Skandalsong machte sie berühmtJane Birkin leblos in ihrem Haus aufgefunden

Jane Birkin mit Serge Gainsbourg.

Jane Birkin mit Serge Gainsbourg im September 1970. Die Sängerin starb nun im Alter von 76 Jahren.

Trauer um Jane Birkin. Die Sängerin und Schauspielerin wurde tot in Paris gefunden.

Jane Birkin ist tot. Die englisch-französische Sängerin und Schauspielerin starb im Alter von 76 Jahren. Wie mehrere französische Medien übereinstimmend berichten, soll sie leblos in ihrem Haus aufgefunden worden sein.

Birkin wurde unter anderem durch das Lied „Je t'aime ... moi non plus“ bekannt, das sie 1976 mit ihrem damaligen Lebensgefährten Serge Gainsbourg aufnahm. Der Song galt wegen seines unverblümt und provokanten Textes als Skandal und wurde von Radiostationen weltweit boykottiert.  Gainsbourg hatte ihn ursprünglich mit seiner ehemaligen Geliebten Brigitte Bardot aufgenommen.

Skandalsong „Je t'aime ... moi non plus“ machte Jane Birkin berühmt

Birkin und Gainsbourg waren von 1969 bis 1980 ein Paar. Aus der Beziehung stammt Tochter Charlotte Gainsbourg, die 1971 geboren wurde.  Zuvor war Jane Birkin von 1965 bis 1968 mit dem Komponisten John Barry verheiratet.

Mit ihm hatte sie Tochter Kate Barry (*1967), die im Jahr 2013 durch einen Sturz aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung im vierten Stockwerk starb. Aus der Beziehung zu dem Regisseur Jacques Doillon stammt Sohn Lou Doillon (* 1982).

Birkin war gerade einmal Anfang 20, als sie zusammen mit Serge Gainsbourg das Lied „Je t'aime ... moi non plus“ ins Mikrofon stöhnte. Der gesungene Orgasmus wurde zum Skandal. Doch mit dem Song begann 1969 ihre Karriere - und ihre Beziehung mit dem Enfant terrible der französischen Musikszene.

Zusammen mit Gainsbourg feierte Jane Birkin einige ihrer größten Erfolge, darunter „La danseuse“, ein weiteres erotisches Lied, und „Melody Nelson“.

Jane Birkin als Schauspielerin an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon

Die Wahlfranzösin wirkte zudem in über 50 Filmen mit. In Michelangelo Antonionis „Blow up“ spielte sie ein Fotomodell - nur bekleidet mit Kniestrümpfen. In dem prickelnden und erotischen Thriller „Der Swimmingpool“ ist sie an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon zu sehen.

Die Musikerin und Darstellerin war die Lieblingsengländerin der Franzosen, die sie einfach „La Birkin“ nannten. Sie wurde am 14. Dezember 1946 in London als Tochter der Schauspielerin Judy Campbell geboren.

Jane Birkin „Erfinderin“ der legendären „Birkin-Bag“

In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biographie spricht sie offen von ihrem Kampf gegen Leukämie. Im September 2021 musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville absagen.

Auch modisch hat Jane Birkin ihre Spuren hinterlassen. Sie gilt als Erfinderin der legendären Kult-Tasche „Birkin-Bag“. Diese soll Anfang der 80er Jahre zufällig auf einem Flug von Paris nach London entstanden sein, als sie sich bei ihrem Sitznachbarn beklagte, dass es keine praktische Handtaschen gebe. Ihr Sitznachbar war niemand geringerer als Hermès-Chef Jean-Louis Dumas (†72). Er schuf die Tasche nach Jane Birkins Vorstellungen. (susa mit afp/dpa)