nur nicht mehr 15 Zigarren am Tag. Mit der Stimme bin ich gerade sehr zufrieden, die ist schön rau, dank Whisky und Kuba-Zigarren, aber sie darf auch nicht zu rau sein. Deshalb muss ich genau dosieren.

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- Sie wollen Ihren Job auch noch eine Weile machen, oder?

Lindenberg: Ich habe den Leuten versprochen, dass ich noch 30 Jahre am Start bin.

- Das sagen Sie seit Jahrzehnten.

Lindenberg: Ja. Denn in 30 Jahren ist die Medizin so weit, auch mit Lebensverlängerungspille, dass man dann wieder 30 Jahre dranhängen und die 130 als neues Ziel ausrufen kann. Ich kann die Leute ja auch nicht hängen lassen, sie brauchen ihr Udopium und ihren neuen Stoff.

- Jetzt bekommen die Menschen eine feine neue Platte und DVD. Ist das für Sie jedes Mal wieder ein neues Abenteuer, mit einem frischen Projekt in See zu stechen?

Lindenberg: Oh ja. Mit dem Dreimaster auf den Atlantik raus zu segeln, hier und da ein paar Freigeister aufzunehmen, das war herrlich. Ein paar Leute, die ich schon ein bisschen kannte, wie Gentleman oder Marteria, die kommen dann an Bord und tragen ihren Teil bei, rappen vielleicht eine Strophe, oder Maria Furtwängler, das war echt ein Abenteuer und ein schönes Ding. Erlebnisse wie dieses halten mich frisch.

- Maria Furtwängler sagt, sie trägt Ihre Unterhosen. Echt wahr?

Lindenberg (lacht): Ja, die Größe passt. Sie trägt auf der Bühne meine Klamotten, die meine Sekretärin zu ihr nach München geschickt hat. Im Paket waren versehentlich auch ein paar Unterhosen, und sie sagt, die passen genau. Wir haben beide Größe 28. Und sie hat wohl in dem Paket so ein lustiges Ding mit Hirschgeweih erwischt. Maria und ich haben uns kennengelernt bei einem Kostümfest, da brauchte sie eine geile Klamotte, also habe ich ihr mit einer Original-Udo-Ausrüstung ausgeholfen. Nun singen wir im Partnerlook zusammen „Bist du vom KGB". Maria und ich, das passt einfach. Sie singt mit mir überhaupt zum ersten Mal. Toll, dass sie sich das getraut hat.

- Auf einer der Unterhosen soll ein Hirschgeweih sein.

Lindenberg: Davon wusste ich gar nichts.

- Kaufen Sie Ihre Unterhosen selber?

Lindenberg: Nee, die meisten bekomme ich geschenkt, von Mädels. Die haben dann wahrscheinlich irgendwelche Brunft-Phantasien. Da ist wohl der Wunsch die Mutter des Gedankens (lacht). Dabei weiß doch jeder, dass ich zart gebaut bin.

- Gucken Sie "Tatort"?

Lindenberg: Ja, vor allem, wenn Maria kommt, Frau Lindholm, dann immer. Ich schaue das richtig gerne, so gerne, dass ich mitspielen will. Das wird auch momentan überlegt. Ich habe sie entdeckt für den Gesang, und sie entdeckt mich möglicherweise für die Schauspielerin. Mit Maria, das ist ein facettenreiches Zusammenwirken. Ich gucke mir auch ihre Filme wie "Die Flucht" sehr gerne an, sie ist eine hinreißende Schauspielerin. ich bin echt ein Fan von ihr.

- Ihr Duettpartner Jan Delay sagt über Sie, Sie seien der „Derbste“. Was meint er wohl?

Lindenberg: Ich denke, er meint der Krasseste und der Mutigste. Ich habe keine Angst vor großen Dingern, bin immer am Vorpreschen mit meinen Shows, auch mit den kulturhistorischen Auftritten wie damals zu DDR-Zeiten 1983 im „Palast der Republik“. Und damals Anfang der Siebziger es sich überhaupt zu trauen, deutsche Texte zu singen, wo alle anderen englisch sangen und Deutsch nur die Sprache der Schlagersänger und Liedermacher war, das war auch gewagt. Aber ich wusste, das muss irgendwie gehen. Okay, mit 15 Doppelkorn im Kopf, da kamen die deutschen Texte irgendwie angeflogen. Und heute dieses Stadionshows, dieses Durchfliegen durchs Stadion, das traut sich auch nicht jeder. Ich habe das einfach gemacht, wusste vorher auch nicht, ob ich schwindelfrei bin oder nicht.

- Udo Lindenberg zu sein ist nichts für Feiglinge.

Lindenberg: Bestimmt nicht. Wenn du über das Brandenburger Tor fliegst, über die Köpfe von einer Million Leute hinweg, und oben merkst du, scheiße, der Anschnallgurt funktioniert nicht, da musst du dich schon was trauen - und leicht verrückt sein. Dazu gehört auch ein gewisser Mut. Aber ich bin gerne verrückt. Einer muss das ja auch machen.

- Sie blicken auf der „Unplugged“ nochmal ein bisschen zurück auf Ihre frühen Lieder wie „Hoch im Norden“. Sie haben das sozusagen erfunden, die Popmusik mit intelligenten deutschen Texten. Kann man sagen, Sie schwelgen zugleich in Nostalgie und sind mittendrin im Jetzt? Als taufrische Legende?

Lindenberg: Ja, das läuft alles gleichzeitig. Ich rieche auch manchmal an meiner Haut, ob sie schon nach Denkmal riecht. Aber nein, sie duftet nach frischer Lindenblüte. Sicher, viele sehen in mir so eine alte Legende. Doch ich selbst fühle mich eher als ein New Beginner. Du weißt ja bei jedem neuen Projekt vorher nicht, wie es wird. Ich bin da wie ein Entdecker, der durch die Nebelwand segelt, wie ein James Cook oder Vasco da Gama. Auch die Astronauten sind meine großen Vorbilder.

- Sie wollen auch ins All, oder?

Lindenberg: Ja, würde ich gerne. Mit dem Alexander Gerst, der wie ich auch Unicef unterstützt, habe ich neulich eine coole Korrespondenz gehabt. Er meinte „Komm' doch mal an Bord.“ Bei dem Schleudertest dürfte ich keine Schwierigkeiten haben, ich bin im Leben schon gut rumgeschleudert. Das könnte hinhauen. Wer weiß, vielleicht landet das junge Talent Udo auch mal im All.

- Sind Sie ein Mittzwanziger im Körper eines 72-Jährigen?

Lindenberg: Diese irdische Zeitzählung ist nichts für mich. Bei anderen Leuten in meinem Alter denke ich immer: Das ist eine ganz andere Generation. Ich bin zeitlos. Man nennt mich auch den Elasto-Man. ich bin grazil wie eine Gazelle. Die Kondition ist exzellent. Ich mache viel Sport, nachts jogge ich um die Alster oder in Berlin im Tiergarten, so sieben Kilometer.

- Heute ist es kalt und nieselt. Gehen Sie dann trotzdem laufen?

Lindenberg: Mal gucken, das ist jetzt nicht so behördenmäßig. Vor der Tour mache ich mehr, auch EMS-Training, da bekommst du so leichte Stromschläge. Yoga mache ich auch, Liegestütze, autogenes Training. Ich bin ein biologisches Wunder. Ich habe eine ostasiatische Genetik.

- Bitte was?

Lindenberg: Meine Ur-Ur-Ur-Großmutter kam aus Batavia, dem heutigen Jakarta in Indonesien. Das war damals eine holländische Kolonie, und sie wurde irgendwann als Sklavin nach Holland gebracht. In meinem Körper fließt Sklavenblut. Deswegen bin ich auch so ein proletarischer Hund und will die Paläste zurück. Ich meine, ich wohne im Hotel Atlantic, das ist ein Palast, und das steht den Sklaven jetzt auch zu. Daher jedenfalls habe ich diese fernöstlichen Gene, diese jugendlichen Hände, diese Geschmeidigkeit (lacht).

- Alkohol ist auch ein Konservierungsmittel. Hat Sie möglicherweise auch die jahrzehntelange Sauferei auf eine Art jung gehalten?

Lindenberg: Das wird so sein. Trotzdem werde ich nicht wieder damit anfangen. Ich habe vor über zehn Jahren den Deal gemacht, das Saufen einzutauschen gegen alles andere, was geil ist, vor allem die Bühne. Ich habe den Alkohol verloren, aber ich habe mich, in echt, gewonnen. Das war es absolut wert.

- Ihr ganzes Leben, Ihre Karriere, ist ein einziges Fest. Aber gerade seit dem Comeback-Album „Stark wie zwei“ 2008 und der ersten „MTV Unplugged“-Platte drei Jahre später sind Sie permanent obenauf. Erleben Sie das auch so?

