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Silbermond-SängerinStefanie Kloß über Karnevals-Erlebnis: „Danach eine Woche krank“

Die Bandmitglieder von Silbermond blicken ernst in die Kamera.

Silbermond melden sich mit einem neuen Album zurück. Auf Tour sind sie auch wieder (v.l. Johannes Stolle, Stefanie Kloß, Andreas Nowak und Thomas Stolle).

EXPRESS.de hat mit Leadsängerin Stefanie Kloß (38) und Schlagzeuger Andreas Nowak (40) von Silbermond über das neue Album, die Pandemie, Veränderungen im Musikgeschäft und die lustigen Köln-Erinnerungen der Band gesprochen.

von Alexandra Miebach (mie)

Sie sind eine der größten Bands der deutschen Musikszene: Am Freitag (2. Juni 2023) haben Silbermond nach dreieinhalb Jahren Pause ihr neues Album „AUF AUF“ veröffentlicht.

Seit Ende Mai ist die Band auf Open-Air-Tour (am 1. Juli sind sie im Kölner Tanzbrunnen zu sehen). EXPRESS.de sprach mit Sängerin Stefanie Kloß (38) und Schlagzeuger Andreas Nowak (40).

Silbermond im EXPRESS.de-Interview

Worauf dürfen sich die Fans bei Eurem neuen Album freuen? Was macht es so besonders?

Stefanie Kloß: Jedes Album ist besonders. So eine Aufnahme ist eine intensive Zeit als Band. Wir sitzen sehr lange an den Songs, haben uns die letzten zwei, drei Jahre darin vertieft, die Lieder aufzunehmen. Wir haben das Album erst vor kurzem abgegeben. Es ist eine Platte geworden, auf der es sehr ums Miteinander und Verbundensein geht. Das ist auch der nicht ganz einfachen Zeit geschuldet, die hinter uns allen liegt. Ich glaube, auch unsere Open-Air-Tour wird sehr emotional und besonders.

Nehmen Sie hier an der Silbermond-Umfrage von EXPRESS.de teil:

In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Wir haben eine Pandemie miterlebt. Wie war diese Zeit für Euch als Band?

Stefanie: Wir saßen während Corona alle im selben Boot. Es war für alle Menschen eine spezielle Zeit. Ich habe das Gefühl, dass sich in solchen Krisen viel zeigt: Wer steht zu dir? Wie gehst du selbst mit so etwas um und wie wichtig sind die Menschen neben dir, die dich begleiten und für dich da sind?

Andreas Nowak: Jeder lebte plötzlich in einer komplett neuen Welt. Und jeder war unsicher, was gerade passiert. Das hat die Welt zusammengeschweißt. Irgendwann ist die Stimmung gekippt, das wissen wir alle. Ich glaube, diese Zeit hat uns gezeigt, dass sich die Welt von heute auf morgen ändern kann. Man merkt das auch jetzt am Krieg. Was wir haben, ist nicht selbstverständlich. Ich glaube, man hat Dinge wieder mehr schätzen gelernt.

Silbermond-Sängern Stefanie über „Sing meinen Song“

Stefanie, Du bist in der aktuellen Staffel „Sing meinen Song“ (VOX) dabei. Was war für dich die größte Herausforderung?

Stefanie: Wir haben uns wahnsinnig gefreut, in der Jubiläumsstaffel dabei sein zu dürfen, ich stellvertretend für die Band. Es war erstaunlich, wie krass es ist, wenn andere Künstler deine musikalische Welt vor deinen Augen drehen. Das war wieder ein sehr schönes Gefühl.

Und was war dein schönster „Sing meinen Song“-Moment?

Ganz klar die Silbermond-Sendung, weil sie mir sehr nahe ging. Dort habe ich ja dann auch eines unser neues Lied, „Hey Ma“, erstmals gesungen. Der Song ist mir sehr wichtig. Ich habe an dem Abend allgemein sehr viele Tränen vergossen, als ich die Versionen der anderen Künstler gehört habe.

Als Du in der Show LEAs Song „Fluss“ gesungen hast, kamen dir auch die Tränen. Hast du da an eine bestimmte Person gedacht?

Es war diese eine Zeile in der zweiten Strophe: „Warst da, wenn es gekracht hat. Und meine Welt nicht mehr ganz war. Dafür bin ich dir dankbar.“ Wir haben uns alle schon mal von Menschen getrennt, wo wir das nie erwartet hätten. Wenn mir das passiert ist, war ich verbittert, habe Trauer und Zorn mit mir herumgetragen. LEA hat in ihrem Song herausgefunden, dass das okay sein kann. Vielleicht ist es manchmal der Fluss, dass Menschen dazukommen und andere gehen. In dem Moment haben sich unsere Blicke getroffen und das hat mich dann aus der Bahn geworfen.

