Eigentlich ist das Werbeschild nur eine günstige Replik. Trotzdem steigen die Gebote im Händlerraum in unerwartete Höhen.
„Bares für Rares“Diskussion um Coca-Cola-Schild – „Oh oh, jetzt mach keinen Blödsinn“

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Das Werbeschild von Coca-Cola sieht aus wie aus den 1950er-Jahren. Doch „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel deckt ein paar Unstimmigkeiten auf.
Bei einer Expertise in der Freitagsausgabe (13. Juni 2025) von „Bares für Rares“ kommen bisher unbekannte Fakten ans Licht: Das Emailleschild ist bei weitem nicht so alt wie die Verkäuferin dachte.
Mit geringen Preiserwartungen geht sie in den Händlerraum - und erlebt eine Überraschung. Das Werbeschild von Coca-Cola sieht zwar aus wie aus den 1950er-Jahren. Doch „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel deckt ein paar Unstimmigkeiten auf.
Schätzpreis übertroffen: Verkäuferin macht weit mehr als „50 Euro Plus“
„Das habe ich mal bei einem Antiquitätenmarkt in Bonn gekauft“, erzählt Marina. „Da habe ich 350 Euro für gezahlt.“ Horst Lichter findet: „Das ist ja gar nicht wenig.“ Jetzt hoffen Marina und ihre Mutter Eva auf 50 Euro Gewinn. Detlev Kümmel beginnt die Expertise mit der Empfehlung auf dem Schild: „Drink Coca-Cola Ice Cold.“
Ansonsten ist der „Sprite Boy“ abgebildet, neben dem Weihnachtsmann die bekannteste Werbefigur der Marke. Der Elfenkopf mit der Kronkorkenkappe deutet auf die Flasche - „genau das, was man in den 50er-Jahren klassischerweise von ihm kannte“.
Doch schon der Hersteller des Emailleschilds „Langcat“ Bussum macht den Experten stutzig: „Speziell in den 80er-Jahren waren sie dafür bekannt, dass sie unter anderem Coca-Cola-Schilder wieder aufleben ließen“, erklärt Kümmel.
„Oh oh, jetzt mach keinen Blödsinn“, dämmert Horst Lichter, dass dieses Schild nur eine Replik sein könnte. Als Indiz zeigt der Experte die Körnigkeit des Motivs und die zu dünne Emailleschicht. Deshalb legt er sich fest: „Wir sind im Bereich des Vintage-Themas, also in den 80er-Jahren.“
Eine Fälschung ist es aber nicht: „Es erinnert an die 50er-Jahre, an den Stil. Und trotzdem sind diese Stücke in gewisser Weise sammelwürdig.“ Deshalb liegt der Wert immerhin bei 200 bis 400 Euro, jedoch wären beim Original 1.000 Euro möglich gewesen.
Christian Vechtel und Jan Cizek lassen sich anfangs vom 50er-Jahre-Motiv blenden. Marina klärt sofort über die Nachbildung auf, doch das hält die Händler nicht von steigenden Geboten ab. Die 400 Euro sind schnell erreicht, danach folgt eine richtige Preisexplosion. Christian Vechtel und Anaisio Guedes bieten sich gegenseitig in den vierstelligen Bereich.
Bei 1.010 Euro geht es nur noch in 1-Euro-Schritten weiter, bis Vechtel seinem Kollegen bei 1.020 Euro das Schild überlässt: „Ich kann auch gönnen.“ Nach dem heißen Duell muss Anaisio Guedes erst mal durchatmen: „Ich brauche jetzt ein Erfrischungsgetränk.“
„Damit hätte ich niemals gerechnet“, strahlt Marina. „Ich wollte vielleicht 50 Euro Plus machen. Das haben wir auf jeden Fall geschafft!“
„Besonderes Motiv“: Löwen-Gemälde begeistert „Bares für Rares“-Händler
Auch ein Gemälde von Otto Dill aus dem Jahr 1907 wechselt den Besitzer. Der Experte schätzt den Wert auf 1.400 bis 1.600 Euro. Das ungewöhnliche Löwen-Bild begeistert David Suppes genug, um 1.600 Euro auszugeben: „Das ist ein ganz besonderes Motiv.“
Die Goldbrosche von Björn Weckström von Lapponia aus den 1970er-Jahren hat einen Wert von 1.700 bis 2.000 Euro. Mit Susanne Steiger ist die Käuferin schnell gefunden. Sie gibt 1.800 Euro für das Schmuckstück aus.
Die Goldscheider-Statuette einer Tänzerin aus Alabasterguss nach einem Entwurf von Josef Lorenzl aus dem Jahr 1928 wird auf 550 bis 600 Euro geschätzt. Bei 800 Euro freut sich David Suppes über den Zuschlag für die weiße Dame: „Geil! Ich habe Goldscheider-Sammler in meinem Netzwerk.“
Die silbernen Anbietschälchen aus dem Jahr 1890 haben einen Schätzwert von 250 bis 300 Euro. Susanne Steiger kauft die hübsche Silberware für 280 Euro: „Ein schönes Paar.“
Die Designer-Deckenleuchten von Hillebrand aus den 1970er-Jahren bewertet Detlev Kümmel mit 400 bis 500 Euro. Christian Vechtel und Jan Cizek zeigen großes Interesse. Am Ende lässt sich Cizek auf 400 Euro hochhandeln. (tsch)