Sie galten als die Traumfrauen schlechthin, doch die Kessler-Zwillinge blieben zeitlebens unverheiratet. Ihre Unabhängigkeit war ihnen heilig, auch wenn das bedeutete, auf die große Ehe zu verzichten.
Kessler-Zwillinge (†89) unzertrennlichSie teilten alles – auch die Männer?

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Alice und Ellen Kessler waren unzertrennlich. Nur in der Liebe gingen sie getrennte Wege. Hier sind sie mit dem Schauspieler Karlheinz Böhm in „La Paloma“ (1959) zu sehen.
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Ein Leben lang unzertrennlich, auf der Bühne und privat in ihrer gemeinsamen Villa – und die Männer?
In der Liebe gingen die berühmten Zwillinge Alice und Ellen Kessler (†89) bewusst getrennte Wege. Sie galten als die Traumfrauen der Nachkriegszeit, waren die „Beine der Nation“, mit weltweitem Ruhm, doch den Bund der Ehe schlossen sie nie.
„Wir haben uns nie abhängig von Männern gemacht“, betonte Alice Kessler immer wieder.
Diese eiserne Haltung prägte das Leben der beiden Schwestern, die trotz zahlreicher Verehrer und Romanzen kinderlos blieben. Das berichtet „Bild“.
„Das war 1956, ein One-Night-Stand“
Ganz ohne Romanzen blieb ihr Leben jedoch nicht. Ellen erlebte ein kurzes Intermezzo mit Hollywood-Star Burt Lancaster (†80). „Das war 1956, ein One-Night-Stand“, erinnerte sie sich.
Später fand sie für fast 20 Jahre ihr Glück mit dem italienischen Schauspieler Umberto Orsini (91), auch wenn die Beziehung tragisch endete. „Er hat mich für eine 26 Jahre jüngere Frau verlassen“, offenbarte sie einst.
Auch Alice erlebte die Höhen und Tiefen der Liebe, unter anderem an der Seite des französischen Chansonniers Marcel Amont (†93) und des italienischen Regisseurs Enrico Maria Salerno (†67).
Doch auch sie wurde betrogen. Ihrem Herzen verschloss sie sich dennoch nie. „Ich hätte nichts dagegen, mich mal wieder zu verlieben“, sagte sie noch 2020.
Von Elvis Presley (†42) bis Frank Sinatra (†82) – die Stars schwärmten für die deutschen Schönheiten. Doch die Zwillinge hielten die Männer auf Abstand. Ihre Angst vor Abhängigkeit wurzelte tief in ihrer Kindheit, geprägt durch einen jähzornigen Vater. Die Mutter litt darunter. „Sie war seine Sklavin. Wenn die Pantoffeln nicht da standen, wo er reinschlüpfen wollte, gab es Krach. Als Kind prägt einen das“, so Alice Kessler.
Seit 1986 lebten die Kesslers gemeinsam in einer Villa bei München. „Ein Mann kommt uns nicht mehr ins Haus. Allein die Vorstellung, mit einem Mann das Bad teilen zu müssen, ist unerträglich“, sagte Ellen Kessler zu „Bild“. (red)