Ende Mai geht dann die Tour los. Aufgeregt?

Andreas: Wir sind eigentlich immer aufgeregt. Aber das ist gut so und zeigt den Respekt vor dem Publikum, dass man Freude daran hat, auf Tour zu gehen. Wir sind super gerne in Köln, wir sind halbe Kölner, haben viele Freunde hier, hatten immer tolle Abende.

Silbermond sind aktuell auf Open-Air-Tour

So eine Tour ist körperlich und mental anstrengend – Ihr seid ständig unterwegs. Wie schaltet Ihr ab?

Andreas: Ich würde sagen, wenn es einmal rollt, ist das gar nicht so anstrengend. Anstrengend ist eher die Vorbereitung. Klar, zwei Stunden Show sind körperlich hart, das ist wie Sport. Wenn die Leute happy sind, geht es uns noch besser. Jeder aus der Band schaltet während der Tour anders ab, geht mal spazieren oder schwimmen oder so.

Wenn man auf Tour ist, hängt man unheimlich viel aufeinander. Gibt's auch mal Streit?

Stefanie: Wir haben eine gute Diskussionskultur. Wenn wir über all die Jahre als Band etwas gelernt haben, dann, dass Kommunikation unterschätzt wird. Lieber mal einen Satz mehr sagen, als einen zu wenig. Das kann helfen. Klar geht man sich mal auf die Nerven. Aber der Sommer ist nicht dafür gemacht, sich auf die Nerven zu gehen. Man spielt hauptsächlich an den Wochenenden und dann hat man wieder ein paar Tage Luft. Tagsüber haben wir viele Freiheiten. Der Sommer ist immer die friedlichste Zeit. Open Airs machen einfach Spaß.

Auf Eurer Tour macht Ihr auch halt in Köln. Bleibt da Zeit, sich auch mal ein bisschen die Stadt anzugucken?

Stefanie: Wir geben immer unser Bestes. Wir haben in unserer Live-Crew auch einen Ortskundigen. Unser Keyboarder Fabian ist Kölner. Das ist immer ein Garant, dass er an dem Abend viele Freunde einlädt und wir dann immer noch versuchen, aus dem Tag so viel wie möglich rauszuholen. Und der Tanzbrunnen ist so eine coole, absurde Location, fast wie bei „Avatar“. Und diese Traumwelt trifft dann auf Gitarren, Schlagzeug und Bass. Das ist so eine besondere Stimmung, wie ich das sonst von keiner anderen Location kenne. Ich glaube, das wird ein besonderer Abend.

Ihr kommt ja nicht das erste Mal hierher. Was schätzt Ihr besonders am Rheinland?

Andreas: Die Menschen in Köln und im Umland sind ein eigener Schlag. Die haben eine Freundlichkeit und eine eigene Art. Man lernt immer einen kennen. Es ist immer super herzlich hier. Das fetzt einfach.

Habt ihr besondere Erinnerungen an Köln – vielleicht eine lustige Anekdote?

Stefanie: Wir haben Freunde in Köln und die haben immer wieder Freunde zum Karneval eingeladen. Niemand ist gekommen, außer wir irgendwann. Wir sind als Band in den Zug gestiegen und haben das komplette Karnevalsprogramm mitgemacht. Danach war ich eine Woche krank, aber seitdem verstehe ich, was da abgeht und dass es einfach eine Lebenseinstellung ist. Während Corona haben wir auf YouTube die „Silbermond Wäbshow“ aufgenommen und da gibt es auch eine Karnevalsedition. Ihr merkt: Köln und Sachsen, da geht was.

Silbermond: Als Coverband fing alles an

1998 als sechsköpfige Coverband „Exakt“ in Bautzen (Sachsen) angefangen, gründete die heutige Truppe von Silbermond Stefanie Kloß (Gesang), Johannes (Bass) und Thomas (Gitarre, Klavier) Stolle und Andreas Nowak (Schlagzeug) im Jahr 2000 die Band JAST. 2002 benannten sie sich in Silbermond um. Erster Erfolgs-Song: „Symphonie“ (2004). Es folgten weitere Hits wie „Das Beste“ (2006) und „Irgendwas bleibt“ (2009).

Die Band verkaufte mehrere Millionen Alben. 2017 war Sängerin Stefanie erstmals bei „Sing meinen Song“ (Vox) dabei. Sie ist Coach bei „The Voice Kids“ (Sat.1), bildete 2020 mit Yvonne Catterfeld ein Coachingteam bei „The Voice of Germany“. Stefanie und Bandkollege Thomas sind ein Paar. 2018 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt.