„Ich hatte richtig Angst“Lola Weippert spricht über ihre neue TV-Show und ihr Vorbild

Moderatorin Lola Weippert  
bei Skate Fever.

Lola Weippert moderiert die neue Show „Skate Fever“ auf RTL zwei.

Moderatorin Lola Weippert startet derzeit mächtig durch. Das nächste Projekt für sie ist die neue Show „Skate Fever – Stars auf Rollschuhen“. Welche Pläne sie ansonsten hat, verriet sie im großen Interview.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Sie moderierte jahrelang eine Morningshow im Radio. Doch inzwischen ist Lola Weippert (26) vor allem vor der TV-Kamera sehr gefragt. Ob „Let’s Dance“, „Princess Charming“, „Das Supertalent“ oder „Temptation Island VIP“ – die Frau mit der frechen Schnauze traut sich alles zu und ist stark gefragt.

Ab Montag (10. Oktober 2022) startet wöchentlich mit „Skate Fever – Stars auf Rollschuhen“ auf RTLZWEI ein neues Show-Highlight zur Primetime (20.15 Uhr). 16 Prominente treten dabei in Paaren auf Rollschuhen an und werden von einer Jury bewertet, Weippert moderiert den Kampf um den Pokal.

Lola Weippert ist vom Erfolg von „Skate Fever“ überzeugt

Die Wahl-Berlinerin wohnte für einige Wochen mit ihrem Freund Eric Plancon und Hund Sammy in New York. Wie sie ihre Zukunft und die Show sieht, verriet sie im ausführlichen EXPRESS.de-Interview.

Warum darf niemand „Skate Fever“ verpassen?Lola Weippert: Diese Show hat es weltweit noch nicht gegeben, dabei gibt es gefühlt ja schon jedes Format. Eine Rollschuh-Show mit jeweils zwei Promis, die in diesem Bereich totale Amateure sind, ohne Profi als Hilfe, die Tanz- und Sport-Challenges ausüben – das ist neu. Es gibt keinen Grund, da nicht einzuschalten – höchstens mich als Moderatorin (lacht).

Vielleicht wird diese Idee demnächst in anderen Ländern kopiert.Lola Weippert: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß. Wir hatten so viele Produzenten aus der ganzen Welt bei uns, die geschaut haben, ob sie das Format übernehmen können. Dass wir den Mut haben, diese Show zu starten, macht uns so stolz. Deshalb brennen alle im Team so dafür. Das wird man vor dem Bildschirm spüren. Wir springen alle ins kalte Wasser. Ich bin mir aber sicher, dass es ein Volltreffer wird und sehe auf jeden Fall eine zweite Staffel davon auf uns zukommen.

Wie haben sich die Promis geschlagen? Die Auswahl ist schließlich bunt: von Schlagersternchen Anna-Carina Woitschack über Viva-Legende Gülcan Kamps bis zu Ex-Profifußballer Thorsten Legat …Lola Weippert: Bei der einen oder anderen Person hatte ich im Vorfeld ein Gefühl. Aber das wurde dann doch stellenweise übertroffen oder im Teich versenkt. Bei Thorsten Legat beispielsweise hatte ich anfangs schon so meine Zweifel. Aber es ist echt der Wahnsinn, was die Kandidaten da geleistet haben. Ich finde, dass Rollschuhlaufen deutlich schwieriger als Eiskunstlaufen oder Inline-Skating ist. Dabei noch jemanden durch die Luft zu wirbeln, braucht viel Mut.

Gruppenfoto der Teilnehmenden bei Skate Fever

Diese Promis kämpfen in der neuen Show „Skate Fever – Stars auf Rollschuhen“ um den Pokal.

Haben Sie sich auch auf die Rollschuhe gewagt?Lola Weippert: Ich bin froh, dass ich nur moderiere, weil ich mich bei allem, was ich tue, immer verletze. Vor der ersten Show hatte der Chef die Idee, dass ich auf Rollschuhen moderieren soll. Plötzlich stand ich mit wackligen Beinen auf vier Rädern und hatte richtig Angst, dass ich hinfalle, mein Kleid aufplatzt und man alles sieht. Allein deshalb habe ich so großen Respekt vor den Kandidaten.

