Für TV-BeitragFrauen mit Nadeln gestochen? Heftige Vorwürfe gegen ProSieben – Sender reagiert

Die ehemalige «Tagesschau»-Sprecherin Linda Zervakis und der Moderator Matthias Opdenhövel stehen neben einem ProSieben-Logo.

Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel moderieren bei ProSieben die Sendung „Zervakis & Opdenhövel. Live.“ Nun gibt es Vorwürfe wegen eines Beitrags für die Show.  

Für einen TV-Beitrag über „Needle Spiking“ sollen Mitarbeitende von ProSieben eine junge Frau in einem Berliner Club mit einer Nadel gestochen haben. Der Sender reagiert auf die Vorwürfe. 

Schwere Vorwürfe gegen ProSieben! Für einen Beitrag über „Needle Spiking“ in der Sendung „Zervakis & Opdenhövel. Live.“ drehte ein Kamerateam des Senders in einem Berliner Club. Eine Besucherin der Party berichten nun, dass sie von den Mitarbeitern mit einer Nadel gestochen wurden. 

Mit „Needle Spiking“ werden Angriffe etwa in dunklen, lauten Clubs beschrieben, bei denen in erster Linie Frauen von Unbekannten mit Nadeln gepikst und unter Drogen gesetzt werden. Vorfälle dieser Art gab es in jüngerer Zeit häufiger, im Nachtleben geht deshalb eine gewisse Angst um.

ProSieben: Frauen sollen für TV-Beitrag mit Nadeln gepikst worden sein

Attacken mit Nadeln oder Spritzen auf Festivals und in Clubs hatte es zunächst in Großbritannien gegeben. Ab Anfang des Sommers wurden dann auch in Frankreich Hunderte Fälle gemeldet. Auch in Deutschland sollen laut Medien einige Nadelattacken verzeichnet worden sein. Vor diesem Hintergrund appelliert etwa der sonst eher verschwiegene berühmte Berliner Techno-Club Berghain inzwischen auf seiner Website an Clubbesuchende, aufeinander achtzugeben.

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Gegenüber dem „Spiegel“ behauptete eine junge Frau nun, ProSieben-Mitarbeitende hätten sie im Zuge eines Experiments mit einer Nadel gepikst. Zwar habe sie beim Betreten des Clubs ein Schild gesehen, das auf Dreharbeiten hinwies, worum es genau ging, sei aber nicht klar gewesen. 

Erst als sie und ihre Freundinnen nach dem Vorfall gehen wollte, habe man sie angesprochen und dann aufgeklärt.

Vorwürfe gegen ProSieben – Sender reagiert

ProSieben reagierte auf die Vorwürfe und stellt das Geschehen ganz anders dar. „Die Club-Besucherinnen wurden nicht gepikst. Sie wurden mit einem Textmarker markiert. Das ist komplett ungefährlich“, teilte Sendersprecher Christoph Körfer mit.

Körfer betonte auch: „Unmittelbar, nachdem das TV-Team erkannt hat, dass eine Dame nach der Berührung mit dem Textmarker verunsichert war, wurde sie von der Reporterin aufgeklärt. In diesem Gespräch wurde die Dame umgehend informiert, dass es sich nicht um eine Nadel, sondern um einen Textmarker handelte und worum es in dem Experiment ging.“ Richtig sei aber, dass die junge Frau „unwissentlich“ Teil des Experiments wurde. 

Die vom „Spiegel“ zitierte Frau machte völlig andere Angaben über den zeitlichen Ablauf, nennt Körfers Darstellung „krass unwahr“. ProSieben betont, das gedrehte Filmmaterial zeige den chronologischen Hergang eindeutig.

„Zervakis & Opdenhövel“ kehrt Mittwoch (7. September) nach zwölf Wochen Sommerpause zurück. Ob der Beitrag in der ersten Ausgabe vorkommt, war am Freitag nach Angaben von ProSieben noch unklar. (sku, dpa)