„Ois Chicago“Das BR-Fernsehen feiert die „Münchner Geschichten“

Als dem Antrag der Witwe Anna Häusler (Therese Giehse) auf eine Sozialwohnung stattgegeben wird, hat ihr Enkel Tscharli (Günther Maria Halmer) eine Riesenidee. Er will weiterhin Hauptmieter der Fünf-Zimmer-Altbauwohnung in der Innenstadt bleiben, sie auf eigene Kosten renovieren und dann zu einem weit höheren Preis vermieten. (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Als dem Antrag der Witwe Anna Häusler (Therese Giehse) auf eine Sozialwohnung stattgegeben wird, hat ihr Enkel Tscharli (Günther Maria Halmer) eine Riesenidee. Er will weiterhin Hauptmieter der Fünf-Zimmer-Altbauwohnung in der Innenstadt bleiben, sie auf eigene Kosten renovieren und dann zu einem weit höheren Preis vermieten. (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

„Ois Chicago“, so heißt es mal wieder im Bayerischen Fernsehen. Rechtzeitig vor dem 80. Geburtstag am 22. Juni des im März 2015 verstorbenen Münchner Regisseurs und Autors Helmut Dietl sendet der BR ab 26.05. seine Kultserie „Münchner Geschichten“ von 1974.

Ob Vermietung weiterhilft? - Oma Häusler (Therese Giehse) und Tscharlie (Günther Maria Halmer, rechts) treffen ihren „Zimmerherrn“ (Karl-Maria Schley) auf der Straße. - Am 22. Juni wäre Helmut Dietl 80 Jahre alt geworden. Er starb 2015. Seine erste Serie, „Münchner Geschichten“, lief am 26.11. 1974 zum ersten Mal im Regionalprogramm des BR.  (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Ob Vermietung weiterhilft? - Oma Häusler (Therese Giehse) und Tscharlie (Günther Maria Halmer, rechts) treffen ihren „Zimmerherrn“ (Karl-Maria Schley) auf der Straße. - Am 22. Juni wäre Helmut Dietl 80 Jahre alt geworden. Er starb 2015. Seine erste Serie, „Münchner Geschichten“, lief am 26.11. 1974 zum ersten Mal im Regionalprogramm des BR. (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Um Sprüche wie „Ois Chicago“ (“Alles klar, logisch“) nie verlegen, mischt der Münchner Vorstadt-Strizzi und ungelernte Berufsjugendliche Tscharlie Häusler alias Günther Maria Halmer wieder einmal Freunde und Nachbarn auf. Ab 26. Mai (22.30 Uhr) gibt es an neun Sonntagen Helmut Dietls Kultserie „Münchner Geschichten“ im Bayerischen Fernsehen - rechtzeitig vor dem 80. Geburtstag des im März 2015 verstorbenen Münchner Autors und Regisseurs. Dietls erste Serie lief vor 50 Jahren, im November 1974, zum ersten Mal im BR-Regionalprogramm - sie darf als ruhigerer Vorläufer des sicher noch kultigeren „Monaco Franze“ gelten.

Tscharli (Günther Maria Halmer, rechts) will seinen Freund Gustl Seiler (Frithjof Vierock) an den zu erwartenden Mieteinnahmen der Fünf-Zimmer-Wohnung seiner Oma beteiligen, dafür übernimmt Gustl die Renovierungsarbeiten. (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Tscharli (Günther Maria Halmer, rechts) will seinen Freund Gustl Seiler (Frithjof Vierock) an den zu erwartenden Mieteinnahmen der Fünf-Zimmer-Wohnung seiner Oma beteiligen, dafür übernimmt Gustl die Renovierungsarbeiten. (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Um Sprüche und münchnerische Hinterkünftigkeit ist der bei seiner Oma im damals noch kleinstädtischen Vorstadtviertel Lehel (“Lächl“) lebende Tscharlie genauso wenig verlegen, wie der spätere Monaco Franze. Das Viertel wird gerade gentrifiziert, die Oma soll ausziehen, in ein Viertel, das aussieht, „wie wenn's gar ned in München wär“.

Weil in der Eckwirtschaft „St. Anna Eck“ nichts mehr läuft, hat der Tscharlie dort ein Brettl eingerichtet und dafür beliebte bayerische Volkskünstler engagiert.Von links: Tscharli (Günther Maria Halmer, vorne), Max Joseph (Simon Reichel, hinten), seine Freundin Susi (Michaela May), die Maria (Maria Beham) und der Karl (Karl Beham).
 (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Weil in der Eckwirtschaft „St. Anna Eck“ nichts mehr läuft, hat der Tscharlie dort ein Brettl eingerichtet und dafür beliebte bayerische Volkskünstler engagiert.Von links: Tscharli (Günther Maria Halmer, vorne), Max Joseph (Simon Reichel, hinten), seine Freundin Susi (Michaela May), die Maria (Maria Beham) und der Karl (Karl Beham). (Bild: BR/Intertel Television GmbH)

Günther Maria Halmer und die große Therese Giehse belauern sich in der Wohnküche ihrer Fünf-Zimmer-Wohnung in doppelbödigen, teils hinterfotzigen Dialogen, umgeben von einem hochkarätigen Ensemble, von Michaela May bis Gustl Bayrhammer, Ruth Drexel, Hans Brenner oder Karl Obermayr. Dem Kritiker-Urteil: „Da stimmt jeder Ton, nicht nur der Dialekt“ ist bis heute nichts hinzuzufügen. Es ist ebenso zutreffend wie der Tscharlie-Spruch „Ziel macht unfrei!“, auf die ewigen Bahamas-Träume seines Makler-Freundes (Kurt Raab) gemünzt. Der Tscharlie reitet lieber durchs Siegstor just nach Sacramento. (tsch)