Vier Bewohner einer Seniorenresidenz vertreiben sich die Zeit mit ungelösten Mordfällen. Dann bekommen sie es mit einem aktuellen Mord zu tun. Starbesetzt mit Helen Mirren, Pierce Brosnan, Celia Imrie und Ben Kingsley, adaptierte Chris Columbus den Bestseller von Richard Osman für Netflix.
„The Thursday Murder Club“Vier Senioren und ein Mord

Copyright: Giles Keyte/Netflix
Die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs (von links): Joyce (Celia Imrie), Ibrahim (Ben Kingsley), Elizabeth (Helen Mirren) und Ron (Pierce Brosnan). Das Quartett bringt sich mit seinen selbstbewussten Ermittlungen selbst in Mordverdacht. (Bild: Giles Keyte/Netflix)

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Joyce (Celia Imrie, links), Elizabeth (Helen Mirren, zweite von links), Ron (Pierce Brosnan, zweiter von rechts) und Ibrahim (Ben Kingsley) bringen sich und Polizistin Donna (Naomi Ackie) immer wieder in die Zwickmühle. (Bild: Giles Keyte/Netflix)

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Elizabeth (Helen Mirren, links) ist als ehemalige Geheimagentin die inoffizielle Anführerin der Donnerstagsmordclubs. Nach dem Mord auf dem Gelände ihres Seniorenheims stellen sie, Ibrahim (Ben Kingsley, zweiter von links), Ron (Pierce Brosnan) und Joyce (Celia Imrie) Nachforschungen an. (Bild: Giles Keyte/Netflix)
Man beginnt ein neues Buch, lernt Setting und Protagonisten kennen, wird in ihre Welt hineingezogen und verfällt ihr immer mehr - zumindest, wenn es so mitreißend geschrieben ist wie der Cosy-Krimi „The Thursday Murder Club“ (auf Deutsch: „Der Donnerstagsmordclub“) des britischen TV-Moderators Richard Osman. Auch Krimi-Fachmann Ian Rankin gab augenzwinkernd zu: „So schlau und lustig. Leider ziemlich gut.“ Und obendrein idealer Filmstoff! Ab Donnerstag, 28. August, ist „The Thursday Murder Club“ bei Netflix zu sehen.

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Elizabeth (Helen Mirren) hat jede Menge Erfahrung mit kriminellen Machenschaften und kennt auch die Werkzeuge, um sie offenzulegen. (Bild: Giles Keyte/Netflix)
Neben dem herrlich britischen Humor und Charme sind es vor allem die Charaktere, die den mittlerweile vier Bände umfassenden „Thursday Murder Club“ zum Bestseller machten und auch die Adaption, nicht zuletzt dank Traumbesetzung, zum Hit machen dürften: vier Bewohnerinnen und Bewohner einer luxuriösen Seniorenresidenz in der Grafschaft Kent - die ehemalige Spionin Elizabeth (Helen Mirren), der rebellische Ex-Gewerkschaftler Ron (Pierce Brosnan), der weise Psychiater Ibrahim (Ben Kingsley) und die etwas naive Ex-Krankenschwester Joyce (Celia Imrie). Dazu gesellt sich eine Schar liebenswert-schräger Nebenfiguren, besetzt mit Stars wie David Tennant und Richard E. Grant.
Das Alter als perfekte Tarnung

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Auf der einen Seite der Tafel ein Puzzle, wie es sich für Seniorenheimbewohner gehört, auf der anderen Seite Recherchematerial ihrer Mordfälle: Ibrahim (Ben Kingsley, links), Elizabeth (Helen Mirren) und Ron (Pierce Brosnan) sind ein bisschen anders als ihre Nachbarn. (Bild: Giles Keyte/Netflix)

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Joyce (Celia Imrie, links) und Ibrahim (Ben Kingsley) mischen sich in die Ermittlungen von Donna De Freitas (Naomi Ackie) ein. Am liebsten würden die Senioren mit der „Insiderin“ zusammenarbeiten. (Bild: Giles Keyte/Netflix)

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Der Pole Bogdan (Henry Lloyd Hughes) steht Elizabeth (Helen Mirren) und ihren drei Hobbyschnüfflern bei ihren Ermittlungen. Dass er selbst einiges Kriminelles auf dem Kerbholz hat, ist da nur von Nutzen. (Bild: Giles Keyte/Netflix)
Während ihre Mitbewohner sich mit Stricken, Bogenschießen, Fünfuhrtee und Charade die Zeit vertreiben, suchen diese vier die geistige Herausforderung - und kniffeln lieber an unaufgeklärten Mordfällen als an Kreuzworträtseln. Nicht nur Elizabeth als Frau vom Fach, auch die anderen bringen nützliche Kenntnisse für ihr ungewöhnliches Hobby mit. Doch aus dem Spiel wird Ernst, als vor ihrer Haustür eine Leiche gefunden wird. Das britische Rentnerquartett ist mehr als „amused“.