Sie moderieren derzeit viele Formate. Haben Sie dabei ein Vorbild?Lola Weippert: Ich habe meinen eigenen Stil, weil ich recht frech und schlagfertig bin. Das habe ich beim Radio gelernt. Aber natürlich habe ich Vorbilder. Für mich gibt es niemand größeren als Barbara Schöneberger. Diese Frau liebe und vergöttere ich, am liebsten wäre ich ihre Tochter (lacht). Von ihr lasse ich mich extrem inspirieren. Egal, was man ihr an den Kopf wirft, sie schlägt alles direkt wieder verbal zurück.

Lola Weippert: Ihr großes Vorbild ist Barbara Schöneberger

Klingt ähnlich wie Ihr Stil …Lola Weippert: Ich mache auch gern mein eigenes Ding. Die Zeit ist zu kurz, um nur jemanden zu kopieren. Barbara lässt sich aber auch von keinem Mann klein machen. Das beeindruckt mich. Ich werde noch immer häufig unterschätzt, daher beweise ich gern das Gegenteil. „Skate Fever“ ist jung, neu und verrückt. Das sind Attribute, die zu mir passen.

Und dann reden Sie „frei Schnauze“?Lola Weippert: Ich habe sieben Jahre im Radio gelernt, dass man schlagfertig sein sollte. Man kann sich wehren und frech sein und dabei trotzdem charmant bleiben.

Sie sind für vier Wochen nach New York gezogen. Wollen Sie überhaupt wieder zurück?Lola Weippert: Ich bin seit Anfang des Jahres jetzt wohl zum zehnten Mal in New York. Ich muss sagen, dass ich Heimweh nach Deutschland habe. Ich vermisse meine Freunde, die Familie, das Leben dort. Mir fehlt auch der Tiefgang in Gesprächen, den es in New York nicht gibt. Bildlich gesprochen gehst du hier tauchen, bleibst aber nur an der Oberfläche. Das erfüllt mich nicht. Ich bleibe doch die deutsche Kartoffel. Am 17. Oktober geht es für mich wieder zurück.

Also ist vieles doch nur bunte Fassade?Lola Weippert: Hier heißt es immer nur: „Oh mein Gott, du siehst so gut aus. Was ist dein Job?“ Ich finde es immer so schade, wenn Menschen fragen, wie es einem geht und man im selben Moment weiß, dass sie die Antwort im Grunde gar nicht interessiert. Das ist in New York schon häufig so. Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Heimat: die Sicherheit, die Freiheit, das Sozialsystem, unsere Verträge – das ist alles nicht selbstverständlich.

Lola Weippert: Staat muss etwas gegen Netz-Hass unternehmen

Für Ihre direkte Haltung und vor allem Instagram-Postings hagelt es oft böse Hass-Nachrichten.Lola Weippert: Manchmal mache ich morgens mein Handy an und bin schon bedient. Ich glaube aber, dass ich das Schlimmste inzwischen hinter mir habe. „Ich bringe dich um“, „Ich wünsche dir und deiner Familie Krebs“, „Hoffentlich wirst du vergewaltigt“ – das war so ein Querschnitt. Das habe ich alles erlebt und weiß nun, wie es sich anfühlt und wie man damit umgeht. Ich hoffe, dass der Staat da endlich tätig wird, damit Menschen für ihre Worte im Netz büßen müssen und solche Straftaten nicht mehr weiter unter den Tisch fallen. Dafür setze ich mich gerne ein.

Aber das kann doch nicht an einem Menschen abperlen.Lola Weippert: Mein Schlüssel ist, das Ganze mit Humor zu nehmen. Ich wickele um den Hass etwas drum, wie einen Schinken um die Melone (lacht). Ich weiß, dass ich es nie allen recht machen kann und werde nie allen gefallen. Das ist wie mit einer Pizza Hawaii – die einen mögen sie, andere gar nicht. Ich stehe hinter den Sachen, die ich mache. Wir Frauen sollen uns so zeigen können, wie wir sind, dafür kämpfe ich. Vor Leuten, die so viel Hass in sich tragen, habe ich vielmehr Mitleid. Ich power einfach durch.