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Bei LanzJournalistin schildert drastisch, was Fleischesser nicht wahrhaben wollen

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Markus Lanz sprach am Mittwochaend im ZDF über die Zustände in Schlachthöfen.

von Stefanie Puk (puk)

Köln – Großer Schlachthof-Talk bei Markus Lanz (Sendung vom 8. Juli) im ZDF – und der Moderator, offenbar nicht zartbesaitet, wollte alle blutigen Details wissen.

Dazu sprach Lanz mit Elisabeth Raether. Die Journalistin schrieb den viel beachteten „Zeit"-Artikel „Tiere töten“ über Menschen, die in Schlachtbetrieben arbeiten.

Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies sind die prekären Arbeitsbedingungen in den Fokus der Öffentlichkeit geraten (hier lesen Sie mehr). Aber auch der Umgang mit den Tieren in der Fleischindustrie wird erneut diskutiert.

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Schlachthof-Talk im ZDF: Markus Lanz will es genau wissen

Lanz wollte von Raether wissen, was das andauernde Töten von Tieren mit den Schlachthof-Mitarbeitern mache. Das seien nicht alles traumatisierte, gebrochene Menschen, so Raether. „Aber mit allen macht es was.“

Die Journalistin hatte im Zuge ihrer Recherche mit einem gelernten Metzger, einem Schlachter aus einem großen Fleischbetrieb sowie mit einem Tierarzt, der Schlachtbetriebe berät, gesprochen. Berufe, die heutzutage „keiner mehr machen will“, stellte Lanz fest, der auch erklärte: Die Metzger-Ausbildung dauert drei Jahre, während Schlachtbetrieb-Mitarbeiter zwei Tage angelernt werden.

Dass sich immer weniger junge Menschen für den Beruf Metzger entscheiden würden, „liegt daran, dass es unangenehm und extrem belastend ist“, erklärte Raether.

Elisabeth_Raether

Journalistin Elisabeth Raether war am MIttwoch (8. Juli) zu Gast bei Markus Lanz.

Sie sprach auch etwas aus, das Fleischesser nicht gerne hören: „Egal, ob es ein sanfter Tod, eine Weideschlachtung, eine Massenbetriebsschlachtung bei Tönnies ist – dem Tier muss Gewalt angetan werden, das ist eine Tatsache.“

Lanz‘ Erkenntnis: „Jedes Mal, wenn wir in ein Stück Fleisch beißen, muss vorher ein Tier sterben.“

Markus Lanz: Fleisch-Talk für Zuschauer nur schwer zu ertragen

„Aber in jedem Fall muss ihnen Gewalt angetan werden und ich denke, dass dieser Gewaltakt sehr schwer mit Genuss in Verbindung gebracht werden kann“, sagte Raether.

Dann wollte es Markus Lanz genau wissen: Wie stirbt denn ein Schwein in einem großen Schlachtbetrieb? Raether schilderte drastisch, was der Verbraucher in dieser Art nicht mitbekommt – oder vielleicht auch nicht wahrhaben will.

Die Tiere würden überlistet und zur Schlachtung getrieben. Dann würden sie betäubt. In Deutschland, so erklärte die Journalistin, meist mit Gas, das in den geschlossenen Raum, in dem sich die Tiere aufhalten, eingeleitet werde. „Es geht relativ schnell, aber es sind doch einige Sekunden, ich glaube, es sind so 20 bis 30 Sekunden, in denen die Tiere Schmerzen haben und glauben zu ersticken. Und dann sind sie bewusstlos.“ Der Mythos vom sanften Tod „ist also Quatsch“, so Lanz.

Als Raether den eigentlichen Akt der Tötung beschrieb, war das für den Zuschauer nur schwer zu ertragen.

„Ich glaube, dass man nicht immer versteht, was passiert ist, wenn man Fleisch isst, sonst würde man nicht so viel Fleisch essen“, resümierte Raether schließlich.

Eins steht jedenfalls fest: leichte Kost war dieser Talk bei Lanz definitiv nicht. (sp)