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Der frühere „Dr. Who“-Star David Tennant (links) spielt in „The Thursday Murder Club“ Ian Ventham, den zwielichtigen Besitzer der Seniorenresidenz Coopers Chase. Henry Lloyd Hughes verkörpert den polnischen Bauarbeiter Bogdan, einen Mann fürs Grobe, der für Ian arbeitet und den vier Protagonisten bei ihren Ermittlungen hilft. (Bild: Giles Keyte/Netflix)
Um bei ihren Nachforschungen weiterzukommen, beschließen die vier, jemanden „im Inneren“ zu gewinnen. Die Wahl fällt auf die junge Polizistin Donna (Naomi Ackie). „Wären Sie gerne bei den Ermittlungen im Mordfall dabei?“, fragt Elizabeth, als leite sie selbst die Ermittlungen. „Für was halten Sie sich, die Chefin vom MI5?“, kontert Donna ungläubig, ahnt sie doch nichts von Elizabeths Vergangenheit. Bald schon geraten die vier Hobbyschnüffler selbst ins Visier von Donna und ihrem Kollegen Chris (Daniel Mays) ...

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Ohne ihn gäbe es den „Thursday Murder Club“ nicht: Autor Richard Osman (vorne) schrieb den Bestseller, der nun mit (von links) Ben Kingsley, Pierce Brosnan, Helen Mirren und Celia Imrie verfilmt wurde. Zu der Geschichte inspirierten ihn seine Mutter und deren Freunde in einem Rentnerdorf. (Bild: Giles Keyte/Netflix)
Richard Osman ließ sich zu seiner Krimireihe von seiner Mutter und deren Freunden inspirieren: „Ich dachte: 'Was wäre wohl, wenn hier jemand ermordet werden würde? Ich wette, die Leute hier könnten den Fall lösen.'“ Der Grundgedanke von Buch und Film sei, „dass wir da eine Generation haben, die Großes geleistet hat, außergewöhnliche Fähigkeiten und Weisheit besitzt und dennoch übersehen wird. Man unterschätzt diese Menschen, und sie sind nahezu unsichtbar. Aber wenn jemand gleichzeitig unsichtbar und weise ist, ist das ideal als Detektiv oder Detektivin.“
Ein Herzensprojekt für Fans und Macher

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Donna (Naomi Ackie) und ihr Partner Chris (Daniel Mays) ermitteln in dem Mordfall im Seniorendorf Coopers Chase. Dabei kommen ihnen immer wieder die Mitglieder des „Thursday Murder Club“ in die Quere. (Bild: Giles Keyte/Netflix)
Je mehr Menschen ein Buch lieben, desto kritischer blicken sie bekanntlich auf dessen Verfilmung und vor allem auf die Besetzung. Doch bei „The Thursday Murder Club“ könnte sie kaum besser sein. Helen Mirren als Elizabeth etwa hatten viele schon beim Lesen vor Augen, heißt es. Und die Trailer zeigen: Auch die anderen drei Hauptdarsteller gehen voll in ihren Rollen auf - wenngleich Ex-Bond Pierce Brosnan als Ron wohl kein Leser auf dem Schirm hatte.
Für die Macher des Films ist er ebenfalls ein Herzensprojekt, angeblich waren sie alle selbst Fans der Bücher. Produziert wurde „The Thursday Murder Club“ von Steven Spielbergs Amblin Entertainment, Regie führte Chris Columbus, der durch die ersten beiden „Harry Potter“-Filme Buchverfilmungen bestens kennt. Drehbuchautorin Autorin Katy Brand wiederum erklärt ihr Vorgehen bei der Adaption so: „Egal, ob man sich den Film ansieht oder das Buch liest, es sollte dieselbe Erfahrung sein. Die Tonalität war also wichtig.“ Ebenso wichtig sei gewesen, „das Mysteriöse, den Spaß und Witz und das Tempo der Story an sich zu bewahren“ sowie das Emotionale. Den Trailern nach zu urteilen, ist das bestens gelungen. (tsch)