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„Kiez knallhart“Peggy hat böse Vermutung, die schnell Realität wird: „Verpiss dich“

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Peggy verdient sich als Travestie-Künstlerin etwas dazu. In der neuen Folge „Kiez knallhart“ wurde sie auf offener Straße beleidigt.

von Niklas Brühl (nb)

Berlin – In der RTLZWEI-Sendung „Kiez knallhart – Berlin-Neukölln“ wird der Alltag verschiedener Personen aus dem Problemviertel der Hauptstadt begleitet. Zum Beispiel von Kneipenwirt Andreas Jaeche (54). In der neuesten Folge (Donnerstag, 25. März, 20.15 Uhr oder auf TVNOW) hat er sich Drag-Queen Peggy (52) in seine „Rixdorfer Bier-Stuben“ eingeladen. Die Travestie-Künstlerin sah sich auf dem Weg zu ihrem Auftritt massiven Anfeindungen ausgesetzt.

  • „Kiez knallhart“ gibt einen Einblick in das alltägliche Leben in Berlin-Neukölln
  • Drag-Queen Peggy wird übel beschimpft
  • Ihr Auftritt in den „Rixdorfer Bier-Stuben“ wird zum vollen Erfolg

Traditionelle Kneipen gibt es in Berlin-Neukölln immer weniger. Eine der letzten sind die „Rixdorfer Bier-Stuben“. „Das ist mein Herzblut, ich hänge an dem Laden“, sagt Besitzer Jaeche.

Um weiterhin über die Runden zu kommen, verkauft der 54-Jährige seit neuestem auch kleinere Speisen und veranstaltet immer wieder Events, die neue Gäste in seine Kneipe bringen sollen: „Ohne Veranstaltungen kannst du nicht mehr überleben. Du musst viele Sachen machen.“

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„Kiez knallhart“: Drag-Queen zog aus Neukölln weg

Und Jaeche macht einiges: Immer wieder veranstaltet er Karaoke-Abende oder lädt Künstler in sein Gasthaus ein – sowie Drag-Queen Peggy. Sie ist in Neukölln aufgewachsen, allerdings dann irgendwann umgezogen, da sie sich in dem Viertel nicht mehr sicher genug fühlte.

„Ich glaube, dass ich mich heute hier nicht mehr frei bewegen könnte. Ich kann mich zwar gut selbst verteidigen, aber es ist eindeutig schwieriger geworden“, erzählt die Travestie-Künstlerin. Dass Peggys Sorgen gerechtfertigt sind, sollte sie später am Abend noch am eigenen Leibe erfahren.

„Kiez knallhart“: „Ich habe nichts gegen Schwule und Transen, aber...“

Gegen Mittag trifft sie sich mit Kneipier Jaeche zur Vorbesprechung. Nachdem sie die Formalitäten für ihren Auftritt am Abend geklärt haben, wird dann auch schon das ein oder andere alkoholische Getränk verzehrt.

Die Travestie-Künstlerin weiß, worauf sie sich in den „Rixdorfer Bier-Stuben“ einlässt: „Das sind schon spezielle Leute hier, die auch gerne mal dummes Zeug quatschen. Aber hier sind immer alle gut gelaunt und getrunken wird auch genug – und darum geht es doch.“

Jaeches Kunden selbst freuen sich zum Großteil auf Peggys Auftritt, Stammgast „Froschi“ ist jedoch zwiegespalten: „Ich finde die Künstlerin toll. Ich habe auch nichts gegen Schwule oder Transen, aber wenn einige meiner Freunde wüssten, dass ich mir sowas angucke, könnte ich großen Ärger bekommen.“

„Kiez knallhart“: Drag-Queen Peggy wird übel beleidigt

Nachdem sich Peggy zu Hause für ihre Performance umgezogen hat, macht sie sich erneut auf den Weg zu der Neuköllner Kneipe. Auf dem Weg dorthin wird sie jedoch Opfer massiver Anfeindungen. Immer wieder wird sie auf offener Straße bedroht und beleidigt. So schreien einige junge Männer beispielsweise von der anderen Straßenseite zu ihr rüber: „Verpiss dich aus Neukölln, du F***e“ oder „Du H***ntochter“.

Doch Peggy bleibt unbeeindruckt: „Ich kann damit umgehen, solange keiner handgreiflich wird. Aber dafür sind die meisten sowieso zu klein, das trauen die sich gar nicht.“

Doch es gibt auch positive Resonanzen für die schrille Drag-Queen: Immer wieder wird sie nach Fotos gefragt, posiert in einem Friseursalon zusammen mit dem Besitzer. Ihren Auftritt meistert die 52-Jährige dann tadellos. Die Mischung aus Gesang und Comedy begeistert die Gäste in den „Rixdorfer Bier-Stuben“ und die Stimmung könnte nicht besser sein.

Peggy liefert das, wofür Andreas Jaeche sie gebucht hat und unterhält seine Gäste, egal ob Mann oder Frau, hetero- oder homosexuell, schwarz oder weiß – und das ist dann doch auch das Wichtigste. (nb)