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„ABBA war uncool”Björn und Benny geben zu, welche Songs sie heute richtig mies finden

Bjorn_Benny_ABBA

Björn Ulvaus and Benny Andersson

Los Angeles – Zehn Jahre ist es her, dass „Mamma Mia” ein Kino-Hit war. Verständlich, dass die Fans dem 17. Juli entgegen fiebern. Dann feiert das ABBA-Musical mit dem 2. Teil (Untertitel: „Here We Go Again”) fast auf den Tag genau seine Rückkehr.

Hier ein kleiner Spoiler: Einige der Hits durften im Film nicht verwendet werden. Der Grund ist Selbstkritik der Band-Bosse Benny Anderson und Björn Ulvaeus:

„Wir fanden ein paar Songs nicht mehr gut genug!“, haben die beiden uns im Interview erzählt.

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Welche?

Björn Ulvaeus (schmunzelt): Das verraten wir nicht. Sie stammen aus der Anfangszeit unserer Karriere. Da hatten wir nicht genug Zeit im Studio, um sie so gut zu machen, wie sie hätten sein sollen.

Was war der absolut schlechteste ABBA-Song?

Benny Andersson: Es gibt ein paar schlechteste und es gibt ein paar beste. Ich würde sagen, der allerschlechteste ist „Watch Out”.

Björn Ulvaeus: Stimmt. Darum ist er auch nicht im Film.

Dann verraten Sie uns noch, welches einer der besten Titel war.

Benny Andersson: „The Day Before You Came”.

Björn Ulvaeus: Wir sind damals durch verschiedene Phasen gegangen. Wir haben uns an den Beatles ein Beispiel genommen und wollten mit jedem Album Neuland betreten.

Cher singt im Film „Fernando”...

Benny Andersson: Sie ist gut. Oh yeah. Sie war vor vielen Jahren in einem Video mit uns.

Seltene Einblicke einer Pop-Ikone: So tickt Cher privat (hier mehr lesen)

ABBA hat viele Musiker beeinflusst...

Benny Andersson: Es ist schmeichelhaft, wenn selbst U2 findet, dass wir gut sind.

Björn Ulvaeus: Led Zeppelin waren die ersten, die das gesagt haben. Und die waren cool, während ABBA eindeutig uncool war.

Benny Andersson: Heute sind wir zu alt, um uncool zu sein.

Hat es Ihnen Spaß gemacht, im Film eine Mini-Rolle zu spielen?

Benny Andersson: Ja. Aber ich mochte den Hut nicht, den ich tragen musste.

Hat man die ABBA-Girls Agnetha und Anni-Frid gefragt, ob sie in dem Film auftreten wollten?

Benny Andersson: Das bezweifle ich.

Warum leben die beiden zurückgezogener als Sie beide?

Björn Ulvaeus: Das hat sich einfach so ergeben.

Benny Andersson: Mir wäre es aber lieber, wenn Sie heute hier sitzen würden.

Björn Ulvaeus: Genau. Sie waren eigentlich die Gesichter von ABBA.

Gibt es die Chance, dass die Gruppe sich wieder vereinigt?

Benny Andersson: Nein, das wird nicht passieren.

Björn Ulvaeus: Was nicht heißt, dass wir nicht wieder ein paar Songs schreiben würden.

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Aber waren Sie nicht alle wieder zusammen im Studio?

Björn Ulvaeus: Ja, letztes Jahr im Juni. Benny und ich arbeiten an diesem Avatar-Projekt. Da singen virtuelle Figuren von uns einige neue Songs. Benny hat sie geschrieben.

Benny Andersson: Da haben wir die Girls angerufen und sie haben „Ja, kein Problem” gesagt. So kam es, dass wir zwei Tage mit ihnen im Studio verbracht haben.

Wie hat sich das 35 Jahre nach der Trennung angefühlt?

Benny Andersson: Als ob nur sechs Monate vergangen wären. Es war erstaunlich, wie glücklich wir alle waren, zusammen zu sein und zusammen zu arbeiten.

Hatten Sie all die Zeit überhaupt keinen Kontakt mehr?

Benny Andersson: Wir sind immer noch Freunde, treffen uns gelegentlich hier und da.

Björn Ulvaeus: Im Studio hat man gespürt, dass wir eine spezielle Bindung haben.

Erklären Sie uns, was es mit diesem Avatar-Projekt auf sich hat.

Benny Andersson: So richtig wissen wir auch noch nicht, wie das läuft. Wir vier werden auf Tournee gehen. Nur, dass es nicht wir selbst sind. Aber es fühlt sich an – so hoffe ich es jedenfalls – als wären wir es wirklich, als hätten wir Kontakt mit dem Publikum.

Und wie werden Sie entscheiden, welches der Girls den Lead in welchem Song bekommt?

Benny Andersson: Oh Herr, in alten Tagen gab es großen, großen Zoff. Wenn Agnetha den letzten gesungen hatte, dann tat man gut daran, Anni-Frid den nächsten zu geben. Das Problem war, dass wir das vorher bei der Auswahl der Songs einkalkulieren mussten. Denn eine ist Sopranistin, die andere Mezzo-Sopranistin. Schließlich kann man „Fernando” nicht in der falschen Tonart aufnehmen.

Und so halten Sie das auch bei den neuen Songs?

Benny Andersson: Ja. Selbst wenn wir nicht mehr verheiratet sind, wollen wir fair bleiben.

Haben sich Agnetha und Anni-Frid stimmlich verändert?

Benny Andersson: Das verändert sich mit dem Alter. Wenn du vor 35 Jahren ein hohes F singen konntest, dann kriegst du heute ein E oder so etwas hin. Aber wir passen unsere Songs an.

Was ist das Geheimnis, dass Sie beide nach all diesen Jahre noch zusammen arbeiten?

Benny Andersson: Wir streiten uns über eine Menge Sachen, aber nicht, wenn wir arbeiten.

Und wie steht es mit der Freundschaft?

Benny Andersson: Wir haben nicht mehr so viel gesellschaftlichen Kontakt wie früher.

Vermissen Sie sich gegenseitig?

Benny Andersson: Nein, weil wir uns jede Woche oder fast jede Woche zur Arbeit treffen.

Björn Ulvaeus: Es ist gut, jemanden zu haben, dem man hundertprozentig vertrauen kann.

Wie stehen Ihre Kids zu ABBA? Sind die stolz auf Sie?

Björn Ulvaeus: Das nehme ich an. Aber wir neigen dazu, nicht über ABBA zu reden.

Benny Andersson: Ich erinnere mich, wie Björn mich einmal mit seinem Sohn in meiner Wohnung in Stockholm besucht hat. Im Aufzug fragte der Kleine: „Ist das hier, wo ABBA wohnt?”.