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Er veränderte die WeltWunderkind hat berühmte Mutter – doch wer ist der Vater?

Ronan_Farrow

Ronan Farrow wurde mit den Enthüllungen zum Weinstein-Skandal berühmt. Er führt ein Leben auf der Überholspur.

von Sebastian Oldenborg (so)

Los Angeles – Er ist erst 30 Jahre alt, kommt wie ein Bubi daher, hat aber bereits mehr erreicht und erlebt als andere in einem ganzen Leben.

Ronan Farrow – der Mann, der Film-Mogul Harvey Weinstein (66) gestürzt hat. Der mit seinen Enthüllungen die #MeToo-Bewegung ausgelöst hat.

Auch Promis wie Verona Pooth sprachen daraufhin über ihre Erfahrungen mit Sexismus (hier mehr lesen).

Alles zum Thema Verona Pooth

Der 30-Jährige hat eine berühmte Mutter – doch er weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist. Regisseur Woody Allen (82)? Oder doch Musiklegende Frank Sinatra (82)?

Ronan Farrow stellt die Vater-Frage: Woody Allen oder Frank Sinatra?

Dass sich diese Frage überhaupt stellt, dafür ist seine Mutter, Schauspielerin Mia Farrow (73), verantwortlich. Sie stellte vor Jahren in den Raum, dass „möglicherweise“ auch Frank Sinatra der Vater sein könne. Mit dem war sie in erster Ehe liiert.

Ist Woody Allen wirklich der Vater von Ronan Farrow?

Ist Woody Allen wirklich der Vater von Ronan Farrow?

Ronan als Sohn des „My Way“-Sängers? Das würde – zumindest optisch – passen. Beide haben stahlblaue Augen, eine ähnliche Nase.

Wie reagiert Ronan Farrow selbst auf das Gerücht? Extrem cool: „Hört mal zu, »möglicherweise« sind wir doch alle Söhne von Frank Sinatra“, twittert er flapsig. Woody Allen hat er stets als seinen Vater anerkannt.

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Frank Sinatra könnte ebenfalls der Vater von Ronan Farrow sein.

Wunderkind Ronan Farrow hat schlechtes Verhältnis zu Woody Allen

Was aber nichts an seinem zerrütteten Verhältnis zu Allen ändert. Für viele ist die Aufdeckung des Weinstein-Skandals auch eine Abrechnung mit seinem Vater. Die beiden wechseln seit Jahren kein Wort miteinander.

Die Beziehung von Mia Farrow und Woody Allen zerbrach 1992. Er ging eine Beziehung mit seiner Adoptivtochter Soon-Yi ein, mit der er inzwischen seit 20 Jahren verheiratet ist.

Das hat Ronan ihm nie verziehen: „Er ist mein Vater, der mit meiner Schwester verheiratet ist. Das macht mich zu seinem Sohn und seinem Schwager. Das ist solch eine moralische Übertretung“, sagte er einmal.

Schwester Dylan Farrow erhebt Missbrauchsvorwürfe

Doch damit nicht genug. Schwester Dylan erhebt öffentlich Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Vater. Ronan springt ihr zur Seite: „Ich glaube meiner Schwester.“

Im „Hollywood Reporter“ sagt er: „Mein familiärer Hintergrund hat mich bereits in einem jungen Alter gelehrt, was Missbrauch ist.“

Mit 15 zur Elite-Uni Yale

Dabei ist Ronans Leben nie das eines normalen Kindes gewesen. Mit elf ging er aufs College, seine Mitstudenten waren sechs Jahre älter als er. Mit 15 studierte er Jura an der Elite-Uni Yale. Mit Erfolg. Ein Leben auf der Überholspur.

Ronan Farrow im Jahr 2006 mit seiner Mutter Mia

Ronan Farrow im Jahr 2006 mit seiner Mutter Mia

Als Teenager reiste Farrow für UNICEF in den Sudan, nach Liberia, Angola, nahm an humanitären Missionen teil. Bei einem Trip zog er sich eine Knochen-Infektion zu, verbrachte vier Jahre im Rollstuhl und auf Krücken.

2009 wurde er mit 21 zum Sonderberater der Obama-Regierung berufen, 2011 arbeitete er unter Hillary Clinton im Außenministerium.

Enthüllungen um Harvey Weinstein machten ihn als Journalisten berühmt

Weltweite Bekanntheit erlangte das Wunderkind aber durch seine Recherchen im Fall Weinstein (hier lesen: Polizei bestätigt: Harvey Weinstein angeklagt und festgenommen).

Ronan Farrow und die Weinstein-Enthüllung

Etwa ein Jahr recherchiert Ronan Farrow, führt rund 300 Interviews. Er spürt Frauen auf, die sich bereiterklären, über sexuelle Übergriffe durch Filmproduzent Harvey Weinstein zu sprechen.

Seine Recherche veröffentlicht er im Magazin „The New Yorker“. 13 Frauen werfen Weinstein in dem Artikel sexuelle Belästigung vor, drei sprechen von Vergewaltigung.

Im Anschluss melden sich immer mehr Opfer sexueller Übergriffe, berichten über ihre Erlebnisse in Job und Alltag. Der Hashtag #MeToo verbreitet sich im Internet.

Farrow erhält mit zwei Kollegen ein halbes Jahr später für seine Enthüllungen den Pulitzer-Preis.

Neue Brisanz bekommt der Fall Mitte August: Eine der ersten Frauen, die Weinstein der Vergewaltigung beschuldigten, soll selbst einen 20 Jahre jüngeren Mann sexuell angegriffen haben.

Doch warum vertrauten so viele Frauen ihre Geschichten ausgerechnet Farrow an? Weil er ein guter Zuhörer sei, sagt ein Freund. „Er bedrängt einen nicht, er verurteilt nicht, er ist umsichtig. Es geht ihm darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen.“

Farrow selbst gibt sich bescheiden: „Ich bin einfach nur dankbar, an wichtigen Geschichten mitarbeiten zu dürfen.“

(so)