Im TV-Format „Deutschlands beste Hammer-Party“ auf Kabel 1 geht es darum, eine möglichst originelle Party auf die Beine zu stellen. Auch der Schumi-Fanclub machte mit – und erhebt nun schwere Vorwürfe.
Nach TV-Duell bei Kabel 1Schumi-Fanclub erhebt Schummel-Vorwürfe – „sind nach Strich und Faden verar... worden“
Was es heißt, ein enges Rennen zu erleben und dabei auch mal nur als zweiter Sieger die Ziellinie zu überqueren, das wissen die Mitglieder des Michael-und-Mick-Schumacher-Fanclubs aus Kerpen nur zu genau.
2003 wurde der Fanclub in Michaels Heimatstadt Kerpen gegründet, seit 2012 ist Reiner Ferling (72), einer der bekanntesten Schumi-Fans Deutschlands, der 1. Vorsitzende. Zurzeit besteht der Fanclub aus über 90 aktiven Mitgliedern aus insgesamt zehn Nationen.
TV-Format „Deutschlands beste Hammer-Party“ läuft auf Kabel 1
Doch jetzt geht Ferling, der als „Mister Zylinder“ bekannt wurde, sprichwörtlich der Hut hoch. Er spricht von Betrug, Beleidigungen und hat Anwälte eingeschaltet. Auslöser ist das TV-Format „Deutschlands beste Hammer-Party“ bei Kabel 1. Die Rennsport-Fans haben am Heimwerker-Wettkampf teilgenommen und fühlen sich verschaukelt.
In dem TV-Format geht es darum, eine Outdoor-Feierlocation zu bauen, ein passendes Motto zu finden und eine gelungene Party auszurichten. Natürlich drehte sich bei den PS-Freunden alles um ihre Liebe zum Sport. Beim Vorsitzenden wurde in Echzt bei Düren ein Kommandostand gezimmert. Dazu kam eine Motorsport-Bar, jede Menge Deko-Details und als Höhepunkt eine Bierzapf-Tankstelle.
Unterstützt wurde die Truppe von Schauspielerin Janine Kunze (50) als Teamchefin. Die Konkurrenten waren die Ruhrpott-Cowboys, die mit Teamchef Mark Kühler (60) im Kleingarten eine Western-Ranch entstehen ließen. „Es waren vier schöne Tage mit einer gut aufgelegten Janine Kunze. Wir haben uns alle gut verstanden und hatten eine tolle Woche – bis die Bewertung bekanntgegeben wurde“, sagt Ferling zu EXPRESS.de.
Die TV-Tester waren von der Formel-1-Party, bei der sogar ein Stimmungssänger auftrat und es ein großes Büfett gab, begeistert. „Das ist der Oberhammer, wirklich der Knaller. Das ist schwer noch zu toppen. So was habe ich noch nie gesehen“, lauteten die Kommentare der Jury. „Hier steckt so viel Liebe zum Detail drin“.
Am Ende gab es jedoch bei der Punktvergabe für die Bau-Umsetzung sowie die Partystimmung nur neun Punkte, beim Thema Motto-Erfüllung zehn. Die Cowboys sicherten sich so mit 29:28 den Sieg. Ferling sagt, er habe beim Durchgeben der Punkte mitbekommen, wie aus einer ursprünglich geplanten zehn eine neun wurde. „Dass wir betrogen wurden, ist offensichtlich, weil das Ergebnis abgesprochen war“, erhebt der Fanclub-Boss schwere Vorwürfe.
„Wir sind nach Strich und Faden verar... worden“, klagt er. „Bei den Cowboys stand die Hütte schon im Vorfeld. Es gab kein Essen, keinen alkoholfreien Cocktail. Alles das haben wir gemacht. Ich kann mir nur an den Kopf fassen, denn damit macht man das Format der Sendung kaputt.“
Als „Mister Zylinder“ in den sozialen Netzwerken erstmals die Schummel-Vorwürfe äußerte, verschärfte sich der Ton zu Teamchef-Konkurrent Kühler merklich. „Er hat uns in Facebook-Kommentaren als ‚Pfeifen aus Düren‘ und Menschen, die mit dem ‚Idioten-Virus‘ angesteckt sind, bezeichnet. Deshalb habe ich nun eine Online-Anzeige wegen Beleidigung gestellt“, sagt Ferling.
Sendungssponsor Asbach schrieb auf Nachfrage, dass er keinen redaktionellen Einfluss auf die Sendung nehmen würde. Dennoch werde man dem Thema im Gespräch mit dem Sender und der Produktion nachgehen. Kabel 1 wies die Anschuldigungen zurück. „Nach Rücksprache mit der Produktionsfirma können wir die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Die Party-Tester entscheiden nach bestimmten Bewertungskriterien. Das bessere Team gewinnt“, hieß es vom Sender.
Janine Kunze fühlt mit dem Fanclub: „Da wurden Tränen vergossen“
Vom großen Schummel-Zoff hat natürlich auch Janine Kunze erfahren. „Man ist enttäuscht, wenn man verliert“, sagte sie EXPRESS.de. „Ich kann nur das bewerten, was ich gesehen habe. Und die Fanclub-Jungs haben sich so richtig ins Zeug gelegt und waren ganz großartig. Die haben ihr ganzes Herzblut in das Projekt gesteckt. Da ist es natürlich schwierig, wenn man verliert. Da wurden vor Ort schon Tränen vergossen.“
Dass sich aus dem TV-Duell nun eine Schlammschlacht entwickelt hat, bedauert die Kölnerin sehr. „Wenn man nicht gewinnt, schmerzt das. Aber da sollte man mit erhobenem Haupt da durch. Ich hätte mir gewünscht, dass das nicht in Ärger ausartet.“ Doch Ferling will das Thema nicht auf sich sitzen lassen. „Wir haben mit einem Anwalt gesprochen. Der rät uns zu einer Betrugsanzeige“, sagte er.