Pur-Sänger Hartmut Engler sprach offen über schwierige Zeiten und unerfüllte Träume – Anlass war ein besonderes musikalisches Highlight.
Pur-Sänger mit bitterer BeichteHarmut Engler: „Das war für mich ein Doppelschock“
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Harmut Engler, hier auf einem Archivfoto vom Dezember 2022, sprach offen über seine schwere Zeit.
Von der Schülerband zu einer der populärsten deutschen Musikgruppen – die Rede ist von der Band Pur. Nach Jahren erfolgreicher Bühnenauftritte spielt die Musik nun auch in einem ganz anderen Genre eine Rolle.
Sie ist so erfolgreich, dass ihr demnächst in Düsseldorf ein eigenes Musical zu Ehren kommen wird. Frontsänger Hartmut Engler war schon lange von dieser Idee überzeugt und nahm die Gelegenheit wahr, offen über seine unerfüllten Träume und schwierigen Zeiten zu sprechen.
Pur- Sänger Hartmut Engler sprach offen
Von der Showbühne zum Musical? Das hört sich nach einer Herausforderung an. Das fand auch Engler, wie er in einem Interview mit „T-Online“ verriet: „Wir haben schon vieles auf die Beine gestellt, aber bei einem Musical wären wir an unsere Grenzen gestoßen. Also brauchte es jemanden wie Martin Flohr, der 2018 mit der Idee zu dem Musical auf uns zukam.“
Engler weiter: „Wir freuen uns darüber, dass es nicht um unsere Bandgeschichte geht. Sondern, dass es eine ganz eigene Geschichte, nämlich die der Familie Schirmer mit ihren drei Generationen ist, die uns von Pur-Song zu Pur-Song spannende zwei Stunden Musical beschert.“
Pur ist Musik voller Gefühle und Lebenswahrheiten, lässt sich aber nicht so richtig in eine musikalische Schublade stecken. Das weiß auch der Sänger, dennoch sei für die Band klar, in welche Richtung sie musizieren: „Pur hört sich nach Pur an. Ob einer sagt, das ist Schlager oder Pop oder Rock, ist uns wirklich nicht mehr wichtig. Wir verstehen uns allerdings als Pop- oder Rockband.“
1976 wurde Hartmut Engler Frontsänger der Band – Jahre später steht er immer noch am Mikrofon. Technisch hat sich viel verändert, aber eines sei gleich geblieben: „Ein guter Song soll mir im besten Fall eine Gänsehaut bereiten und ich muss einen Text zu einer schönen Musik schreiben, hinter dem ich 100 Prozent stehen kann.“
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Doch nicht immer konnte der Sänger Musik komponieren, vor allem die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine machten ihm zu schaffen, wie er sagt.
„Während der Pandemie war ich schlecht gelaunt“, so Engler. „Und als ich gerade, auch kreativ, wieder Land gesehen habe, ist Putin einmarschiert. Das war für mich ein Doppelschock. Ich lebe mit dieser Welt, wie sie gerade ist. Das Album kam dann später als gewollt. Ich habe gewartet, bis ich wieder ein positives, motivierendes Album schreiben konnte.“
„Abenteuerland“, ‚Lena‘ oder „Funkelperlenaugen“ gehören zu den größten Hits der Band - doch kann der Sänger überhaupt noch seinen eigenen Party-Hitmix hören? Der hat dazu eine klare Meinung: „Ich freue mich, dass die Leute das so abfeiern, aber ich lege den Party-Hitmix bei mir zu Hause nicht auf.“
Seit Jahren steht er auf der Bühne, aber macht das auf Dauer noch Spaß? Das hat sich der Sänger auch gefragt und meinte: „Wir müssen uns einfach alle paar Jahre Gedanken machen, ob es uns noch Spaß bereitet. Wenn das nicht der Fall ist, dann gibt es eben kleine Veränderungen. Manchmal ist das aber auch ein guter Schritt, um neues Feuer zu entfachen.“
Trotz vieler Erfahrungen hat er noch einen Traum, wie er verriet: „Ich würde unheimlich gerne einmal mit Paul McCartney in der Schalke-Arena stehen. Das wird sich vermutlich niemals erfüllen. Aber träumen sollte man immer.“
Das Musical „Abenteuerland“ feiert am Sonntag, 22. Oktober, im Düsseldorfer Capitol Theater Weltpremiere. Dort wird es voraussichtlich bis zum 10. März 2024 zu sehen sein. Vorpremieren finden bereits ab dem 10. Oktober statt.