„Ninja Warrior“Favorit sorgt mit Jubel für Fassungslosigkeit – und verliert wertvolle Sekunden

Siegfried Sperlich aus Rosenberg im ersten Halbfinale von „Ninja Warrior Germany“. Er finisht, aber nur als 29.-Schnellster.

Siegfried Sperlich aus Rosenberg im ersten Halbfinale von „Ninja Warrior Germany“. Er finisht, aber nur als 29.-Schnellster.

„Finishen ist ein Muss!“ Das Motto gilt für alle 86 Halbfinalisten von „Ninja Warrior Germany“. Wer den Parcours nicht bewältigt, hat keine Chance. Aber selbst, wer den Buzzer drückt, hat das Finale noch längst nicht geschafft. Denn es gibt nur 35 Plätze. Deshalb aber viel Platz für Dramen …

Der Parcours verzeiht keine Fehler! Im ersten von zwei Halbfinals traten 51 Athletinnen und Athleten bei „Ninja Warrior Germany“ (RTL) an. Sie wussten schon vorher: Wer es nicht an den Buzzer schafft, kann die Hoffnungen aufs Finale und 300.000 Euro Siegprämie begraben. Das ist der Stoff, aus dem Sportdramen entstehen.

Einen besonders schmerzhaften Dramen-Akt schrieb die NWG-verrückte Familie Sperlich. Roy Sperlich, der Ninja aus dem Horror-Zirkus seiner Familie, gehörte zu den 19 Athleten, die nicht finishten. Er und sein Finaltraum gingen schon am zweiten von sechs Hindernissen, den schwingenden Klingen, baden. Bitter, aber das Familiendrama ging weiter: Auch Joachim und Anthony Sperlich scheiterten. Den Vogel schoss aber der Vierte im Sperlich-Bunde ab.

„Ninja Warrior Germany“: Favorit „verjubelt“ wertvolle Sekunden

Siegfried Sperlich, Roys Bruder finishte nämlich, aber nur als 29.-Schnellster. Da sich aber nur die 35 flinkesten Finisher von 86 Halbfinalisten qualifizieren, sieht es einstweilen schlecht mit dem Finalticket aus (das zweite „Ninja Warrior Germany“-Halbfinale zeigt RTL am Sonntag, 6. November, 20.15 Uhr). Kaum zu fassen: Siegfried verschenkte wertvolle Sekunden, weil er schon vor dem Buzzern jubelte. Wenn sich das mal nicht rächt ...

Einen Blick zurück – im Unverständnis oder im Zorn – warf auch Astrid Sibon. Die Top-Athletin, die schon in den Niederlanden und der Schweiz Last Woman Standing war und als eine der Top-Favoritinnen galt, flog schon an den schwingenden Klingen ab; eine riesige negative Überraschung. Aber so ist der Ninja-Sport: Ein Fehler und du bist raus! Krass – Aus für „Krasstrid“.

Besser lief es für Jolina Thormann (19), die ein Jahr lang höchst motiviert trainiert und sich enorm verbessert hatte. Sie buzzerte, wurde zweitbeste Frau und insgesamt 30. Die Kommentatoren Frank Buschmann und Jan Köppen zeigten sich tief beeindruckt: „Nach dieser Leistung wird dich keiner mehr vergessen!“

Beinahe hätte Thormann sogar am Thron von Stefanie Edelmann gekratzt. Am Ende fehlten nur 20 Sekunden. Denn auch die Titelverteidigerin finishte souverän. Kein Wunder, sie ist fitter und durchtrainierter denn je, wie Frank „Buschi“ Buschmann sachkundig feststellte: „Guck dir mal diesen Latissimus an!“ Sie grinste schon im finalen Kamin-Hindernis und wurde 25. und beste Frau.

Der Parcours verzeiht keine Fehler! Das weiß auch "Ninja Warrior Germany"-Titelverteidigerin Stefani Edelmann.

Der Parcours verzeiht keine Fehler! Das weiß auch „Ninja Warrior Germany“-Titelverteidigerin Stefani Edelmann.

Grund stolz zu sein hatte die Ausnahmeathletin mit dem Mädchennamen Noppinger auch mit Blick auf ihren Ehemann Oliver Edelmann. Der hatte im letzten Jahr als Halbfinalschnellster die 10.000-Euro-Prämie gewonnen. Und er weiß auch, wie es sich anfühlt, Last Man Standing zu sein. Mit dem Kult-Ninja ist auch 2022 zu rechnen: Er qualifizierte sich als Achtbester ziemlich sicher fürs Finale. Es wird sein siebtes sein. Außer ihm schaffte das nur Moritz Hans.

„Ninja Warrior Germany“: Athlet fliegt in nur 72 Sekunden ins Finale

Die schnellsten Männer im ersten Halbfinalparcours waren Sladi Djulabic als Dritter, Artur Schreiber, der trotz eines Rutschers im Kamin Zweitschnellster wurde, sowie Daniel Gerber.

Der „Prince of Power“, der in der Vergangenheit schon im Finale stand, aber auch schon in der Vorrunde rausflog, sauste wie eine Rakete durch den Parcours und finishte nach 72 Sekunden! Wer da kurz in die Chipstüte griff, hatte es verpasst! „Das gibt’s doch nicht“, eskalierte Frank Buschmann am Kommentatoren-Mikrofon, „was für ein Teufelskerl. Großes Kino!“ (tsch)