Lindenberg: Ja, das sind jetzt echte Wunderjahre. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es nochmal so abgeht. Aber es ist wirklich so: Alles, was ich mache, geht seit zehn Jahren megamäßig ab.

- Haben Sie alle Ziele erreicht? Sind Sie wunschlos glücklich?

Lindenberg: Politisch möchte ich noch mehr bewirken. Ich wünsche mir ein großes, vereintes Europa, zwischen den Großmächten moderierend und mahnend zur Abrüstung. Das kann so nicht weitergehen, wie sich die hirnamputierten Schwachmaten Trump und Putin mit ihrer Aufrüstung brüsten. Und ihre widerlichen Waffenlieferungen an die Saudis, damit die im Jemen noch besser morden können. Gerade Deutschland, als Verlierer von zwei Weltkriegen, muss als Vermittler einen Schritt nach vorne machen und sagen: Ihr müsst miteinander reden, reden, reden. Aufrüstung ist ein tägliches Verbrechen, während in vielen Teilen der Welt die Frauen, die Kinder, die Menschen sterben. Das ist pervers und kriminell. Jeder, der nichts dagegen tut, ist Teil dieser stummen Armee, die solche Zustände durch Passivität mitträgt. Und deswegen auch „Wir ziehen in den Frieden“.

- Sie sprechen in diesem Lied die Hippies an, die alten Tugenden von Love & Peace. Glauben Sie noch an diese alten Utopien der Sechziger Jahre?

Lindenberg: Ja! Ich bin überzeugt, dass wir solche Visionen brauchen. Keine Grenzen, keine Mauern, sondern Menschenketten, das ist mein Traum. Wir müssen so viel machen, wir müssen die Ozeane retten, wir müssen den Klimawandel hinbekommen, wir brauchen Geld für unsere Sozialsysteme - das sind Visionen, klar. Ich weiß aber auch, dass viel gelingen kann. Woodstock hat mit dazu beigetragen, dass der Vietnamkrieg endete, die Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, in Deutschland die Bewegungen für mehr Umweltschutz, zuletzt die Aktivisten im Hambacher Forst, es ist geil, wenn Leute losziehen und für etwas eintreten. Neulich waren 300.000 Menschen in Berlin auf der Straße und haben für kulturelle Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Abschottung demonstriert.

- Das sind ja genau Ihre Werte. Wie geht man mit Nationalisten wie denen von der AfD um? Gilt da auch „Keine Panik“, oder machen dir die rechtsnationalen bis totalitären Mächte auf der ganzen Welt sorgen?

Lindenberg: Also, mit erklärten Nazis kann man nicht sprechen. Wer die Menschenwürde in Frage stellt oder den Holocaust leugnet, dem kann keiner helfen. Aber es gibt viele, die sind von der Schwankstelle. Die haben keine genauen Informationen, auch weil kein Politiker denen Klartext erzählt hat. Wenn Behörden zu langsam sind, der Strafvollzug zu lasch, und dann keiner mit denen spricht, dann entsteht ein Vakuum. Und so breiten sich diese total stumpfen Ressentiments und der Ausländerhass aus, was sehr peinlich ist in einem Land mit dieser Geschichte. Ich glaube aber, das ist vor allem ein Ausdruck von Hilflosigkeit, Uninformiertheit und dem Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden. Ich will eine Politik, die Klartext spricht. Macron zum Beispiel, der hat gerade direkt zu seinem Volk gesprochen. Merkel hat das ja nicht hingekriegt. Bei uns sind eher Künstler wie Campino oder Grönemeyer oder auch ich in dieser Rolle. Wir sind eine Art Gesinnungsfamilie, die zusammen einsteht für dieses freie, geile Land. Ich weiß, dass die allermeisten Menschen in Deutschland auf unserer Seite sind.

- Die Deutschen würden Sie wahrscheinlich auch als Kanzler wählen.

Lindenberg: Kann sein (grinst). Allerdings bin ich für den Job noch zu jung.

- Wären Sie lieber Bundeskanzler oder Bundespräsident?

Lindenberg: Lieber Präsident. Der Job ist recht easy. Kanzler ist zu hart, da muss man auch immer so früh aufstehen, das ist nicht so mein Ding. Ich wäre gern ein ausgeschlafener, tiefenentspannter Präsident. Aber ich muss erst noch ein bisschen reifen (lacht).

- Sie haben ja noch Zeit.

Lindenberg: Eben. Wenn es ein Volksbegehren gibt, dann mache ich das auch. Ich habe den großen Vorteil: Ich koste nichts. ich wohne im Atlantic, einem Schloss. Ich habe eine Staatskarosse, einen Hybrid-Porsche, als Präsidentenauto, eine E-Karosse, den Präsidentenhut habe ich auch schon auf. Ich brauche auch keine Gage, es wäre für alle das Beste. Als Präsident bin ich ein Geschenk für das deutsche Volk (lacht).

- Sie sind ja einer der beliebtesten Deutschen überhaupt.

Lindenberg: Jau. Ich bin ja auch geschmeidig, bekömmlich und easy.

- Können Sie die Franzosen verstehen, dass sie protestierend auf die Straße gehen? Und sollten die Deutschen auch stärker aufbegehren?

Lindenberg: Ja, ich finde schon. Die Franzosen sind bei sowas immer etwas schneller, vielleicht, weil sie mehr Wein trinken. Bier macht langsam und träge. Deswegen waren sie mit der Revolution auch früh dran. Aber klar, die hohen Steuern, die Mieten, das sind alles soziale Ungerechtigkeiten, da muss Macron drauf achten. Ansonsten finde ich seine Vision von einem vereinten Europa genau richtig. Uns Zwergenstaaten bleibt sonst nichts anderes übrig.

- Wären Sie für ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle?

Lindenberg: Ich bin kein Sozialpolitiker, aber ich glaube, da ist was dran. Das hat was. Aber noch besser ist, alle Leute sind in Arbeit. Die Menschen aus anderen Ländern, Migranten, die sich hier einbringen möchten, die sollen das doch bitte tun, zum Beispiel in Pflegeberufen oder als Handwerker, da gibt es Riesenlücken. Viele Leute, die nach Deutschland kommen, die könnten doch da einsteigen.

- Können Sie sich eigentlich einen Udo Lindenberg als Rentner vorstellen?

Lindenberg: Nö, überhaupt nicht. Das ist eine ganz andere, mir fremde Welt. Richtige Rocker gehen nicht in Rente.

- Sie haben ja viele junge Kollegen bei Ihrem Unplugged-Konzert dabei. Wachsen genug verrückte Künstler nach?

Lindenberg: Nee, leider nicht. Die meisten sind langweilig, richtig langweilig. Textlich passiert nichts Besonderes, nichts mit Rebellion, nichts mit neuen Visionen. Da ist sehr viel seichtes Zeug dabei, die milde Sorte, langweiliges Pop-Zeugs. Und Straßenrap ist ja mehr so für picklige kleine Jungs auf dem Schulhof gemacht. „Ey, ich fick' die Mutter“, das ist ja traurig, dass es sowas gibt, an Beknacktheit ist das nicht zu überbieten, so ein Rap, el primitivo, nein, wie daneben kann man sein?

- Welche Rapper finden Sie gut?

Lindenberg: Marteria, Max Herre, Fanta Vier, das höre ich alles. Auch Spnx, muss ja informiert sein, ich interessiere mich logo für krasse Texte. Aber in der Tat gibt es nicht genug krasse Sachen. Auch Rock'n'Roller wachsen nicht nach. Und wenn keiner da ist, tja, dann stellt sich die Frage: Muss ich auf meine alten Tage noch mal ran? Und die Antwort: Ja. Muss ich.

- Was soll in den nächsten Jahren bei Ihnen passieren?

Lindenberg: Die Filmerei ist mein Ding, da passiert hoffentlich was. Dann: Planetenretten und gegen die ganzen Bekloppten vorgehen, da gibt es genug zu tun. Nächstes Jahr werde ich erstmal auf große Tournee gehen, da freue ich mich sehr drauf.

- Spielen Sie eigentlich in dem Film über den jungen Udo mit, den Regisseurin Hermine Huntgeburth gerade dreht?

Lindenberg: Ja, ich habe eine kleine Rolle. So Hitchcock-mäßig komme ich mal kurz um die Ecke. Der Film ist sehr, sehr gut besetzt, und mit Jan Bülow spielt mich ein extrem guter Mann.

- Wie verbringen Sie Weihnachten?

Lindenberg: An der Bar im Atlantic. Da treffen sich die ganzen Heimatlosen am Tresen, darunter viele Musiker. Einige gehen mal kurz nach Hause, zum Kind, zur Oma, und dann kommen sie gegen Mitternacht zu mir, gurgeln mit Weihwasser und retten die Welt..